Sudden Northwood Death Syndrome
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Das Sudden Northwood Death Syndrome (SNDS) wurde als der plötzliche, irreparable Defekt einer Revision (Northwood) des Pentium 4-Prozessors als Folge von übermäßigem Übertakten bekannt. Die Elektromigration - als Ursache dafür - stellt aber ein grundsätzliches Problem von integrierten Schaltkreisen dar und ist nicht herstellerabhängig. Der Northwood-Kern war jedoch der erste Kern, der mit einem 0,13 µm Fertigungsprozess hergestellt wurde (davor waren 0,18 µm üblich) und ließ sich außerdem höher takten als jeder zuvor erschienene Kern. Beides verstärkt die Elektromigration.
In Bezug auf das Sudden Northwood Death Syndrome wurde die Elektromigration durch 2 Effekte stark beschleunigt:
- Kernspannungserhöhung
Zur Erreichung eines möglichst hohen Takts wurden statt der vorgeschriebenen, eine bis zu 20% höhere Kernspannung verwendet. Die Spannungserhöhung bedingt durch das Ohmsches Gesetz eine um den gleichen Faktor erhöhte Stromaufnahme des Prozessors.
- Taktfrequenzerhöhung
Ebendiese ist ja das Ziel des Übertaktens, verursacht aber ebenfalls einen proportional erhöhten Strom.
Die Kombination beider ergab die hohen Stromdichten (bis zu 50% höhere Stromaufnahme!), die zum teilweise extrem schnellen Tod der CPU innerhalb weniger Wochen führten.