Sumpfpflanze
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Als Sumpfpflanzen (Helophyten) werden solche Pflanzen verstanden, die in einem Untergrund wurzeln, der ständig oder zeitweise flach unter Wasser steht oder stärker vernässt ist, deren Blätter und Blüten sich jedoch fast immer im Luftraum befinden.
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[Bearbeiten] Systematik
Die Sumpfpflanzen können in vier Gruppen von Lebens- und Wuchsformen unterteilt werden:
- Röhrichtpflanzen (Arundophyten), die an Gewässerufern bis in etwa 1,5 m Wassertiefe vordringen und durch kräftige Rhizome in der Lage sind, dichte Bestände zu bilden. Zu den Röhrichtpflanzen zählen:
- Seichtwasserpflanzen (Tenagophyten) sind in der Regel sehr gut an Wasserstandsschwankungen angepasst. Sie können je nach Wassertiefe Unterwasser-, Schwimmblatt-, Seichtwasser- und Landformen ausbilden. Zu den Seichtwasserpflanzen zählen:
- Nassbodenpflanzen (Limosophyten) wachsen bevorzugt in langfristig wassergesättigtem Substrat. Überflutungsphasen im Winter werden mit unterirdischen Teilen oder als Samen überdauert. Zu den Nassbodenpflanzen gehören beispielsweise:
- Feuchtbodenpflanzen (Uligophyten) benötigen feuchten Boden und können Überflutungen ertragen. Vertreter der Feuchtbodenpflanzen sind häufig auf Überschwemmungswiesen zu finden oder auf den uferbegleitenden Hochstaudenfluren. Zu ihnen zählen beispielsweise:
[Bearbeiten] Sumpfpflanzen zur menschlichen Ernährung
- Brunnenkresse (Rorippa nasturtium-aquaticum)
- Gewöhnliches Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia) ?
- Reis (Oryza, war in seiner Wildform keine Sumpfpflanze)
- Rohrkolben, (Typha)
- Taro (auch Wasserbrotwurzel, Colocasia esculenta)
- Wasabi (Wasabia japonica)
- Wasserkastanie (Eleocharis dulcis)
- Wassermimose (Neptunia natans)
- Wasserpfeffer (Persicaria hydropiper)
- Wasserspinat (Ipomoea aquatica)
- Wildreis (Zizania, „Wasser-Bambus“)
Im Wasser leben häufig viele Parasiten; besonders in Südostasien wird z.B. der Riesendarmegel über Cercarien übertragen, die sich auf Sumpf- und Wasserpflanzen encystiert haben (Metacercarien), indem diese dann ungegart von Menschen und Tieren verzehrt werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Eberhard Schuster; Siegfried Sommer: "Sump- und Wasserpflanzen", Melsungen, 1987, ISBN 3788805153
- Heinz-Dieter Krausch; Farbatlas Wasser- und Uferpflanzen, Stuttgart, 1996 ISBN 3800133520
[Bearbeiten] Siehe auch
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. |
[Bearbeiten] Meyers K.L. 1888/90
Sumpfpflanzen, diejenigen Pflanzen, welche im sumpfigen oder mit Wasser bedeckten Boden wurzeln, mit dem übrigen Teil in der Luft wachsen. Dies sind besonders: Phragmites australis, Glyceria maxima und Glyceria fluitans, Phalaris arundinacea, Schoenoplectus lacustris, viele Arten Riedgräser (Carex), Eriophorum, Typha, Sparganium, Alisma plantago-aquatica, Sagittaria sagittifolia, Acorus calamus, Iris pseudacorus, Hippuris vulgaris, Rumex hydrolapathum, Rorippa palustris, Rorippa amphibia, Cicuta virosa, Sium, Oenanthe, Epilobium palustre, Epilobium pubescens (E. parviflorum?), Lythrum salicaria, Caltha palustris, Myosotis scorpioides, Pedicularis palustris, Veronica beccabunga, Menyanthes trifoliata, Equisetum fluviatile.