Synagoge Baden
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Die Synagoge Baden ist eine in Baden bei Wien beheimatete, teilweise zerstörte, aber wiedererrichtete Synagoge.
[Bearbeiten] Geschichte
Auf dem Grundstück im Zentrum Badens, das der Israelitische Kranken Unterstützungsverein im Jahr 1870 erwarb, wurde zuerst ein öffentliches Bethaus errichtet. Nachdem sich dieses für die Bedürfnisse der Gemeinde und der jüdischen Kurgäste sehr bald als unzulänglich erwies, wurde von 1872 bis 1873 vom Badener Stadtbaumeister Franz Breyer eine große Synagoge, der so genannte Tempel, geplant und errichtet. Der Hauptraum bestand aus zwei Geschossen. Die Decke bestand aus Stahlträgern und gusseisernen Säulen, die heute noch erhalten sind.
1938 war die israelitische Kultusgemeinde die drittgrößte jüdische Gemeinde Österreichs.
Bereits im Sommer 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört und das Gebäude wurde von der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt übernommen. Aufgrund dessen und aufgrund der Lage zur benachbarten Feuerwehr blieb der Tempel während des Novemberpogroms von weiterer Zerstörung und Brandschatzung verschont. Die Liegenschaft wurde nach Auflösung der Kultusgemeinde von der Gemeinde Baden erworben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von den sowjetischen Besatzungssoldaten als Mannschaftsküche verwendet und später an die jüdische Gemeinde restituiert.
Der Jüdischen Gemeinde Baden fehlten zunächst die Mittel, die Synagoge wieder herzurichten. So wurden zunächst Gottesdienste im Sanatorium Esplanade in Baden abgehalten und im Jahr 1963 ein Nebengebäude als Bethaus adaptiert. Eine Initiative um Thomas Schärf und Georg Chaimowicz verhinderte 1988 den Abbruch des Gebäudes. Nach langen Verhandlungen übernahmen die Stadt Baden, das Land Niederösterreich sowie der Bund die Kosten für die Sanierung und Umgestaltung des Bauwerkes. Obwohl die Schließung der Galerien der so genannten Damenabteilung im Jahr 1938 durch die Nationalsozialisten erfolgt war, wurde der ursprüngliche Zustand nicht mehr hergestellt. Grund war die wesentlich geringere Zahl der Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, weshalb der Platz nicht mehr benötigt wurde. Stattdessen wurde im ersten Stock das Zentrum für interkulturelle Begegnung sowie Büros der Kultusgemeinde eingerichtet.
Am 15. September 2005 konnte die Synagoge dank nachhaltiger Bemühungen des Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Baden, MMag. Thomas E. Schärf, wieder eröffnet werden. Sie weist heute 75 Männer- und 40 Frauensitzplätze auf, die durch einen Sichtschutz getrennt sind. Das Zentrum für interkulturelle Begegnung und Verständigung wurde nach Shlomo Carlebach benannt, der von 1931 bis 1938 in Baden lebte, wo sein Vater der letzte Rabbiner vor der Schoah war. Es besitzt eine Bühne und Platz für 170 Personen und hat seit seiner Gründung zahlreiche Konzerte und Vortragsveranstaltungen erlebt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Geschichte der Badener Synagoge
- Jüdische Gemeinde Baden
- Salomon Carlebach Zentrum für interkulturelle Begegnung und Verständigung
Koordinaten: 48° 0' 26" N, 16° 14' 8" O