Synclavier

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Das New England Digital Synclavier System war ein mächtiges integriertes Klangerzeugungs- und Produktionssystem. Gebaut wurde es von der Firma New England Digital, kurz NED. Entwickelt wurde es zuerst aber am Dartmouth College Ende der 1970er Jahre. Zunächst nur ein reiner digitaler Synthesizer auf Basis der FM-Synthese wurde es bald um Sampling und Hard-Disc-Recording Funktionen erweitert. In den 1980ern wurde es von vielen Musikern verwendet, blieb aber aufgrund des hohen Preises von 25.000 bis 200.000 US$ nur den "Großen" vorbehalten. Es stand in Konkurrenz zum Fairlight CMI. Wie bei diesem wurde der technologische Vorsprung aber Ende der 1980er eingeholt und die Produktion eingestellt. Das Synclavier, war einer der beliebtesten Synthesizer auf dem weltweiten Markt. Seine äußerst benutzerfreundliche und einfache Handhabung, die es sehr schnell erlaubten, auch komplizierte Klänge zu programmieren, waren das völlige Gegenteil des bis dahin am schwersten zu programmierenden Yamaha DX 7 Synthesizers. Dementsprechend hoch war der Preis.

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
2 Technische Daten
3 Musiker, die das Synclavier verwendeten
4 Weblinks

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] 1979 bis 1985

Das Synclavier wurde Mitte der 1970er Jahre von Sydney Alonso (Hardware), Cameron Jones (Software) und Jon Appleton (Musikalischer Berater) entwickelt. Zunächst war das Synclavier "nur" ein 8 Bit digitaler Synthesizer auf Basis der FM- und Additiven Synthese. 1979 erschien das Synclavier I der Firma New England Digital. Kurz darauf folgte aber schon das Synclavier II. An das Synclavier II konnte ein VT100 Terminal, sowie Floppy-Laufwerke und Festplatten (5-10 MB) angeschlossen werden. Sampling war zunächst nur in Form eines statischen Abspielens von Samples direkt von der Festplatte möglich. Das Synclavier hatte eine nicht-anschlagsdynamische 76-Tasten umfassende Tastatur.

[Bearbeiten] 1985 bis Ende der 1980er

1985 brachte NED eine Erweiterung für das Synclavier II auf den Markt, die echtes 32-stimmiges Stereo-Sampling mit zu damaligen Verhältnissen gigantischen 100 kHz bei 16Bit ermöglichte. Bei der Hardware konnte man auf 4 bis 32 MB sowie ein WORM-Laufwerk mit 2 GB zurückgreifen. Fügte man schließlich das 16-Spur Hard-Disc-Recording hinzu, hatte man das erste komplette digitale Musikproduktionssystem. Der Preis für ein solches System reichte aber dann leicht bis 400.000 US$. Die Tastatur wurde ausgetauscht gegen eine anschlagsdynamische 76-Holztasten umfassende Tastatur, wie sie auch im Prophet T8 Verwendung fand.

[Bearbeiten] Ende der 1980er bis heute

Ende der 1980er wurden drei digitale Musikproduktionssysteme (3200, 6400 und 9600) auf den Markt gebracht. Sinkende Preise, leistungsfähigere PC-Hardware und billigere Sampler bedeuteten aber bald das Aus für die Firma New England Digital. Die Wartung und Weiterentwicklung der Software der bestehenden Synclavier-Systeme wird heute von der Firma Demas fortgesetzt.

[Bearbeiten] Technische Daten

Polyphonie: 4 bis 128 Stimmen (Stereo FM in 8er Blöcken oder Stereo Sampling in 4er Blöcken)
Sampler: 16 bit, 100kHz variable Sampling-Rate in 1kHz Schritten
Klangerzeugung: Sampling, FM, Additive und Re-Synthese
Sample-Zeit: variabel entsp. Ram oder Festplattenkapazität
Aufnahme: 16 Spuren bei 100 kHz (Direct-to-Disk)
Tastatur: 76 gewichtete anschlagsdynamische Holztasten mit polyfonem Aftertouch und Abtastung über optische Sensoren
Speicher: RAM (max1,2GB bei 128 Stimmen), Worm, Streamer, Optical, Jaz, externer Festplattenspeicher
Steuerung: MIDI, CV, VITC, SMPTE, Trigger