Tamarinde
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Tamarinden (auch Indische Dattel oder Sauerdattel) sind die Hülsen - umgangssprachlich oft "Schoten" genannt - des Tamarindenbaums (Tamarindus indica) und finden Verwendung in der indischen, thailändischen oder auch indonesischen Küche.
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[Bearbeiten] Aussehen
Tamarinden sind etwa 15 bis 20 cm lange flache Hülsen, in deren Innerem die Samen liegen, die von einer klebrigen, dunkelbraunen Masse (Pulpa) eingehüllt sind.
[Bearbeiten] Verwendung
Zur Herstellung des Tamarindensafts gibt man zwei bis drei Esslöffel der Tamarindenpaste in drei bis vier Esslöffel lauwarmes Wasser und lässt alles kurz stehen. Anschließend knetet man die Masse, bis die Kerne sich lösen und ein dunkelbrauner Sud übrig bleibt. Nach dem Sieben des Suds ist er gebrauchsfähig, z. B. für die Zubereitung von Sajoer.
Einfacher in der Verwendung ist der Einsatz von Tamarindengranulat. Hierbei handelt es sich um ein aus der Tamarinde hergestelltes, Produkt, das rückstandslos ins Essen eingerührt werden kann, ohne dass die Kerne entfernt werden müssen.
In Thailand und Mexiko wird Tamarinde kandiert und mit Chilli gewürzt als ziemlich scharf schmeckendes Konfekt gegessen, häufig mit Garnelen. In Thailand ist die Tamarinde (ma-khaam) überaus beliebt, wird frisch und getrocknet, auch eingelegt (sowohl die Bohne als auch die gesamten Schoten), süß, sauer und salzig gegessen. Im Nahen Osten, vor allem im Libanon und in Ägypten wird eine Limonade aus Tamarinde hergestellt (tamar-händi), die dunkelbraun, ähnlich wie Cola aussieht.
[Bearbeiten] Geschmack
Der Geschmack von Tamarindensaft ist mild-säuerlich und frisch. Er erinnert an Zitronensaft, der den Tamarindensaft notfalls auch ersetzen kann. In Europa ist ein Tamarindenkonzentrat unter dem Namen "Asem" erhältlich. Tamarindenpulpe findet sich auch als Zutat in Fertigsoßen.
[Bearbeiten] Herkunft
Die Tamarinde stammt vermutlich aus Afrika. In Indien ist sie seit ca. 1300 v. Chr. nachgewiesen, Holzkohle von Tamarinde wurde in Narhan am mittleren Ganges gefunden.
[Bearbeiten] Quellen
- Dorian Fuller: An agricultural perspective on Dravidian historical linguistics : archaeological crop packages, livestock and Dravidian crop vocabulary. In: Peter Bellwood/Colin Renfrew: Examining the farming/language dispersal hypothesis. (Cambridge 2002), S. 191-213
http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/gebauer-jens-2003-06-05/HTML/chapter3.html