Tausendblatt
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myriophyllum | ||||||||||||
L. |
Tausendblatt (Myriophyllum) ist eine Gattung von Süßwasser-Pflanzen aus der Familie der Tausendblattgewächse Haloragaceae. Der botanische Name bedeutet (griechisch) "myri" = "zu viel zum zählen" und "phyll" = "Blatt".
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Allgemeines
Tausendblatt-Arten sind Süßwasser-Pflanzen, sie wachsen in Seen und Teichen in 5 bis 20 m Tiefe. Diese Tiefenzone nennt man auch Tauchpflanzenzone. Ab 20 m Tiefe wachsen keine Pflanzen mehr, denn in dieser Tiefe sind die Lichtverhältnisse zu schlecht, so dass der Boden dort nur mit einer Schlammschicht bedeckt ist. In besonders klaren, sauberen und planktonarmen Seen, können Pflanzen aber auch tiefer wachsen. Hier handelt es sich meist aber nur um einige Dezimeter.
[Bearbeiten] Aussehen
Es sind flutende Pflanzen. Das Hauptmerkmal der Tausendblatt-Arten sind die Blätter. Sie haben eine gefiederte Form und stehen in Quirlen. Das unterscheidet sie von den anderen Teichpflanzen. Aber es gibt noch ein Merkmal, welches nur bei dieser Pflanze vorkommt: Es ist die einzige Pflanze in der Tauchpflanzenzone, deren Blüten aus dem Wasser ragen. Die Blüten sind dünn und in Grüntönen und daher eher unscheinbar. Die Blüten sind drei- vierzählig. Der Fruchtknoten ist unterständig. Der Stängel ist sehr biegsam und so schwach, dass die Pflanze außerhalb des Wassers auf dem Boden liegen bleiben würde. Diese Elastizität der Stängel hat den Vorteil, dass sie durch die Strömung nicht so leicht abknicken und sich mitbewegen.
[Bearbeiten] Vorkommen
Die Arten kommen in den Gemäßigten Breiten vor. Tausenblatt-Arten kommt in allen stehenden Gewässern von großen, süßwasserhaltigen Seen bis kleinen Teichen vor.
[Bearbeiten] Verwendung in der Aquaristik
Eine Reihe von Arten spielen in der Aquaristik eine Rolle. Ihre Pflege bedarf jedoch etwas Erfahrung. Dazu trägt bei, dass die meisten Wasserpflanzengärtnereien diese auf feuchtem Boden bei hoher Luftfeuchtigkeit für den Handel heranziehen. Solchermaßen emers herangezüchtete Pflanzen bilden stärkere Triebe aus, als die in submerser Kultur. Zwar werden im Fachhandel die Pflanzen grundsätzlich untergetaucht präsentiert. Emers herangezogene Pflanzen müssen jedoch erst allmählich an das Leben unter Wasser herangezogen werden. Dazu pflanzt man sie in nährstoffreicher Erde aus und erhöht dann täglich den Wasserspiegel um 1 Zentimeter, bis die Wasserhöhe des Aquariums erreicht ist. Verzichtet man auf diese Anpassungsweise, gehen die Pflanzen sehr schnell ein.
[Bearbeiten] Systematik
Zur Gattung Myriophyllum gehören 40 Arten (Auswahl):
- Wechselblütiges Tausendblatt (M. alterniflorum)
- Brasilianisches Tausendblatt, auch Papageienfeder genannt (M. aquaticum)
- Myriophyllum callitrichoides
- Myriophyllum dicocum
- Tannenähnliches Tausendblatt (M. elatinoides
- M. exalbescens
- M. farwellii
- Verschiedenblättriges Tausendblatt (M. heterophyllum)
- Tannenwedelähnliches Tausendblatt M. hippuroides
- Mattogrosso-Tausendblatt (M. mattogrossense)
- Zierliches Tausendblatt (Myriophyllum pinnatum)
- Rötliches Tausendblatt (M. scrabratum)
- M. sibiricum
- Täuschendes Tausendblatt (Myriophyllum simulans)
- Ähriges Tausendblatt (M. spicatum)
- M. tenellum
- Rotes Tausendblatt M. tuberculatum
- Japanisches Tausendblatt M. ussuriense
- Quirliges Tausendblatt (M. verticillatum)
[Bearbeiten] Beachte
Häufig wird das Tausendblatt auch Tannenwedel genannt. Doch damit ist botanisch die Art Hippuris vulgaris gemeint.
[Bearbeiten] Literatur
- Bernd Greger: Pflanzen im Süßwasseraquarium. Birgit Schmettkamp Verlag, Bornheim 1998, ISBN 3-928819-16-x
- Christel Kasselmann: Pflanzenaquarien gestalten, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-08518-X
- Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-8001-7454-5