Technologietransfer
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In der Theorie bezeichnet Technologietransfer den Vorgang, die Inhaber von Technologie mit Akteuren der Wirtschaft zusammenzubringen, um Technologien in Produktion und Wertschaffung zu nutzen. Besonders ab den 1990er Jahren wurde dieser Vorgang zunehmend auch staatlich gefördert, da man in der Förderung die Möglichkeit sah, Entwicklungen gezielt zu fördern.
Im Prinzip lassen sich zwei Arten von Technologietransfer unterscheiden. Die vertikale Variante bezeichnet den Transfer von Technologie entlang der verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette (vor allen Dingen zwischen FuE und Produktion). Die horizontale Variante bezeichnet hingegen den Transfer von Technologie zwischen denselben Stufen der Wertschöpfungskette aber zwischen unterschiedlichen Entitäten. Diese Entitäten können zum Beispiel die Mutterfirma und eine ausländische Niederlassung sein, oder aber auch Partnerfirmen innerhalb einer Unternehmenskooperation.
Vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren erfolgten Änderung der Landeshochschulgesetze und der Aufnahme des Transfers in den Aufgabenkatalog der Hochschulen sowie der zunehmenden Bedeutung von Forschungskooperationen und Ausgründungen für wissensbasiertes Wachstum an den Hochschulstandorten, hat die Frage, wie der Transfer von neuen wissenschaftlichen Ergebnissen und technischen Entwicklungen aus öffentlichen Forschungseinrichtungen in die Wirtschaft noch effizienter erreicht werden kann, an Aktualität gewonnen. In der Praxis haben sich verschiedene, zumeist föderal geprägte Lösungsmodelle herausgebildet, die von Land zu Land bzw. auch von Hochschule zu Hochschule variieren, sich aber durch eine Reihe von Gemeinsamkeiten auszeichnen. Voraussetzung für erfolgreichen Transfer sind einerseits industrierelevante Forschungsprofile, andererseits aber auch der Aufbau professioneller Transferstrukturen auf Hochschul- und Landesebene.
Erfolgreiche Transfermodelle auf Ebene der Hochschulen sind z.B. strategische Partnerschaften mit ausgewählten Unternehmen für den Betrieb gemeinsamer Forschungseinrichtungen, eine gut ausgebaute und integrierte Verwertungs- und Transferinfrastruktur sowie die Förderung von Kooperationen mit der regionalen Wirtschaft durch ein angebotsorientiertes Technologiemarketing, die nachfrageorientierte Schaffung von Kooperationsplattformen (z.B. Anwenderzentren) und die strategische Steuerung der Beteiligung an Kompetenznetzwerken und Cluster (Wirtschaft).
Auf Landesseite gibt es in einigen Ländern Initiativen zur Förderung des Technologietransfers zwischen Hochschule und Wirtschaft. Ausgehend von der Hochschule Furtwangen wurde in Baden-Württemberg die Steinbeis-Stiftung für Technologietransfer entwickelt, die sehr erfolgreich arbeitet, deren staatliche Förderung in der Vergangenheit allerdings auch immer wieder ordnungspolitische Fragestellungen aufgeworfen hat. In Hessen haben sich Hochschulen und Einrichtungen der Wirtschaft zum TechnologieTransferNetzwerk Hessen zusammen geschlossen.
[Bearbeiten] Weblinks
Empfehlungen zum Technologietransfer und Forschungskooperation Hochschule-Unternehmen (PDF)