Tod in Venedig (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Tod in Venedig |
Originaltitel: | Death in Venice / Morte a Venezia |
Produktionsland: | Italien |
Erscheinungsjahr: | 1970 |
Länge (PAL-DVD): | 130 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Luchino Visconti |
Drehbuch: | Luchino Visconti Nicola Badalucco |
Produktion: | Luchino Visconti |
Musik: | Gustav Mahler |
Kamera: | Pasqualino De Santis |
Schnitt: | Ruggero Mastroianni |
Besetzung | |
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Den Film Tod in Venedig drehte Luchino Visconti 1970 nach der gleichnamigen Novelle Der Tod in Venedig von Thomas Mann.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der sich in einer persönlichen wie kreativen Krise befindende Komponist Gustav von Aschenbach begibt sich zu einem Urlaub nach Venedig. Im Hotel trifft er auf den jungen Tadzio und seine Familie. Aschenbach gerät in seinen erotischen Bann. Ein Versuch, seinen Gefühlen zu entkommen und die Stadt, in der die Cholera ausbricht, zu verlassen, scheitert. Immer mehr verliert sich der ältere Mann in den Gefühlen für den Jüngeren und seinen Tagträumen. Als Tadzios Familie abreist, verfolgt er den Jungen das letzte Mal zum Strand. Im Badestuhl sinkt Aschenbach tot zusammen, ein Schweißausbruch führt dazu, dass die Farbe seines Haares über sein Gesicht läuft.
[Bearbeiten] Unterschiede Film/Novelle
Aus dem geachteten Schriftsteller macht Visconti einen erfolglosen Komponisten, dem er Züge Gustav Mahlers verleiht. Dieser Komponist wird aber zum Dr. Faustus (das Schiff, mit dem Aschenbach nach Venedig kommt, trägt den Namen "Esmeralda"). Visconti verbindet mehrere Motive und Themen aus dem Gesamtwerk Thomas Manns. Kontrapunktisch eingesetzt sind die Diskussionen Aschenbachs mit Alfried über die Kunst als Ergebnis eines geistigen Prozesses. Dieser These Aschenbachs steht jedoch die natürlich-sinnliche Schönheit Tadzios gegenüber.
[Bearbeiten] Beschreibung
Der Film übernimmt meisterhaft die elegische, melancholische Stimmung der Novelle. Die tödliche Seuche in Venedig und Atmosphäre des langsamen Verfalls spiegeln die Verzweiflung des unglücklichen Künstlers kongenial wider und kommentieren einander. Dieser Eindruck wird durch die Einsamkeit der Hauptperson in der Fremde und durch die klug eingesetzte Musik Mahlers (Adagietto aus der 5. Sinfonie) verstärkt.
[Bearbeiten] Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: In der Beschwörung der Atmosphäre großartige Verfilmung von Thomas Manns 1912 erschienener Novelle.
- Prisma Online: Nach der Novelle von Thomas Mann inszenierte der italienische Regisseur Luchino Visconti ein herausragendes Drama, das mit beeindruckenden Bildern eine Atmosphäre von dekadenter Todessehnsucht schafft.
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Mann: Der Tod in Venedig. Erweiterte und bibliographisch ergänzte Auflage. Universal-Bibliothek Nr. 8188. Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-008188-2
- Ellen Neuhalfen: Tod in Venedig von Luchino Visconti. Begleitheft zum Film. Atlas-Forum. Atlas-Film + AV, Duisburg 1987, ISBN 3-88932-894-6
- Gilbert Adair: Adzio und Tadzio. Wladyslaw Moes, Thomas Mann, Luchino Visconti: Der Tod in Venedig (Originaltitel: The Real Tadzio). Deutsch von Thomas Schlachter. Edition Epoca, Zürich 2002, ISBN 3-905513-28-5
- Béatrice Delassalle: Luchino Viscontis "Tod in Venedig". Übersetzung oder Neuschöpfung. Berichte aus der Literaturwissenschaft. Shaker, Aachen 1994, ISBN 3-86111-896-3