Diskussion:TransFair
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--Zwobot 04:23, 28. Nov. 2006 (CET)
[Bearbeiten] Kritik-Teil
Die aktuelle Fassung lautet: "TransFair geht davon aus, dass die derzeitigen Marktpreise ungerecht sind. Zahlt man den Produzenten jedoch einfach höhere Preise und ermöglicht damit auch höhere Löhne, so entsprechen die Volkswirtschaftlichen Auswirkungen denen von (anderen) Subventionen." Mir ist nicht klar, was die Kritik sein soll. Inwiefern gehen von Subventionen prinzipiell schädliche Wirkungen aus, wie hier suggeriert wird, und welche Kritik ergibt sich wirklich daraus für TransFair? In der derzeitigen Form würde ich den Teil sonst lieber löschen. Hardern -T/\LK 00:49, 7. Jan. 2007 (CET)
Subventionen verzerren die Marktpreise. Ich würd mal zwei Hauptstränge nennen.
1. Die Kaffeepreise werden künstlich hochgesetzt. Da es auch in der Wirtschaft nicht so etwas wie ein perpetum moblile gibt, hat dies folgen. Erstens es wird weniger Kaffee gekauft. da haben die kaffeebauern nix von und dann müssen einige dicht machen. oder das geld fehlt dem - europäischen - verbraucher woanders. dann muss er woanders sparen, zum beispiel weniger cola kaufen.
2. Niedrige Marktpreise kommen üblicherweise nicht durch gemeine Abnehmer, sondern einfach durch Überpoduktion zustande. Siehe derzeit die Milchpreise. Diese Preise sind dann aber nicht ungerecht. Diese Preise können so niedrig sein, dass sich das nicht rechnet. Und dann müssen Leute aufhören Kaffee anzubauen. Preisbildung halt. Der Verbraucher kauft nicht den gesamten Kaffee am Markt. Damit sagt er dem Bauern: Dein Kaffee ist mir nicht so viel wert, wie er kostet. (ich kaufe auch bei einem preis von 3 euro das pfund nicht noch mehr kaffee). Also kann man entweder den unaufgekauften Rest des Kaffees wegkippen, oder man verkauft ihn halt günstiger. ...
Und wenn ich das richtig verstehe, zementiert transfair die kaffeepreise, so nach dem motto, da stecken so und so viele arbeitsstunden drin, pro arbeitstunde sollten die zwei euro kriegen, also sollte der kaffee so und so viel kosten. und diese herangehensweise ist blödsinn.
außerdem funktioniert das ganze nur so lange, wie die verbraucher mitspielen. kaffee ist nun mal nur den marktpreis wert. und das ist nicht nachhaltig. also, dass man auf das gutmenschentum der verbraucher baut, denn so wie das gutmenschentum weg ist, landen die kaffeebauern wieder in der realität.
vielleicht gibt es hier irgendwo eine vwler, der sich besser auskennt als ich und da mal seinen qualifizierten senf zu geben kann. meiner ist nur so halbqualifiziert.
ich würd die kritik gern auch weiterhin hier sehen, aber es muss klar werden, dass transfair mehr macht, als besser löhne, nämlich - ich vermute das mal - auch und vor allem vernünftige entwicklungshilfe.
schöne grüße
peter janicki
so, hab mir da noch einige gedanken zu gemacht.
wenn die kaffeebauern zu wenig geld kriegen, weil die von den großeinkäufern der konzerne "ausgebeutet" werden und lediglich hungerlöhne bekommen, dann wäre es das einfachste man organisiert die bauern in eine gewerkschaft die ihre interessen durchsetzen kann. dafür braucht man kein transfair siegel, dafür muss der kaffee gar nicht teurer werden. man kann dann einfach bei den - angeblich - übermäßigen gewinnspannen der konzerne was abzwacken. wer also glaubt, der kaffeebauer wird ausgebeutet, der sollte kaffee einfach zu höheren preisen aufkaufen, nur normal gewinnen machen, und dann den kaffee weiter in europa verkaufen.
außerdem, mal weiterdenken, was wäre, wenn es nur noch transfair kaffee gäbe? der kaffee wäre teurer, also gäbe es weniger nachfrage, also gebe es - alles andere gelichgesetzt (ceteris paribus) - weniger kaffeebauern, die wären aber reicher (halt so ne zweiklassengesellschaft). wäre das eine bessere, eine fairere welt?
worauf ich hinauswill - und das gilt nicht nur für kaffee: es ist schwachsinn zu behaupten, die kaffeepreise seien ungerecht. (es kann natürlich sein, dass man davon nicht leben kann, aber dann muss man mal feststellen, dass ich als schriftsteller auch unterbezahlt bin. für die leute in der dritten welt ist das natürlich auch tragisch, aber siehe der absatz drüber).
beste grüße
peter janicki
- Die Probleme, wenn 100% des Kaffeehandels fair abgewickelt werden fände ich aus akademische Sicht interessant, aber für ein innerhalb der nächsten Jahrzehnte realistisches Problem halte ich das nicht. Wie soll denn die von Dir geforderte Gewerkschaft aussehen?? Da kommen praktisch gleich ein ganzer Haufen Probleme, angefangen bei der Kommunikation über Landesgrenzen und sogar Kontinente hinweg.
- "wer also glaubt, der kaffeebauer wird ausgebeutet, der sollte kaffee einfach zu höheren preisen aufkaufen, nur normal gewinnen machen, und dann den kaffee weiter in europa verkaufen." eben das macht ja TransFair!
- "es ist schwachsinn zu behaupten, die kaffeepreise seien ungerecht." Dann lese Dich besser noch einmal genauer in die Lebensbedingungen von Kaffeebauern ein, die teilweise unterhalb des Existenzminimums (und das ist in Kenia was ganz anderes als noch in Deutschland) leben, weil ihnen die Weltmarktpreise nicht einmal zur Deckung ihrer eigenen Produktionskosten reicht. Du hast ja eigentlich schon darauf hingewiesen, aber Deine Argumentation dahin finde ich nicht nachvollziehbar. Hardern -T/\LK 11:08, 20. Mär. 2007 (CET)
nun, du hast da drei absätze geschrieben. zum ersten mag ich gar nicht viel schreiben, ich denke, dass es theoretisch möglich ist, eine organisation so gut hinzukriegen, dass sie tatsächlich über landesgrenzen hinweg arbeiten kann. und es soll sogar organisationen geben, in denen über mehr als eine sprache kommuniziert wird. sogar über kontinente. sorry, aber das kann jetzt nicht das problem sein!
zweiter absatz: "eben das macht ja transfair!" - NICHT! Transfair kaffee ist teuer als normaler kaffee, also bleiben die gewinnmargen der anderen genauso wie auch bei "normalen kaffee. also, arg simplifiziert: wenn die bösen konzerne den kaffeebauern den kaffee klauen und ihn dann für 3 euro das pfund verkaufen... dann kann man netter sein, den bauern einen euro das pfund geben, und den kaffee dann ebenso für 3 euro das pfund verkaufen. frage also: warum ist transfair kaffee teurer????? oder machen die konzerne etwa gar nicht so unmenschlich profit?
dritter absatz: preise sind nicht etwa deswegen gerecht, weil jemand davon leben kann. so definieren sich preise nicht, und das ist auch wirklich wirklich gut so. preise entstehen durch angebot und anchfrage. da wo der schnittpunkt zwischen angebot und nachfrage ist, da ist der "wert" des produkts und ich finde das ganz praktisch, dass das zufälligerweise normalerweise auch der preis ist. angenommen ein kaffeebauer ist körperlich behindert und halbblind (und seine ganze familie auch), der muss 10 mal so viel ackern, damit er ein bischen kaffee produziert. preisfrage: ist sein kaffee mehr wert? heißt fairer preis bei ihm: transfair- preis mal zehn? natürlich nicht. es geht um den wert des kaffees. das hier auch eine emotionale komponente mit reinspielt, dass auch ich es schlimm finde, dass jeden tag etwa 100000 menschen an den folgen des hungers sterben ... das ist eine andere frage und hat mit gerechten preisen prinzipiell nix zu tun (teurerer kaffee, weniger nachfrage, einige bauern arbeitslos, andere reicher, im schnitt alle ärmer weil der markt kleiner geworden ist. ist das fair?).
im übrigen frage auch ich mich, wie man die lebnesbedingungen da in der dritten welt verbessern kann, aber transfair halte ich derzeit für einen irrweg. eine nette sache mit der man sich ein stückchen guten gewissens kaufen kann. aber in seiner effizienz mindestens fragwürdig. besser wäre wohl, einfach geld zu spenden.
der wert einer ware bestimmt sich durch die ware, nicht durch den arbeitseinsatz (oder gar die gewünschten lebensbedingungen). fair ist wenn ich den wa(h)ren wert für meine waren erhalte. die gewünschten lebensbedingungen muss man anderweitig erzielen. in einer wirtschaft, in der der warenwert nach arbeitseinsatz bewertet werden würde, würde ich halb so schnell arbeiten und doppelt so viel verdienen.