Transposition (Kryptographie)
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In der Kryptographie ist die Transposition ein Verschlüsselungsverfahren, bei dem die Zeichen einer Botschaft (des Klartextes) umsortiert werden. Jedes Zeichen bleibt in seinem Charakter erhalten, jedoch wird die Stelle, an der es steht, geändert. Dies steht im Gegensatz zum Verfahren der (monoalphabetischen bzw. polyalphabetischen) Substitution, wo jedes Zeichen des Klartextes seinen Platz behält, jedoch durch ein anderes Zeichen ersetzt wird.
Ein Wort mit beispielsweise nur drei Buchstaben („aus“) kann nur auf sechs verschiedene Weisen umgestellt werden: aus, asu, uas, usa, sua, sau. Mit der Länge der Zeichenfolge steigt jedoch die Zahl der möglichen Anordnungen drastisch.
Eine zufällige Transposition längerer Zeichenketten erzeugt also ein relativ hohes Maß an Sicherheit, jedoch steht ein Empfänger vor dem gleichen Rätsel wie ein eventueller Abhörer, vor dem die Verschlüsselung die Botschaft verwahren soll. Daher müssen handhabbare Systeme der Transposition vereinbart werden - diese werden geregelte Transposition genannt.
[Bearbeiten] Beispiel
Als sehr einfaches und anschauliches Beispiel einer geregelten Transposition soll hier die „Gartenzaun“-Transposition dienen: Die Buchstaben des Textes werden abwechselnd auf zwei Zeilen geschrieben, sodass der erste auf der oberen, der zweite auf der unteren, der dritte Buchstaben wieder auf der oberen Zeile steht. Anschließend wird die Zeichenkette der unteren Zeile mit einem Abstand an die der oberen Zeile angefügt:
Ein wirklich verwirrender Gartenzaun, in Großbuchstaben EIN WIRKLICH VERWIRRENDER GARTENZAUN wird verschlüsselt:
E N I K I H E W R E D R A T N A N I W R L C V R I R N E G R E Z U
ENIKIHEWREDRATNAN IWRLCVRIRNEGREZU - die Verschlüsselung durch Transposition ist erfolgt. Der Empfänger kann die Botschaft entschlüsseln, indem er das Verfahren einfach umkehrt, also die Zwei Zeichenblöcke geordnet erneut in zwei Zeilen schreibt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- Singh, Simon: Geheime Botschaften (Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet); 4. Auflage März 2003, Deutscher Taschenbuch Verlag, München;