Transputer
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Transputer ist ein Kunstwort aus Transmit und Computer. Entwickelt wurden entsprechende Geräte seit 1978 von der in England gegründeten Firma Inmos. 1983 wurde der Transputer offiziell vorgestellt. Dabei handelt es sich um vollständige Mikrorechner, die nach der Von-Neumann-Architektur aufgebaut sind.
Wesentlich an dem Konzept des Transputers waren seine Cluster-Fähigkeiten und die darauf basierenden Versuche der Parallelisierung der Rechenprozesse. Dafür wurde die neue Programmiersprache Occam entwickelt.
In diesem Zusammenhang wurde eine (damals) äußerst schnelle Verbindungstechnik zwischen den Rechenknoten entwickelt. Da die Transputerlinks aber nach den Rendezvous-Verfahren arbeiten und keinen FIFO aufweisen, ist die Parallelisierung schwierig.
Damit ein Speedup möglich wird, muss man einen unidirektionalen Stream verwenden. Der Kommunikationskanal muss die Daten des Senders in einem FIFO puffern, damit der Empfänger das Vorprodukt asynchron verarbeiten kann.
Auch bei der Kommunikation über TCP/IP Sockets ist darauf zu achten, kein low level acknowledge der Botschaften durchzuführen.
[Bearbeiten] Anwendungen
Anwendung fanden die Transputer beispielsweise in Atari Transputer Workstation (Dr. Tim King), dem Meiko Computing Surface oder den Parallelrechnern der Firmen SANG und Parsytec. Auch für die Amiga-Computer gab es Transputer-Boards. An der TUHH wurde ein Entwickler-Board hergestellt. In der Industrie fanden Transputer eine relativ große Anwendung im Bereich der Regelungs- und Steuerungs-technik
An der Universität Siegen wurde aber auch z.B. eine Workstation zur medizinischen Bildverarbeitung entwickelt. Die in Deutschland bekannteste Anwendung eines Transputers dürfte die AVM-ISDN-B1-Karte sein.
Die Weiterentwicklung und Fertigung des Transputers wurde Ende der 1990er Jahre nach dem Aufkauf von Inmos durch SGS-Thomson eingestellt.