Transzendental
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter transzendental (von lat. transcendere, „überschreiten”) wird in der Philosophie nach Kant die Bedingung der Möglichkeit von etwas verstanden:
- Ich nenne alle Erkenntnis transzendental, die sich nicht sowohl mit Gegenständen, sondern mit unserer Erkenntnisart von Gegenständen, sofern diese a priori möglich ist, überhaupt beschäftigt. (Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, KrV A11/12)
Transzendental meint nicht ein Übersteigen der Grenzen des Erfahrbaren, sondern was schon vor jeder Erfahrung als Bedingung der Erfahrung im Subjekt vorliegen muss. Deshalb ist dieser Begriff auch nicht zu verwechseln mit dem Begriff der Transzendenz, die ein Übersteigen des Erfahrbaren meint. In der scholastischen Philosophie wird dieser Begriff für die Bestimmung des Seins benutzt, das jede Kategorie übersteigt und dem Sein als solchem zukommt. Zentraler Begriff ist hier der der Transzendentalien.
[Bearbeiten] Literatur
Zum Charakter und zur Brauchbarkeit sogenannter transzendentaler Argumente:
- Roderick Chisholm, What is a Transcendental Argument?, und
- Moltke S. Gram, Do Transcendental Arguments have a Future?, beide in: Neue Hefte für Philosophie, Heft 14, 1978
Zur Methode der Transzendentalphilosophie bei Kant: Wolfgang Röd, Dialektische Philosophie der Neuzeit, Band 1, München 1974, S. 30 ff.
Siehe auch: Immanuel Kant, Transzendentalphilosophie, Transzendenz, Kritik der reinen Vernunft