Tsuka
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Als Tsuka (柄) bezeichnet man den Griff des japanischen Schwertes, dem Katana. Er ist Teil der Koshirae und der Shirasaya
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[Bearbeiten] Das Grundmaterial
Der Griff ist meist aus Holz. Es gibt allerdings auch Tsuka aus Elfenbein oder Knochen, diese sind aber erst im 19. Jahrhundert als Touristensouveniers hergestellt worden. Bei Gunto konnte der Griff aus Aluminium oder Messing bestehen.
[Bearbeiten] Das Obermaterial
Der traditionelle Tsuka ist meist mit Baumwoll- oder Seidenband gewickelt. Auch Leder kann als Tsuka-ito verwendet werden. Für eine noch bessere Griffigkeit wird unter jedes "Raute" ein speziell gefaltetes Papierstückchen gelegt. Diese Wicklung Tsuka-maki ist von Same-gawa (鮫皮), der Haut des Perlrochen, unterlegt. Die Haut wird mit einer Reispampe als Kleber fixiert. Für die Wicklung kommen zahlreiche Stile in Frage. Bei Wakizashi und besonders bei Tantō wurde manchmal auf das Tsuka-ito verzichtet.
[Bearbeiten] Fittinge-Kodogu
Der Griff ist auch mit diversen Metallteilen ausgestattet. Am Ende des Griffes macht die Kashira den Abschluss, diese konnte auch aus Büffelhorn bestehen. Am anderen Ende ist der Fuchi, ein Metallring mit Boden und Nakago-ana. Hier wird die Nakago, der Klingenerl, eingeführt. Zwischen Klingenansatz und Fuchi befinden sich zwei Seppa, kleine Unterlegscheiben. Zwischen den Seppa wird die Tsuba montiert. Unter dem Tsuka-ito wird beidseitig ein dekoratives Metallstück, genannt Menuki, miteingewickelt.
[Bearbeiten] Montierung des Tsuka
In der Nakago befindet sich ein Loch. An selbiger Stelle muss auch im Griff eines vorhanden sein. Durch beide wird dann ein kleiner Bambusstift, der Mekugi, gesteckt, um die Klinge festzuhalten. Der Mekugi kann auch aus Horn oder Metall gefertig sein, das Schwert wäre dann jedoch kaum kampftauglich. Moderne Katanaklingen sind oft zur Verbesserung der Sicherheit mit zwei Mekugi im Griff befestigt.
Bei heutigen Dekowaffen wird die Klinge einfach am Ende verschraubt.