Tudor City
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Tudor City ist ein Apartment-Komplex an der Ostseite Manhattans in New York City. Seit 17. Mai 1988 steht der Komplex als historic district unter Denkmalschutz.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gebäude der Tudor City stehen ausdrücklich nicht in der Tradition der neuen Wolkenkratzer-Ära. 1925 bis 1928 wurde in direkter Nähe des East River, heute neben dem UNO-Gebäude auf der Höhe der östlichen 41. Straße liegend, dieser Komplex errichtet mit dem bezeichnenden Namen Tudor City. Es handelt sich nicht nur um ein einzelnes Bauwerk, sondern um eine zusammenhängende kleine Gruppe von zwölf Gebäuden. Die Tudor waren eine englische Herrscherfamilie des 15. und 16. Jahrhunderts, also im Übergang der Spätgotik zur Renaissance. In der Kunstgeschichte ist der sog. Tudorstil mit einem ganz bestimmten Bogenmotiv verbunden.
Alle Gebäude dieser Gruppe fallen durch eine sorgfältige Steinbehandlung auf, durch eine Betonung von schlichter Sauberkeit.
Geplant wurde dieser Komplex wie eine kleine Stadt mit Park, wie ein Stück altes England mitten in Manhattan. Die zwölf Gebäude beherbergen 3.000 Apartments und 600 Hotelzimmer für Mieter des Mittelstandes, die in Manhattan arbeiten. Die Wohnsiedlung ist ausschließlich aus privaten Mitteln finanziert worden und stellte in den 1920er Jahren einen Versuch zur Erneuerung der urbanen Landschaft dar, ein Gegenbild zu den isolierten und immer höher werdenden Wolkenkratzern.
Die Siedlung lag damals noch am Rande der bebauten Fläche. Heute kommt man fast automatisch an ihr vorbei, wenn man die Vereinten Nationen besucht. Die Tudor City ist nicht sehr hoch, das war nicht die Absicht und passte auch nicht zum englischen Vorbild. Der Mitteltrakt hat lediglich 29 Geschosse. Die begehrten und teuersten obersten Etagen bieten die Möglichkeit, sogar einen kleinen Dachgarten anzulegen.
Als die Tudor City ab 1925 errichtet wurde war diese Gegend ein alles andere als vornehmes Stadtrandgebiet. Es wurde seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert von Gangsterbanden beherrscht und wurde das Corcoran-Nest genannt, nach dem Gangster Paddy Corcoran und seiner Rag Gang (Lumpen-Bande), die hier Angst und Schrecken verbreiteten. Damals siedelten sich Fabriken, Brauereien und Schlachthöfe an. Die Häuser der betont vornehmen Tudor City wollten sich davon distanzieren und wurden praktisch „mit dem Rücken“ zum damaligen Industriegebiet gebaut, hatten also keine großen Fenster in diese Richtung. Heute liegt im Areal des ehemaligen Industriegebiets das UNO-Gebäude und das neue UNO-Plaza.
