U-matic
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Das Videoformat U-matic ist ursprünglich für den Konsumentenmarkt entwickelt worden, wurde dann aber im Profi-Sektor eingesetzt bis es vom Format Betacam abgelöst wurde.
Dieses Format verwendet ein 19 mm (3/4-Zoll) Band in zwei Kassettengrößen (max. 30 Minuten Laufzeit (sog. U-matic S (für small) für die Reportergeräte) und max. 60 Minuten Laufzeit), die beide in großen Videorekordern abgespielt werden konnten (siehe VHS-C), jedoch brauchte man keinen Adapter, auch das Laufwerk veränderte sich nicht, im Gegensatz zu Beta und DV, wo sich die Wickelkerne im Laufwerk anders positionieren. Bei den kleinen Kassetten lagen die Spulen nebeneinander, bei den großen Tapes waren sie teilweise in einander verschachtelt. Technisch wurde das so gelöst, dass das Band die Wickelteller nicht berührte und da das Band ja nur auf einem Wickel sein konnte, kamen sie den aufgewickelten Lagen auch nicht in die Quere.
Es gab neben den o.a. max. Laufzeiten für große Kassetten: 30 min, 20 min und 10 min, für kleine: 10 min.
Das U-matic Format wurde vor allem in Sendeanstalten zur elektronischen Berichterstattung verwendet, wobei es die 16-mm-Technik ablöste.
Das funktionierte auch, nur war man mit Kamera und umgehängtem Rekorder nicht so beweglich, andererseits ermögliche dieses Format erstmals elektronische Berichterstattung (EB), im englischen häufig als Electronic News Gathering (ENG) bezeichnet.
U-Matic funktioniert mit einem Farbunterträger auf 685 kHz (Low-Band) oder 924 kHz (High-Band + SP), ähnlich wie bei VHS. Bei SP Geräten wurde auch die Übertragungsbandbreite für das Luminanzsignal erweitert. Es wird nur zwischen Bändern für Low-Band/Hi-Band und SP unterschieden.
U-Matic wurde ca. 1972 in Europa eingeführt (Auflösung: ca. 250 Linien) bessere Qualität als VHS oder Betamax. Eine verbesserte Variante mit besserer Farbauflösung (High-Band) wurde ca. 1977 in Europa eingeführt (Auflösung ca. 260 Linien). Dadurch wurde das bis dahin bezeichnete U-matic zum Lo-Band. Eine Frame code-Aufzeichnung ist serienmäßig nur bei High-Band und SP vorgesehen (mit externem Generator FCG 700).
Der Frame Code ist nicht mit dem SMPTE Time Code identisch.
In den USA gibt es keine High-Band U-matics, es werden nur Low-band Geräte verwendet.
Das U-matic High-Band und später das SP Format wurde ausschließlich im Broadcast-Bereich bei Fernsehsendeanstalten zur elektronischen Berichterstattung verwandt, wobei es den 16-mm-Film ablöste.
Eine Kopie innerhalb des Standards von der ersten Aufzeichnung ist qualitativ geringfügig schlechter als vergleichbare Kopien der 2. Generation von BetaSP.
In der heutigen Zeit sind U-matic MAZen vor allem noch in Werbeagenturen sowie in vielen Archiven als auch bei der Synchrontonbearbeitung zu finden.
Beim 1986 von Sony eingeführten U-matic SP Standard, der auch wie bei BetacamSP Superior Performance bedeutet, wurde die Ton- und Bildqualität in Bezug zu seinem Vorgänger erheblich verbessert (Auflösung: mehr als 330 Linien). Die Bildqualität ist aufgrund der geringeren Aufzeichnungsdichte (d.h. das Signal kann sich auf dem Band „breiter machen“) deutlich besser als S-VHS, das laut Herstellerangaben 400 Linien auflösen kann (vgl. BetacamSP > 600 Linien). Eine Aufnahme der ersten Generation U-maticSP ist nur sehr schwer, und dann auch nur von Fachleuten, von BetacamSP zu unterscheiden.
Die Bandvorschubgeschwindigkeit ist im Vergleich mit S-VHS sehr viel höher (9,53 cm/sec), die Spur ist wesentlich breiter und länger, zudem wird auch im Gegensatz zu dem S-VHS Format keine überlappende Aufzeichnung angewendet, d.h. zwischen den einzelnen Videospuren eines Halbbildes ist immer noch etwas Platz (sog. „Rasen“), der das Übersprechen der Spuren untereinander verhindert. Damit ist eine aufwändige Signalbearbeitung zur Wiederherstellung des ursprünglichen Signales nicht notwendig (sonst Signalverschlechterung).
U-maticSP Aufnahmen können nur in SP Geräten auch optimal abgespielt werden. In Low-Band Geräten werden die Aufnahmen nur in schwarz/weiß wiedergegeben, in Hi-Bandgeräten erhält man nur Hi-Band Auflösung am Ausgang, sofern bei der Aufnahme Dolby verwendet wurde auch ein verfälschtes Tonsignal.
Der SP Standard nutzt für eine bessere Tonqualität die Dolby C Rauschunterdrückung. Bei der Aufnahme kann es aktiviert werden, beim Abspielen wird es automatisch erkannt und der Dolbykreis zugeschaltet.
Nur die letzte Generation von Sony U-MaticSP Geräten (VO-9800p, VO-9850p, VP-9000) ist serienmäßig in der Lage, Low-Band Material abzuspielen (nur Wiedergabe). Eine Ausnahme ist der VO-9600p Recorder, welcher in allen drei U-Matic Standards (Low/High/SP) aufnehmen und wiedergeben kann.
Der U-MaticSP Standard erfordert im Gegensatz zu Low- und High-Band Geräten spezielle Bänder, welche mit SP (z.B. KSP-20) bezeichnet sind. Werden SP Geräte mit normalen Bändern betrieben, so ist nur der High-Band Mode aktiv. Die Umschaltung erfolgt über ein Kennloch an der Unterseite der Kassette Den U-MaticSP Standard gab es exclusiv nur von Sony. U-Matic Geräte, sowohl Low- als auch High-Band, wurden von JVC, SONY und Matsushita sowie von vielen anderen Japanischen Herstellern gefertigt.
U-Matic Geräte wurden in Verbindung mit PCM-Prozessoren (PCM 1610/1620/1630) auch für CD-Mastering verwendet. die so groß waren wie die MAZ selbst über den Video In per Koaxialkabel digitalen PCM - Codiertes Audio aufzeichneten und zwar sagenhafte 10 Kanäle! Es gab für diesen Zweck spezielle Maschinen / Editoren (DMR-2000 etc) Diese Anlagen waren in Tonstudios zu beginn der Digitalära in Gebrauch, später gab es digitale Bandmaschinen (Studer, Otari) und als Digitales Kassettensystem ADAT mit 8 Kanälen .