Ulmenkrieg
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Als Ulmenkrieg wurde eine etwa einwöchige Konfrontation im Mai 1971 zwischen der schwedischen Polizei und Umweltschützern im Zuge des U-Bahnbaus im Zentrum Stockholms bezeichnet.
Im Rahmen dessen war für die Tunnelbana-Station Kungsträdgården eine Planung vorgesehen, die die Fällung einer Gruppe von etwa einem Dutzend großer Ulmen erforderlich gemacht hätte. Dagegen erhob sich eine breite Protestbewegung, die über den kleineren Kreis engagierter Umweltaktivisten der Gruppe "Alternativ stad" um Jan Wiklund weit hinausging und nach Meinungsumfragen über 70 Prozent Zustimmung in der Stockholmer Bevölkerung genoss.
Am Ende der Konfrontation wurde seitens der Politik auf die Baumfällung verzichtet, aufgrund einer Umplanung der Station konnte die Ulmengruppe erhalten bleiben. Der Ulmenkrieg gilt als Beginn der Wandlung einer rein technokratischen zu einer bürgernäheren Stockholmer Kommunalpolitik.
[Bearbeiten] Literatur
- Göran Foltin, Jan Wiklund: Kampen om Staden, Helsingborg 1981
- Robert Schediwy: Städtebilder - Reflexionen zum Wandel in Architektur und Urbanistik, (speziell S 225ff) Wien 2005
- Robert Schediwy, Franz Baltzarek Grün in der Großstadt, Wien 1982 (Fotos, S 64f)