Verkehrsverbund
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Ein Verkehrsverbund ist ein rechtlicher und organisatorischer Zusammenschluss von Gebietskörperschaften, in Deutschland also Landkreisen oder Kreisfreien Städten sowie den Verkehrsunternehmen einer Region zur gemeinsamen und abgestimmten Durchführung des Öffentlichen Personennahverkehrs.
Ziele sind
- ein einheitlicher Tarif
- von allen Verkehrsunternehmen anerkannte einheitliche Fahrscheine
- abgestimmte Fahrpläne
- einheitliche Fahrplaninformationen und
- die Anschlusssicherung, unabhängig von den Verkehrsunternehmen.
Dem Verkehrsverbund als Organisationseinheit können von den beteiligten Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen weitere Aufgaben z.B. im Bereich Planung, Koordinierung und Service übertragen werden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verkehrsgemeinschaft
Bei einer Verkehrsgemeinschaft handelt es sich im Unterschied zu einem Verkehrsverbund um eine Kooperation der beteiligten Verkehrsunternehmen.
[Bearbeiten] Tarifverbund/-gemeinschaft
Ein Tarifverbund oder eine Tarifgemeinschaft garantieren lediglich einen einheitlichen Tarif.
[Bearbeiten] Grundsätzliches
Für alle Arten der Zusammenschlüsse im ÖPNV gilt grundsätzlich, dass in einer Region im Personennahverkehr mindestens alle Verkehrsmittel, auch von unterschiedlichen Betreibern, zum gleichen Tarif, also mit nur einer Fahrkarte benutzt werden können. Das Verkehrsgebiet wird dazu meistens in Tarifgebiete, sogenannte Waben oder Zonen, gegliedert. Der Fahrpreis ist dann nicht mehr entfernungsabhängig, sondern orientiert sich an der Zahl der durchfahrenen Tarifgebiete.
Die unter "Aufgabenträger" geschilderte gesetzliche Regelung hatte mit der jetzigen Ausgestaltung eine inzwischen fast flächendeckende Einrichtung von Verkehrsverbünden in Deutschland zur Folge sowie eine noch stärkere Ausrichtung der Verbundgrenzen an Landes- und Kreisgrenzen (während der älteste Verkehrsverbund, der Hamburger Verkehrsverbund, sich bis dahin primär an den Liniennetzen der beteiligten Verkehrsunternehmen ausrichtete und mit Ausnahme der Regionalzüge stets komplette Linien einbezog).
[Bearbeiten] Aufgabenträger
In Deutschland sind grundsätzlich Aufgabenträger
- für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die Bundesländer (seit der Bahnreform im Jahre 1994)
- für den Straßenpersonennahverkehr (ÖSPV) die (Land-)Kreise und Kreisfreien Städte.
Die Aufgabenträger treten als Besteller von Leistungen bei den Verkehrsgesellschaften auf.
Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Regelungen. So wurde in einigen Ländern für den Schienenpersonennahverkehr eine mittlere Ebene eingefügt in Form von Zweckverbänden, denen die Planung, Organisation und Ausgestaltung des SPNV übertragen wurde.
Die Aufgabenträger delegieren oft mehr oder weniger Aufgaben auf die
- Verkehrsverbünde
- Verkehrsgemeinschaften oder
- Tarifverbünde/-gemeinschaften.
Im Regelfall ist ein Verkehrsverbund auch ein Zweckverband für den SPNV.
Details sind auch in den jeweiligen Ländergesetzen geregelt (z.B. in Nordrhein-Westfalen dem ÖPNV-Gesetz).
