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Villars-sur-Glâne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen
Wappen von Villars-sur-Glâne
Basisdaten
Kanton: Freiburg
Bezirk: Saane/Sarine
BFS-Nr.: 2228Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 1752
Koordinaten: 575353 / 182236 Koordinaten: 46° 47' 27" N, 7° 6' 57" O46° 47' 27" N, 7° 6' 57" O
Höhe: 659 m ü. M.
Fläche: 5.5 km²
Einwohner: 9'992 (31. Dezember 2005)
Website: www.villars-sur-glane.ch
Karte
Karte von Villars-sur-Glâne

  Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Hochkomma

Villars-sur-Glâne ist eine politische Gemeinde im District de la Sarine (deutsch: Saanebezirk) des Kantons Freiburg in der Schweiz. Die früheren deutschen Namen Glanewiler und Wiler bei Matran werden heute nicht mehr verwendet. Durch die Nähe der Kantonshauptstadt Fribourg, die Autobahn A12 Bern - Vevey sowie die Eisenbahnlinie Romanshorn - Genève, haben sich verschiedene Industriezweige angesiedelt, und die Bevölkerungszahl wuchs auf über 10'000 Einwohner. Seit Dezember 2004 gilt Villars-sur-Glâne als Stadt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Villars-sur-Glâne liegt auf 659 m ü. M., 4 km westlich der Kantonshauptstadt Freiburg (Luftlinie). Die Agglomerationsgemeinde erstreckt sich an aussichtsreicher Lage am oberen nördlichen Talhang der Glâne, kurz vor ihrer Mündung in die Saane (französisch: Sarine), in den Molassehöhen des Freiburger Mittellandes.

Die Fläche des 5.5 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Molassehöhen zwischen den Tälern von Glâne respektive Saane im Süden und Sonnaz im Norden. Die südliche Grenze verläuft entlang der Glâne und unterhalb deren Mündung entlang der Saane. Beide Flüsse sind hier tief in die Molasseschichten der Umgebung eingeschnitten und weisen einen flachen Talboden (rund 560 m ü. M.) mit einer Breite von ungefähr 100 m bis 400 m auf. Daran schliesst sich ein über weite Strecken von Sandsteinfelsen durchzogener bis zu 100 m hoher Steilhang an, nur unterhalb des Dorfes Villars ist der Hang etwas flacher.

Das nördlich angrenzende Hochplateau von Villars zeigt nur geringe Reliefunterschiede. Die höchsten Erhebungen befinden sich auf den Waldhöhen Belle Croix und Bois de Moncor (beide 721 m ü. M.), weiter im Osten liegen der Hügel Champriond (704 m ü. M.) und an der Stadtgrenze zur Freiburg die Höhe von Guintzet (690 m ü. M.). Die nördliche Gemeindegrenze wird weitgehend durch den Verlauf der Autobahn A12 gebildet. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 46 % auf Siedlungen, 18 % auf Wald und Gehölze, 35 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.

Zu Villars-sur-Glâne gehören die ausgedehnten Wohnquartiere von Cormanon (690 m ü. M.), Les Daillettes (656 m ü. M.) und Bertigny (700 m ü. M.), die Industrie- und Gewerbesiedlung Moncor (710 m ü. M.) östlich an den Bois de Moncor anschliessend, sowie der Weiler Sainte-Apolline (572 m ü. M.) am nördlichen Ufer der Glâne. Nachbargemeinden von Villars-sur-Glâne sind Freiburg, Marly, Hauterive, Matran, Corminboeuf und Givisiez.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1888 481
1900 856
1920 1021
1940 1317
1950 1490
1960 2584
1970 5214
1980 5788
1990 7997
2000 9339

Mit 9992 Einwohnern (Ende 2005) ist Villars-sur-Glâne die drittgrösste Gemeinde des Kantons Freiburg und bedeutendste Vorortsgemeinde der Stadt Freiburg. Von den Bewohnern sind 77.2 % französischsprachig, 10.9 % deutschsprachig und 2.3 % sprechen Portugiesisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Villars-sur-Glâne stieg besonders während der 1960er Jahre sowie seit 1980 markant an und überschritt im Dezember 2004 die Grenze von 10000 Einwohnern. Das Siedlungsgebiet von Villars-sur-Glâne ist heute lückenlos mit demjenigen von Freiburg zusammengewachsen.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Villars-sur-Glâne war bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Die Wasserkraft der Glâne wurde früher durch Mühlen genutzt. 1901 wurde am Stadtrand von Freiburg auf dem Gemeindeboden von Villars-sur-Glâne eine Schokoladenfabrik gegründet, deren Gebiet 1906 an Freiburg abgetreten wurde. Seit den 1950er Jahren setzte aber eine rasante Entwicklung zur Agglomerationsgemeinde von Freiburg mit grossen Gewerbe- und Industrieflächen ein.

Heute bietet Villars-sur-Glâne rund 7000 Arbeitsplätze an. Mit 2 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft nur noch einen marginalen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Sie konzentriert sich heute auf Milchwirtschaft, Viehzucht und etwas Ackerbau. Etwa 30 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor rund 68 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigt (Stand 2001).

Das Gewerbe und die Industrie von Villars-sur-Glâne sind hauptsächlich bei Moncor auf der Höhe zwischen der Autobahn und den Wäldern von Belle Croix und Bois de Moncor angesiedelt. Hier entstand seit etwa 1960 eine eigentliche Industriezone auf einer Fläche von rund 0.5 km². Es haben sich hier Unternehmen von teils internationalem Ruf niedergelassen, beispielsweise Cartier (Herstellung von Luxusuhren), Otis (Liftbau), Vibro-Meter, Cremo (Fabrikation von Greyerzer Käse), Jesa (Herstellung von Kugellagern) und Vifor SA (pharmazeutische Industrie). Zahlreiche weitere Unternehmen des Bau- und Transportgewerbes, der Informationstechnologie und Telekommunikation (Swisscom), der Werbebranche und der Feinmechanik sind in Villars-sur-Glâne vertreten. Weitere Arbeitsplätze sind im Handel, in der Verwaltung und in verschiedenen Dienstleistungsunternehmen vorhanden. Auf dem Boden von Villars-sur-Glâne befindet sich auch das Kantonsspital von Freiburg.

Villars-sur-Glâne verfügt neben den Grundschulstufen über eine Berufsschule und ist Sitz der Ecole professionnelle d'informatique (S.O.F.T.). Daneben gibt es verschiedene Sportanlagen, und kulturelle Institutionen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich Villars-sur-Glâne zu einer Wohngemeinde entwickelt. Der Hang oberhalb der Eisenbahnlinie ist mit Wohnblöcken und Reihenhäusern weitgehend überbaut. Grössere Einfamilienhaus- und Villenzonen befinden sich bei Les Daillettes und Cormanon sowie bei Bertigny. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in der Stadt Freiburg arbeiten.

[Bearbeiten] Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig sehr gut erschlossen. Sie liegt nahe der Hauptstrasse von Freiburg nach Payerne und nach Romont. Der nächste Anschluss an die 1997 eröffnete Autobahn A12 (Bern-Vevey), welche das Gemeindegebiet durchquert, befindet sich rund 2 km vom Ortskern entfernt.

Am 4. September 1862 wurde die Eisenbahnlinie von Freiburg nach Lausanne mit einem Bahnhof in Villars-sur-Glâne in Betrieb genommen. Die Gemeinde mit ihren verschiedenen Ortsteilen ist an das von den Transports publics Fribourgeois betriebene Stadtbusnetz von Freiburg angebunden. Daneben verkehren auch die Buslinien von Freiburg nach Bulle, nach Lentigny und nach Rosé durch Villars-sur-Glâne.

[Bearbeiten] Geschichte

Villars-sur-Glâne kann auf eine lange Siedlungstradition zurückblicken. Die ältesten archäologischen Funde datieren aus dem 7. Jahrhundert vor Christus. Im Wald von Moncor wurde das grösste Fürstengrab der Schweiz aus der Hallstattzeit (um 600 vor Christus) ausgegraben. Bei Châtillon südlich der Glâne auf dem Gemeindegebiet von Hauterive haben die Archäologen Töpferwaren aus Griechenland, Norditalien und Nordfrankreich gefunden. Somit wird vermutet, dass der Ort schon sehr früh einen wichtigen Übergang an Glâne und Saane darstellte.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1143 unter dem Namen Vilar. Später erschienen die Bezeichnungen Vilar lo Torel (1228) und Vilar le Terriour (1366). Die deutsche Version Wyler ob der Glanen ist 1652 überliefert. Seit 1789 ist der Name Villars-sur-Glâne belegt.

Im Hochmittelalter war Villars-sur-Glâne eine wichtige Pfarrei, welche neben dem Dorfgebiet auch fast das ganze Gebiet der heutigen Stadt Freiburg umfasste. Vom 11. bis 14. Jahrhundert ist die Adelsfamilie Villars-Achars bezeugt, welcher die Dorfherrschaft oblag. Spätestens 1442 kam Villars-sur-Glâne unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Alten Landschaft (Neustadtpanner) zugeordnet. Die Höhe von Bertigny war Schauplatz verschiedener kriegerischer Auseinandersetzungen, so 1386 zwischen den Bernern und den Freiburgern sowie 1447 und 1448 zwischen den Freiburgern und den Savoyern. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte das Dorf während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit zum Bezirk Freiburg, bevor es 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Saanebezirk eingegliedert wurde.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche Saint-Pierre erhielt ihre heutige Gestalt beim Neubau im Jahr 1916. Bei Sainte-Apolline befinden sich eine Kapelle und eine alte Steinbrücke über die Glâne.

[Bearbeiten] Weblinks

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