Waldbott von Bassenheim
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf bitte mit ihn zu verbessern und entferne anschließend diese Markierung. |
Waldbott von Bassenheim waren ein bedeutendes Geschlecht.
Heinrich I. Walpot von Bassenheim war der erste Hochmeister des Deutschen Ordens (1198-1200).
Zur Ehren Siegfrieds Walpot von Bassenheim, Komtur und oberster Spittler im Staat des Deutschen Ordens in Ostpreussen, erhielt die erste Stadt Masurens 1386 den Namen Bassenheim (später Passenheim, heute polnisch Pasym und Bassenheimer Partnerstadt). Als oberster Spittler war er für die Krankenpflege und das ganze Spitalwesen des Ordens verantwortlich.
Bei der Teilung der Familie im Jahre 1554 in die Linien zu Bassenheim, Bornheim und Gudenau verblieb die Herrschaft Bassenheim beim ältesten Zweig.
Von 1679 bis 1683 war Franz Emmerich Kaspar Waldbott von Bassenheim Bischof von Worms.
Von 1679 bis 1697 war Johann Jakob Waldbott von Bassenheim als Domherr von Kurmainz Statthalter in Erfurt, das seit dem Jahre 1000 bis 1802 auch bezüglich der weltlichen Herrschaft dem Erzbischof von Mainz untergeordnet war.
1683 brachte der Mainzer Domherr Casimir Waldbott von Bassenheim den Bassenheimer Reiter nach Bassenheim.
Freifrau Maria Anna von Waldbott-Bassenheim heiratete 1675 Johann Erwein von Schönborn aus einer sehr einflussreichen Familie. Aus der Ehe ging nur ein Sohn hervor, welcher allerdings ein halbes Jahr nach seiner Geburt verstarb. Maria Anna verstarb 1702, weshalb ihr Witwer 1704 ihre Nichte Mariana von Waldbott-Bassenheim heiratete. Auch aus dieser Ehe ging kein Erbe der schönbornschen Herrschaft Heusenstamm hervor.
Erst 1720 wurden die Waldbott von Bassenheim vom Kaiser in den Reichsgrafenstand erhoben und Bassenheim wurde zunächst reichsunmittelbare Herrschaft und unterstand dem Kaiser. 1729 wurde die Herrschaft Bassenheim (durch den Niedergang Sayns ein Lehen Kurkölns geworden) reichsunmittelbar.
Nach der Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch die Franzosen und Enteignung nach den Gesetzen der französischen Revolution, hat Napoleon 1805 den Grafen von Bassenheim als einzigem Großgrundbesitzer im linksrheinischen Rheinland das Rittergut Bassenheim zurückgegeben. Hugo Philipp Graf Waldbott von Bassenheim (1820-1895) pflegte einen unglaublich verschwenderischen Lebensstil und verschleuderte das Vermögen seiner Vorfahren. Burg und Rittergut Bassenheim sowie die ihm gehörende Burg Pyrmont (damals allerdings nur noch Ruine) wurden 1862 zwangsversteigert. Burg Pyrmont hatte sein Vater Graf Friedrich Karl Waldbott von Bassenheim (1779-1830) als geplünderte Ruine erst 1818 zurückgekauft. Damit aber nicht genug. 1880 drohte der vollständige Ruin. 1887 verkaufte der Graf die Bestände und das Mobiliar der Bibliothek des Klosters Buxheim. Dieses Kloster (auch Kartause genannt) war durch Erbschaft nach dem Tod von Johann Friedrich Reichsgraf von Ostein (1735-1809) in den Besitz der Familie gelangt.
Bereits 1883 wurde das in der Kunstgeschichte berühmte Chorgestühl im Auftrag des Grafen an einen heute nicht mehr bekannten Bieter versteigert. 1979 gelang der Rückkauf durch die öffentliche Hand.
1916 wurde dann von der Adelsfamilie die Klosterkirche mit dem Kreuzgang, sowie das Bibliotheksgebäude an das Königreich Bayern verkauft. 1925 verkauften die Grafen Waldbott das Archiv, die Paramenten, das liturgische Gerät und die umfangreiche Gemäldesammlung der Kartause an das Kloster Ottobeuren.
Nachkommen der Grafen von Bassenheim sollen heute noch in Berlin, München, Augsburg, Regensburg und Saarbrücken sowie in Kanada und Argentinien und in Halbturn am Neusiedler See leben.
[Bearbeiten] Herrschaften, Besitz und Lehen
Der Familie Waldbott gelang es im Laufe der Zeit, durch Heirat, Erbe, Kauf, Rechtsstreit oder Gewalt in den Besitz vieler verschiedener Herrschaften zu kommen. Dazu zählten:
- Bassenheim
- die Burg Olbrück
- die Burg Gudenau bei Villip
- Königsfeld in der Eifel
- Herresbach und Siebenbach
- die Burg Pyrmont
- die Herrschaft Kransberg mit Burg Reifenberg
- die Kartause Buxheim
- Schloss Halbturn
- der Bassenheimer Hof in Mainz
- der Bassenheimer Hof in Kiederich
- 2 Höfe in Bodenheim in der Langgasse und der Gaustraße