Warren Farrell
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Warren Farrell (* 1943) ist ein US-amerikanischer Autor und politischer Aktivist.
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[Bearbeiten] Werk und Biographie
Farrell war bis in die 1970er Jahre ein Vertreter der Frauenbewegung und wurde als einziger Mann dreimal in den Vorstand der weltweit größten feministischen Organisation NOW gewählt.
Mit der Veröffentlichung des Buches „Mythos Männermacht“ 1993, in dem er die das männliche Geschlecht betreffenden Rollenzwänge und deren Folgen untersuchte, schuf er einen der wichtigsten Grundpfeiler der internationalen Männerrechtsbewegung (Men's Rights Activists).
Farrell bewarb sich als einer von mehreren Dutzend demokratischen Kandidaten um die Nachfolge auf das Amt des kalifornischen Gouverneurs in der vorzeitigen außerordentlichen Wahl 2003, die von Arnold Schwarzenegger gewonnen wurde. Schwarzenegger erhielt 4,2 Millionen Stimmen (48 %), Farrell 626 Stimmen (<0,1 %) (97. Platz unter 135 Kandidaten).
[Bearbeiten] Themen
In seinen Büchern befasste sich Farrell mit den Geschlechterrollen vor allem des Mannes und kritisierte feministische Theorien. Unter anderem verwies Warren Farrell auf die feministische Interpretation der Statistik: Wären es Frauen statt Männern, die sich häufiger das Leben nehmen, häufiger kriminalisiert werden, häufiger von Obdachlosigkeit betroffen sind, häufiger drogenabhängig werden, würde dies im feministischen Diskurs als eine klare Symptomatik für die gesellschaftliche Benachteiligung der Frau gesehen werden. Weiterhin beklagte er, dass die Medien Männeranliegen keine Beachtung schenken würden. So hätte die New York Times jeden seiner eingesendeten Artikel gedruckt, als er noch – wie er sich selbstironisch bezeichnete – „Spitzenmann des Feminismus“ war, aber keinen einzigen mehr, als er Artikel über die Situation von Männern zu schreiben begann. Als die bekannte US-amerikanische Feministin und ehemalige Weggefährtin Gloria Steinem bemerkte, dass sich Farrell kritisch zu feministischen Thesen äußerte, brach sie die Aufnahmen für eine geplante Talkshow kurzerhand ab.
[Bearbeiten] Zitate
- „Die Herausforderung besteht darin, über den Feminismus hinauszugehen, ohne seine Errungenschaften herabzusetzen.“
- „Mir wurde schnell klar, dass es viel mehr Standfestigkeit verlangt, für die Sache der Männer als für die Sache der Frauen zu sprechen.“
- „Wenn Männer sieben Jahre länger leben würden als Frauen, hätten uns Feministen längst klargemacht, dass die Lebenserwartung der beste Indikator ist, an dem sich ablesen läßt, wer die Macht hat. Und damit hätten sie recht.“
- „Es dürfte schwer sein, auch nur ein historisches Beispiel für eine Gruppe zu finden, die sich als Opfer bezeichnen konnte, während sie die Hälfte der Stimmberechtigten stellte. Oder ein Beispiel für eine unterdrückte Gruppe, die lieber ihre ‚Unterdrücker‘ wählt, statt ein eigenes Mitglied dazu zu bewegen, die Verantwortung zu übernehmen und ins Rennen zu gehen. Frauen sind die einzige Minderheit, die eine Mehrheit ist, die einzige Gruppe, die sich als ‚unterdrückt‘ bezeichnet, dabei aber darüber bestimmen kann, wer in ein Amt gewählt wird, und zwar in buchstäblich jeder einzelnen Gemeinde des Landes. [...] Frauen sind die einzige ‚unterdrückte‘ Gruppe, die die gleichen Eltern hat wie der ‚Unterdrücker‘; die genau so oft in die Mittel- und Oberklasse hineingeboren wird, wie der ‚Unterdrücker‘; die über mehr kulturellen Luxus verfügen als der ‚Unterdrücker‘. Sie sind die einzige ‚unterdrückte‘ Gruppe, deren ‚unbezahlte Arbeit‘ sie in die Lage versetzt, für fast fünfzig Milliarden Dollar jährlich Kosmetika zu kaufen; die einzige ‚unterdrückte‘ Gruppe, die mehr für Mode- und Markenkleidung ausgibt, als ihre ‚Unterdrücker‘; die einzige ‚unterdrückte‘ Gruppe, die zu allen Tageszeiten mehr fernsieht als ihre ‚Unterdrücker‘.“
[Bearbeiten] Buchveröffentlichungen
[Bearbeiten] englisch
- 1974 The liberated man: beyond masculinity. Freeing men and their relationships with women, Random House, ISBN 0-394-490-24X
- 1986 Why Men Are the Way They Are. The Male-Female Dynamic, Mcgraw-Hill, ISBN 0-070-199-744
- 2000 Women Can't Hear What Men Don't Say. Destroying Myths, Creating Love, Jeremy P. Tarcher, ISBN 1-585-420-611
- 2001 Father and Child Reunion. How to Bring the Dads We Need to the Children We Love, Jeremy P Tarcher 21. Juni 2001, ISBN 1-585-420-751
- 2001 The Myth of Male Power. Why Men Are the Disposable Sex, Berkley Publishing Group, ISBN 0-425-181-448
- 2005 Why Men Earn More. The Startling Truth Behind the Pay Gap – and What Women Can Do About It, AMACOM, ISBN 0-814-472-109
[Bearbeiten] deutsch
- 1991 Warum Männer so sind, wie sie sind, Goldmann, München, ISBN 3-442-117-003
- 1995 Mythos Männermacht, Zweitausendeins, ISBN 3-861-501-082
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Farrell, Warren |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Autor und politischer Aktivist |
GEBURTSDATUM | 1943 |