Wasserwerk Altglienicke
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das (ehemalige) Wasserwerk Altglienicke mit dem markanten Wasserturm Altglienicke, dem Wahrzeichen von Berlin-Altglienicke, wurde 1905/1906 erbaut. Die Brunnenanlagen wurde 1999 geschlossen. Die Nachnutzung des Geländes und insbesondere des weithin sichtbaren Wasserturms ist aktuell nicht gesichert.
[Bearbeiten] Geschichte
Die drei Gemeinden Altglienicke, Adlershof und Grünau (mit Bohnsdorf) hatten bis zur Jahrhundertwende 1900 noch wenig Industrie, allerdings ist im vorliegenden Jahrzehnt die Einwohnerzahl stark gestiegen, bedingt durch die verkehrsgünstige Lage an der Görlitzer Bahn. Zum Jahrhundertwechsel wohnten hier bereits 15.000 Bürger.
Zur Verbesserung der Infrastruktur bildete sich 1904 ein Wasserversorgungsverband der drei Gemeinden Adlershof, Altglienicke und Grünau - ein geeignetes Gebiet für das gemeinsame Wasserwerk fand man an der Straße „Am Falkenberg“. Die Bohrungen für die Brunnen begannen im Frühjahr 1905 und bereits am 1. April 1906 konnte das Wasserwerk in Betrieb genommen werden. Im Zuge der Errichtung des Wasserwerks wurde ein Wasserturm errichtet, der den nötigen Druck für die Wasserleitungen aufbrachte, die von dieser Nordseite des Falkenberg ins nordöstliche Adlershof und südöstliche Grünau führten.
Während Grünau und Adlershof, direkte Anlieger der Görlitzer Bahn, schon recht weit entwickelt waren, brachte der Bau des Teltowkanals 1910 einen rasanten Bevölkerungszuwachs für Altglienicke. Zunehmend wurden weitere Siedlungsgebiete am Falkenberg ausgewiesen. Stand der Wasserturm bei Errichtung noch auf freiem Feld, so war er bis zur Eingemeindung des Ortes nach Groß-Berlin 1920 schon vollständig umstanden. Fuhr die 1909 errichtete Straßenbahn noch bis nach Altglienicke Kirche, wurde sie 1920 bis zum Wasserturm am Falkenberg verlängert. So entwickelte sich der Wasserturm insgesamt zum markanten Wahrzeichen des Ortsteils Altglienicke von Berlin.
[Bearbeiten] Nutzung
Das Wasserwerk wurde mittlerweile aufgegeben und 1999 entfernten die Berliner Wasserbetriebe die Brunnen. Für das markante Bauwerk des Wasserturms und der ausgeräumten Nebengebäude gab es mehrere Interessenten zur Nachnutzung. Einige davon waren auch bereit, Auflagen des Denkmalschutzes zu erfüllen, der seit 1996 bestand. Im Zuge der Verkaufsverhandlungen stellte sich jedoch heraus, dass im Zuge der Änderungen der Brunnenverordnung Berlins 1999 das Gelände als Wasserschutzzone Klasse I eingeordnet worden war - und prinzipiell das Betreten von Teilen des Geländes einschließlich ehemaliger Wohngebäude verboten ist. In den nachfolgenden Jahren wuchs sich die unklare Lage zu einer Stadtposse aus, mit immer wieder neuen Meldungen, einschließlich unangemeldeten Sicherungsmaßnahmen am Gebäude, zwischenzeitlicher Plünderung und Vandalierung, und momentaner Duldung einer Ausstellung des Bürgervereins Altglienicke im Wasserturm, der sich auch gegen immer wieder aufkommende Pläne zum Abriss des Wahrzeichens stemmt. Die Zukunft des Wasserturms ist weiterhin unklar - der auf Initiative von Ulf Scharnweber gegründete Verein Wasserwerk Altglienicke engagiert sich weiterhin stark und anerkannt.
[Bearbeiten] Weblinks
- WWA-eV.de - Webseite des Wasserwerk Altglienicke e.V.
- Einträge in der Berliner Landesdenkmalliste: Wasserwerk und Wasserturm
Koordinaten: 52° 24′ 49″ N, 13° 33′ 29″ O