Wechselobjektiv
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Als Wechselobjektiv wird ein fotografisches Objektiv bezeichnet, das durch einen Bajonett- oder Schraubverschluss an einem Kameragehäuse befestigt werden kann. Wechselobjektive sind ein Merkmal von Kamerasystemen. Bei Wechselobjektiven für Fotoapparate ist die Blende eingebaut. Der Verschluss befindet sich dagegen im Fotoapparat. Die Blendeneinstellung kann manuell oder automatisch erfolgen. Moderne Wechselobjektive haben eine automatische Blendenwertübertragung, so dass Abblenden zur Blendeneinstellung nicht mehr nötig ist.
[Bearbeiten] Kategorien
Grob unterteilen lassen sich Wechselobjektive in
- Objektive mit automatischer Scharfeinstellung (Autofokus) und
- Objektive mit manueller Scharfeinstellung.
Weiterhin ist zu unterscheiden zwischen:
- Festbrennweiten – bieten nur eine einzige, nicht veränderliche Brennweite, z. B. 35 oder 90 oder 200 mm; möchte man unterschiedliche Brennweiten benutzen, benötigt man mehrere einzelne Festbrennweiten; ermöglichen in der Regel eine optimale Bildqualität.
- Zoomobjektiven – Objektive mit veränderlicher Brennweite; erlauben beispielsweise die Überbrückung eines Bereiches von 28 bis 200 mm, das heißt vom Weitwinkelbereich bis hinein in den Telebereich ohne Objektivwechsel, ohne einen gesteigerten Ausrüstungsumfang, ohne erhöhte Anschaffungskosten. Dabei müssen jedoch oft Abstriche in Bezug auf die Lichtstärke und die Bildqualität gegenüber den entsprechenden Festbrennweiten in Kauf genommen werden.
Eine weitere Unterscheidung von Wechselobjektiven ist möglich nach folgenden Kriterien:
- Anschluss an das Kameragehäuse
- Schraubgewinde, z. B. M 39 oder M 42
- Verschiedenste, meist untereinander inkompatible Bajonettanschlüsse der Kamerahersteller
- Brennweite bzw. Brennweitenbereich:
- Lichtstärke, das heißt der größt- oder kleinstmöglichen Blendenöffnung bzw. maximalen oder minimalen Lichtstärke:
- Lichtstarke Objektive mit Anfangsblenden im Bereich von etwa F1:1,2 bis F1:2,8,
- Standardobjektive mit Anfangsblenden im Bereich von etwa F1:2,8 bis F1:5,6,
- Lichtschwache Objektive mit Anfangsblenden ab etwa F1:5,6.
- Anwendungsgebiet und Verwendungszweck:
- Diverse weitere Konstruktions- und Ausstattungsmerkmale wie Autofokus, Innenfokussierung, Integration eines Ultraschall-Motors zur automatischen Fokussierung, einer elektronischen Funktion, die Verwacklungen automatisch ausgleicht (Bildstabilisierung) usw.
Bei Wechselobjektiven mit herausragenden Konstruktionsmerkmalen oder eng begrenzten Anwendungsgebieten spricht man auch von Spezialobjektiven; Beispiele hierfür sind Makro-Zoomobjektive sowie Shift-Objektive und Tilt-Objektive.
[Bearbeiten] Anbieter
Zu den Herstellern von Wechselobjektiven für Spiegelreflexkameras gehören unter anderem:
- Canon (EF-Objektive, EF-S Objektive, FD-Objektive)
- Carl Zeiss (für Contax u. a.)
- Contax (nutzt Carl Zeiss T*-Objektive)
- Leica (R-Objektive, M-Objektive)
- Minolta (AF-Objektive, M-Objektive, V-Objektive, SR-Objektive)
- Nikon (Nikkor- und AF-Nikkor-Objektive)
- Olympus (Zuiko-Objektive, Four-Thirds-Objektive)
- Pentax (SMC-FA-Objektive, F-Objektive, SMC-A-Objektive, SMC-Objektive)
- Sigma (AF-Objektive für verschiedene Kamera-Bajonette)
- Tamron (AF-Objektive für verschiedene Kamera-Bajonette)
- Tokina (AF-Objektive für verschiedene Kamera-Bajonette)
- Soligor (AF-Objektive für verschiedene Kamera-Bajonette)