Weißer Sichelflügler
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Weißer Sichelflügler | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cilix glaucata | ||||||||||||
(Scopoli, 1763) |
Der Weiße Sichelflügler, Silberspanner oder das Silberspinnerchen (Cilix glaucata) ist ein Schmetterling aus der Familie der Sichelflügler (Drepanidae).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 18 bis 22 Millimetern und sind damit die kleinsten Sichelflügler. Sie haben porzellan-weiße Flügel, mit grauen Flecken auf der Außenseite und am Hinterrand mit einem dunklen, braunen Fleck, der zur Mitte hin gelblich und grau wird. Innerhalb dieses Flecks finden sich vereinzelt silbrig glänzende Schuppen. Sie haben im Gegensatz zu den anderen Sichelflüglern nur abgerundete und keine gekrümmten Flügelspitzen. Wenn sie in ihrer Ruhestellung mit dachförmig aufgestellten Flügeln sitzen, sehen sie Vogelkot ähnlich (Mimikry). Ihre Fühler sind nur schwach gekämmt.
Die Raupen werden ca. 12 Millimeter lang und sind dunkelbraun. Ihre Brust ist deutlich verdickt und das Hinterteil zu einer schmalen Spitze ausgezogen.
[Bearbeiten] Vorkommen
Sie kommen in Europa nördlich bis Irland, Dänemark und Südschweden vor. Sie leben an sonnigen und warmen Waldrändern und Hecken, auf verbuschten Trockenrasen aber auch in Parks. Sie sind besonders in Süd- und Mitteldeutschland häufig.
[Bearbeiten] Nahrung der Raupen
Die Raupen ernähren sich vor allem von Schlehe (Prunus spinosa) und Eingriffeligem Weißdorn (Crataegus monogyna) aber auch von anderen Sträuchern der Rosengewächse und Prunus-Arten.
[Bearbeiten] Lebensweise
Die nachtaktiven Falter fliegen in zwei Generationen von April bis Anfang Juni und Juli bis August. An günstigen Plätzen fliegt eine dritte Generation von Ende August bis Ende September.
[Bearbeiten] Entwicklung
Die Weibchen legen ihre Eier einzeln auf Blätter. Die Raupen sind ebenfalls nachtaktiv und liegen am Tag regungslos auf Zweigen. Sie verpuppen sich in einem braunen Kokons, welcher oft zwischen einem Blatt und Zweig gesponnen wird. Die Generationen, die ihre Entwicklung nicht vor dem Winter vollenden überwintern als Puppe.
[Bearbeiten] Literatur
- Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1
- Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae). Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-800-13474-8
- Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: Nachtfalter, Spinner und Schwärmer, Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-894-40128-1