Weihwasser
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Weihwasser ist ein Segenszeichen. In der katholischen und orthodoxen Kirche hat es seine Ursprünge im Brauchtum der antiken Lustration und dient lebenden und toten Dingen zur Befreiung von negativen (dämonischen) Mächten.
Es ist Wasser, über dem vom Priester ein Segensgebet gesprochen wurde. Vor der Liturgiereform wurde ihm Salz und Chrisam hinzugefügt, heute kann ihm gesegnetes Salz hinzugefügt werden. "Osterwasser" nennt man das beim Ostergottesdienst in der Osternacht geweihte Taufwasser.
Die symbolische Bedeutung des Weihwassers ist die des Wassers überhaupt: Leben, Reinigung, Gefährdung und Rettung. Durch das Segensgebet werden diese Bedeutungen mit dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten (Exodus) und mit Jesus Christus, der das Wasser durch seine Taufe im Jordan heiligte, verknüpft. So ist das Weihwasser zugleich Gedächtnis und Erneuerung der Taufe.
Weihwasser befindet sich am Eingang jeder katholischen Kirche (manchmal auch in Privaträumen und vor allem auch auf den Gräbern der katholischen Gläubigen). Die Gläubigen bezeichnen sich damit in Kreuzform und mit der Taufformel (Matth. 28,19): "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" und erinnern sich so an ihre eigene Taufe.
Auch bei der Segnung von religiösen Zeichen, Gebäuden und Gebrauchsgegenständen (siehe: Benediktionale) wird Weihwasser verwendet, welches dabei häufig mit einem Aspergill versprengt wird.
Das Sich-Benetzen mit (Weih)wasser ist auch in anderen Religionen zu finden. Vor allem der Hinduismus kennt das reinigende Bad im Ganga. Das Wasser für die Wudu'-Zeremonie im Islam dient zur Erlangung von ritueller Reinheit (Tahāra), muss jedoch nicht ausdrücklich geweiht sein.
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