Wilhelm Gesenius
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wilhelm Gesenius (* 3. Februar 1786 in Nordhausen; † 23. Oktober 1842 in Halle an der Saale) war Theologe, Gelehrter der Kulturen und Geschichte des Nahen Ostens und einer der bedeutendsten Gelehrten der alten Sprachen, besonders des Hebräischen.
Gesenius studierte an der Universität Helmstedt Philosophie und Theologie bei Heinrich Henke. Später promovierte er zum Doktor der Theologie und der Philosophie, war Königlich Preußischer Konsistorialrat, seit 1810 Professor an der Universität Halle, Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, der Asiatischen Gesellschaften von Paris, Großbritannien und Irland und der Philosophischen Gesellschaft zu Cambridge.
Gesenius‘ Arbeiten zur hebräischen Sprachforschung gelten als bahnbrechend. Er zählt zu den Ersten, die das Studium der semitischen Sprachen mit wissenschaftlichem Anspruch betrieben. Als gemäßigter Rationalist geriet er damit in Opposition zu der zeitgenössischen Haltung, die semitischen Sprachen seien geheiligt. Umfassende historische, archäologische und religionsgeschichtliche Kenntnisse verleihen seinen Werken zusätzliche Autorität.
Lexikographie und Grammatik waren seine Hauptgebiete. Der Einfluss seiner Arbeiten erstreckt sich bis in die heutige Zeit. Die Hebräische Grammatik (Gesenius) und das Hebräisches und aramäisches Wörterbuch über das alte Testament werden noch heute in reprografischen Nachdrucken der Anfang des 20. Jahrhunderts erschienenen Auflagen verlegt.
Sein Grab befindet sich auf dem Stadtgottesacker in Halle.
[Bearbeiten] Weblinks
Wikisource: Wilhelm Gesenius – Quellentexte |
- Literatur von und über Wilhelm Gesenius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wilhelm Gesenius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 9, S. 89.
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gesenius, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Theologe, Sprachgelehrter |
GEBURTSDATUM | 3. Februar 1786 |
GEBURTSORT | Nordhausen |
STERBEDATUM | 23. Oktober 1842 |
STERBEORT | Halle (Saale) |