Wilhelm Koppe
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Wilhelm Koppe (* 15. Juni 1896 in Hildesheim; † 2. Juli 1975 in Bonn) war SS-Obergruppenführer und Höherer SS- und Polizeiführer. Er ließ über 2000 geistig Behinderte in Ostpreußen ermorden und war während des Zweiten Weltkriegs mitverantwortlich am Holocaust im westlichen Teil Polens.
Wilhelm Koppe wurde als Sohn eines Gerichtsvollziehers geboren und besuchte die höheren Schulen in Stolzenau an der Weser, Harburg und Wilhelmsburg. Nach dem Abitur nahm er als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und wurde 1916 zum Leutnant der Reserve befördert. Besonders interessierte er sich für die Ausbildung zum "Bataillons-Gas-Offizier". Nach dem Krieg machte er sich als Kaffee- und Schokoladengroßhändler in Hamburg selbstständig.
Im September 1930 trat Wilhelm Koppe der NSDAP bei und 1932 der SS (Mitgliedsnummer 25955), wo er rasch Karriere machte und es 1942 zum Rang eines Obergruppenführers brachte, weil er das besondere Vertrauen Heinrich Himmlers genoss.
Nach Kriegsbeginn wurde er am 26. Oktober 1939 zum Höheren SS- und Polizeiführer im sogenannten Warthegau ernannt. Sein Dienstbereich erstreckte sich damit auch auf das Ghetto Litzmannstadt und das Vernichtungslager Kulmhof. In einem Schreiben vom 12. November 1939 nannte er die Zahl von 100.000 Juden und 200.000 Polen, die aus seinem Bereich (v.a. aus Posen, Lodz, Gnesen und Hohensalza) vertrieben werden sollten, um für die Deutsch-Balten Platz zu machen. Ende Mai/Anfang Juni 1940 organisierte er den Mord mittels Gaswagen an 1558 deutschen und ca. 500 polnischen behinderten Menschen in der ostpreußischen Pflegeanstalt Soldau.
1945 tauchte Koppe unter und nahm den Geburtsnamen seiner Frau - Lohmann - an. Beruflich knüpfte er an seine Zeit als Unternehmer an und wurde Geschäftsführer einer großen Schokoladenfabrik in Bonn. 1960 wurde er verhaftet, am 19. April 1962 jedoch wieder gegen Zahlung einer Kaution von DM 30.000 freigelassen. 1964 wurde gegen ihn in Bonn ein Verfahren eröffnet. Unter anderem war er wegen Beihilfe zum Mord an 145.000 Menschen angeklagt. Aus »gesundheitlichen Gründen« wurde das Verfahren ausgesetzt. Im Jahre 1966 wurde schließlich die Eröffnung des Hauptverfahrens durch das Landgericht Bonn wegen Krankheit abgelehnt.
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| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Koppe, Wilhelm |
| ALTERNATIVNAMEN | Lohmann, Wilhelm |
| KURZBESCHREIBUNG | Offizier der SS |
| GEBURTSDATUM | 15. Juni 1896 |
| GEBURTSORT | Hildesheim |
| STERBEDATUM | 2. Juli 1975 |
| STERBEORT | Bonn |
