Witten-Wullen
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Wullen ist ein Ortsteil von Witten-Annen, Witten, Nordrhein-Westfalen. Im Laufe seiner Geschichte gehörte der Ortsteil den verschiedensten Ämtern und Gemeinden an, erst mit der Gemeindereform des Jahres 1929 fiel der Ortsteil an die Ruhrgebietsstadt Witten.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Erste Erwähnung bis 19. Jahrhundert
Eine erste urkundliche Erwähnung findet Wullen im Jahr 1019 mit gerade einmal einen einzigen Hof. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs das Gebiet, denn 1096 werden zwei weitere Höfe erwähnt, die der der Abtei Siegburg geschenkt wurden, was bedeutet, dass diese Höfe fortan dieser Abtei abgabepflichtig waren. Überlieferungen zufolge muss das kleine Dorf seinerzeit vollständig von dichten, quasi undurchdringbaren Wäldern umgeben worden sein, sodass es den Bewohnern nur unter großen Mühen möglich war, andere umliegende Dörfer zu besuchen. Ins Hochdeutsche übersetzt bedeutet Wullen soviel wie „Wolfstal“. Im Laufe der Zeit änderte sich das Landschaftsbild und die Wälder wichen nach und nach Feldern, auf denen über Jahrhunderte hinweg Landwirtschaft betrieben wurde.
Im Laufe der Zeit ist Wullen in nordöstlicher Ausdehnung darüber hinaus mit der ehemaligen Weiherschaft Bebbelsdorf zusammengewachsen.
[Bearbeiten] 19. Jahrhundert
1809, während der Besetzung der Region durch Napoleon I., wurden die Gemeinden Witten, Annen, Rüdinghausen, Wullen sowie das heute zu Bochum gehörende Langendreer zur Mairie Witten vereinigt. Nach dem Abzug der Franzosen wurde dieses Verwaltungsgebilde wieder aufgelöst, Wullen blieb jedoch mit Annen verbunden. Um 1830 wurden sie dem Amt Dorstfeld zugeteilt, zusammen bildeten sie schließlich ab ca. 1850 die Landgemeinde Annen-Wullen, die 1871 dem Kreis Dortmund zugeordnete wurde, bevor sie 1885 schließlich an den Landkreis Hörde fiel.
[Bearbeiten] 20. Jahrhundert
Als der Landkreis Hörde 1929 aufgelöst wurde, wurde Hörde ein Stadtbezirk Dortmunds, während Annen ein Teil Wittens wurde. Im Gegensatz zu Annen, das in der Zeit des Kohlebergbaus von einem Bauerndorf zu einer richtigen kleinen Stadt heranwuchs, hat Wullen zumindest in einigen Vierteln sein ursprüngliches Gesicht erhalten. Erst in den letzten Jahrzehnten ist es im Wullen (man sagt in Witten umganngssprachlich tatsächlich „im Wullen“ und nicht „in Wullen“) zu einer stärkeren Wohn-Bebauung gekommen, außerdem ist ein Industriegebiet entstanden.
[Bearbeiten] Privatuni Witten/Herdecke
Die Privatuniversität Witten/Herdecke (UWH), bis heute die einzige Voll-Universität in privater Trägerschaft in Deutschland, befindet sich seit dem Bau des Campus 1993 in Wullen.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
- A44, Autobahnanschlussstelle Witten-Stockum / Dortmund-Oespel
- VER-Buslinie 371 (von Witten-Rathaus nach Dortmund-Oespel über Wullen und Stockum).
[Bearbeiten] Wittener Stadtteile
Eine Begriffserklärung: Das Stadtgebiet Wittens ist in 8 Stadtteile aufgeteilt. Die Stadtteile wiederum sind in Stadtteilbezirke - umgangssprachlich: Ortsteile - gegliedert. Wullen ist kein Stadtteil, sondern nur ein Stadtteilbezirk. Wie alle Stadtteilbezirke trägt er eine Nummer (42), er gehört zum Stadtteil Annen. Wenn in anderen Listen von 12 Stadtteilen gesprochen wird, liegt dies daran, dass die Ortsteile der ehemals unabhängigen Stadt Herbede in diesen Listen als eigenständige Stadtteile gezählt werden.
[Bearbeiten] Weblinks
- annen-city.de, Infos aus Annen
[Bearbeiten] Literatur
- Reekers, Stephanie: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalen 1816-1967. Dortmund 1969
- Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 – 1945. Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn 1980