Wolf Lotter
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Wolf Lotter (* 4. August 1962 in Mürzzuschlag, Österreich) ist Journalist und Autor. Er lebt in Berlin und Hamburg.
[Bearbeiten] Biografie
Nach einer kaufmännischen Lehre zum Buchhändler in Wien studiert Lotter auf dem zweiten Bildungsweg Kulturelles Management an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (1983 bis 1986), danach Geschichte und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien (1986 bis 2000).
Bereits seit 1979 veröffentlichte er regelmäßig, zunächst Prosa in Literaturzeitschriften (u.a. im Wespennest) mit dem Schwerpunkt Literatur der Arbeitswelt. Er erhielt 1980 bis 1982 Arbeitsstipendien des österreichischen Unterrichtsministeriums für Literatur.
Seit 1984, noch während des Studiums, entstanden zunehmend Beiträge, die die neuen Arbeitsbedingungen und Technologien, vor allem den Personal Computer und die sich abzeichnenden, darauf bauenden Kommunikationstechnologien zum Inhalt hatten. Von 1986 bis 1989 schrieb er regelmäßig für die Wiener Stadtzeitschrift Falter Kolumnen zu diesem Themenkreis. Seit 1988 war er regelmäßiger Mitarbeiter des Wirtschaftsmagazins Trend-Profil-Extra, 1989 wurde er Mitglied der Redaktion des Wirtschaftsmagazins Cash-Flow in Wien.
1992 gehörte Lotter der Gründungsredaktion der Illustrierten News in Wien an, wechselte aber bereits ein Jahr später zum reputierten Nachrichtenmagazin profil, wo er, in wechselnder Funktion, bis 1998 als Reporter, Redakteur, Berater und Autor tätig war.
1998 wurde er Mitglied der Redaktion des Hamburger Wirtschaftsmagazin Econy. Im Herbst 1999 gehörte er zu den Mitbegründern des Wirtschaftsmagazins brand eins. Für diese Zeitschrift schreibt er seither monatlich ausführliche Essays zu den jeweiligen Schwerpunktthemen des Hefts in denen wirtschaftliche Prozesse in einen gesellschaftlichen und politischen Gesamtzusammenhang eingeordnet werden. Diese Tätigkeit begründete seinen Ruf als einer der führenden Publizisten auf dem Gebiet der Beschreibung der Transformation der alten Industriegesellschaft hin zur neuen Wissensgesellschaft.
Sowohl stilistisch als auch inhaltlich folgen die Beiträge Lotters nicht dem Mainstream der Wirtschaftspresse. So spricht er sich in brand eins etwa für ein bedingungsloses Grundeinkommen aus. Er steht auch für die radikale Neuordnung des gegenwärtigen Sozialstaates.
Im Hörspiel Stripped von Stefan Weigl spielte der Autor sich selbst und präsentierte dabei seine Theorie von einer in wirtschaftlichen Fragen unmündigen Gesellschaft, die sich verbissen gegen Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit wehrt. Stripped erhielt 2005 die höchste deutschsprachige Auszeichnung für Hörspiele, den Hörspielpreis der Kriegsblinden.
[Bearbeiten] Werke
- Wolf Lotter: Verschwendung. Wirtschaft braucht Überflüss - die guten Seiten des Verschwendens. Hanser, 2006, ISBN 3-446-40035-4
- Wolf Lotter: (mit D. Deckstein, M. Gleich, P. Felixberger): Wir kündigen! Und definieren das Land neu, Hanser, 2005, ISBN 3-446-40048-6
- Wolf Lotter: Der Flug des Phoenix. In: Patient Deutschland. Deutsche Verlagsanstalt DVA, 2002, ISBN 3-421-05667-6
- Wolf Lotter (Hrsg.): Kursbuch Neue Wirtschaft. Deutsche Verlagsanstalt, DVA, 2000, ISBN 3-421-05435-5
- Wolf Lotter, Klemens Polatschek: Das Computerdschungelbuch. Falter Verlag, Wien, 1990
Zahlreiche weitere Veröffentlichungen in Zeitschriften und in Rundfunk und Fernsehen, u.a. in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, beim WDR, Bayerischen Rundfunk und Südwestfunk.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Lotter, Wolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Journalist und Autor |
GEBURTSDATUM | 4. August 1962 |
GEBURTSORT | Mürzzuschlag |