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Benutzer:Wst.wiki/Geschichte von Naila - Wikipedia

Benutzer:Wst.wiki/Geschichte von Naila

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Frühzeit, ca. bis 1000

Die ersten Bewohner des Gebietes um Naila waren vermutlich Kelten, dies ist jedoch nicht mit letzter Sicherheit erwiesen. Anhaltspunkte sind u. a. die Ortsnamen Kemlas und Marlesreuth, die laut der Aussagen von Sprachwissenschaftlern keltischen Ursprungs sein sollen. In Mittelfranken ist die Anwesenheit der Kelten zu dieser Zeit durch Bodenfunde nachgewiesen. Am Rand des Ortskerns von Naila wurden bei Bodenbohrungen 24 Keramikscherben gefunden, die anhand einer C-14-Analyse der sie umgebenden Holzkohle in die Jahre 600-900 n.Chr. datiert werden konnten. Da außerdem bei diesen Scherben Eisenschlacke gefunden wurde, die ebenfalls aus dieser Zeit stammt, würde das bedeuten, dass es schon vor der eigentlichen Besiedlung durch deutsche Stämme eine produzierende und damit auch siedelnde Bevölkerung auf Grundlage des Bergbaus im Raum Naila gegeben hat.

  • Ca. 850-1000

Vermutlich wurde die Gegend um Naila von Slawen bevölkert, darauf deuten einige Ortsnamen hin, die slawischen Ursprungs zu sein scheinen. Die Slawen waren jedoch wenig sesshaft und deshalb kann man nicht von Besiedlung im eigentlichen Sinn sprechen.

[Bearbeiten] Erste Besiedelung, ca 11. - 14. Jahrhundert

  • Ca. 1000

Erste Besiedelung im Raum Naila durch deutsche Stämme wird vermutet. Diese rodeten die Waldflächen und betrieben Feld- und Ackerbau auf den erschlossenen Flächen. Durch die wenige Kilometer entfernte Mundartgrenze nach Thüringen kann man vermuten, dass sich mehrere Siedlungswellen in der Gegend um Naila getroffen haben. Welches Adelsgeschlecht Naila gegründet hat, kann man nicht genau sagen. In Frage kommen vor allem die Radecker und ihre Vorfahren, die Herren von der Grün, da diese in den ersten Urkunden über Naila erwähnt werden. Das älteste Naila lag am Zusammenfluss des Dreigrünbachs mit der Culmitz.

  • Ca. 1200-1300

In dieser Zeit gab es die zweite große (deutsche) Siedlungswelle, die viele der kleineren Ortschaften um Naila hervorgebracht hat und ein dichteres Netz von Siedlungen zur Folge hatte.

[Bearbeiten] Erste urkundliche Erwähnungen, ca. 14. - 15. Jahrhundert

  • 1343

Naila wird in Urkunden der Vögte von Weida erstmals dokumentarisch erwähnt. Die älteste dieser Urkunden nennt jedoch noch nicht den Namen Naila. Es gibt Hinweise darauf, dass Naila schon im Jahr 1333 in Rechtsgeschäften zwischen dem Bistum Bamberg und verschiedenen Adelsgeschlechtern eine Rolle gespielt hat. Die Übersetzung ins Neuhochdeutsche lautet folgendermaßen:

Wir, Heinrich der Ältere und Heinrich der Jüngere, Vögte von Weida und alle unsere Erben 
bekennen öffentlich in
(an) diesem gegenwärtigen Brief, dass wir unseren lieben Getreuen, Hans von Weißelsdorf und   Konrad dem Radecker und     
allen ihren Erben leihen und geliehen haben das Gericht über das Dorf Naila und alles was dazugehört, mit all den 
Rechten als wir es gehabt haben und als wir es dem vorgenannten Konrad dem Radecker vorher auch geliehen haben und  
wollen ihm kein Unrecht daran tun mit Arglist (...) Darüber zu einem Zeugnis geben wir ihnen diesen Brief,  
versiegelt mit unseren beiden Siegeln, die daran hängen, der  gegeben ist nach Gottes Geburt dreizehnhundert Jahre      
danach in dem dreiundvierzigsten Jahr, an dem nächsten Tag nach Erhardt.

Im Original wird Naila „Dorf zu Neulins“ genannt. Dies ist die erste dokumentierte Version des Ortsnamens Naila. Da sich von nun an die urkundlichen Erwähnungen mehren, kann man davon ausgehen, dass Naila in der Zeit bis 1400 n.Chr. ein starkes Bevölkerungswachsum hatte. Die Bezeichnung als Dorf lässt darauf schließen, dass es schon 1343 eine ansehnliche Größe gehabt haben muss.

  • 1398

1398 war ein weiteres wichtiges Datum für Naila. Hier wurde Froschgrün erstmals urkundlich erwähnt und zwar als Kunemund und Petzold von Donebeck am 26. März ein Lehen in Froschgrün vom Burggrafen empfingen. Naila wird auf den Urkunden jetzt „dorff zum Newlein“ betitelt.

[Bearbeiten] Erhebung zur Stadt, Anfang 15. Jahrhundert

  • 1435

Ein Schiedsspruch zur Beilegung des Streits zwischen den Gotteshauspflegern in Naila und dem Pfarrer in Steben wegen der für das Gotteshaus gegebenen Spenden erwähnt die St.Veits-Kirche in Naila. Diese stand dort, wo heute die evangelische Kirche steht. Der Ausgang des Streits ist nicht bekannt.

  • 1454

Naila bekam das Stadtwappen durch den Landesherrn Markgraf Johann IV. verliehen. Das im Originaltext beschriebene Wappen ist übrigens immer noch aktuell. Hier tritt Naila auch erstmals urkundlich als Markt mit Bürgermeister und Stadtrat auf.

[Bearbeiten] Beginn der Bergbautätigkeit, Ende des 15. Jahrhunderts

  • 1471

Beginn des dokumentierten Bergwerkbaus in Naila. Auch wenn es schon vorher Hinweise auf Bergbau in Naila gegeben hat, so ist die Zeit um 1471 mit Sicherheit der Beginn des industriellen Bergbaus in Naila. Nun wandelte sich das Dorf von einer Agrargemeinschaft in einen industriell ausgerichteten Markt.

Im gleichen Jahr wurde am 5. Oktober Wilhelm von Wildenstein bei der Gesamtbelehnung mit Schloss Wildenstein von Bischof Georg von Bamberg mit dem Bann über das Blut zu richten belehnt. Die Macht der in Naila sitzenden Wildensteiner dürfte in dieser Zeit ihren Höhepunkt erreicht haben.

  • 1477 dürfte die Blütezeit des Bergbaus erreicht gewesen sein, zahlreiche Belehnungen mit Bergwerken aus dieser Zeit zeugen hiervon.
  • 1502
Markgräflicher Besitz im Hofer Landbuch:
  • 28 Güter
  • 9 Gütlein
  • 2 Höfe
  • ein Halbhof
  • ein Häuslein und ein wildes Haus
  • Selbitzmühle, Culmitzmühle, Weinrichshammer, Badestube, Frühmesshaus, Kirche
  • 2 Edelmannssitze mit 20 besetzten Gütern der Herren von Wildenstein

[Bearbeiten] Wiederaufbau nach dem großen Brand 1626 - Anfang 18. Jahrhundert

  • 1626: Naila brannte mitsamt der Kirche ab, Ursachen konnten nie geklärt werden
  • 1632: Nur sechs Jahre nach dem Brand wurde in Naila die Schuhmacherzunft gegründet
  • 1632 und 1634: Naila wurde im Dreißigjährigen Krieg mehrmals überfallen und gebrandschatzt
  • 1683: In Naila wurde ein Bergamt eingerichtet, die Bergbautätigkeit sorgte für wirtschaftlichen Aufschwung nach den Zerstörungen der letzten Jahre
  • 1699: Eine Rektoratsschule trat in Dokumenten auf

[Bearbeiten] Ende des Bergbaus, Achtzehntes Jahrhundert

  • 1716: Naila hatte 142 Häuser und acht Zünfte
  • ca. 1740: Letzter Höhepunkt der Bergbautätigkeit
  • 1765-1768: Bau der Marmorbrücke über die Selbitz
  • 1792: Naila wurde preußisch


[Bearbeiten] Neunzehntes Jahrhundert

  • 1810: Naila wird bayerisch
  • 1812: Ansiedlung eines Bayerischen Landgerichts
  • 1818: Naila wurde Stadt mit Bürgermeister, Magistrat 3. Klasse und Gemeindekollegium
  • 1825: Bau eines Landgerichtsgebäudes im heutigen Rathausgebäude
  • 1845: Holzkrawall
  • 1848: Errichtung einer Postexpedition
  • 1858: Letzter Versuch zur Belebung des Bergbaus in Naila
  • 1859: Anordnung zur Einstellung des Bergbaus
  • 1862: 3.8.: Naila brannte bis auf wenige Häuser komplett ab
  • 1871: Einweihung der heutigen evangelischen Kirche
  • 1881: Weihe der Neuanlage des Friedhofes; Beginn der industriellen Textil- und Schuhproduktion
  • 1887: 1.6.: Anschluss an die Bahnlinie Hof-Marxgrün
  • 1897: Herausgabe der ersten Nailaer Zeitung
  • 1898: Inbetriebnahme der ersten Telefonanlage

[Bearbeiten] Zwanzigstes Jahrhundert

Eingemeindung von Froschgrün
Gründung der Schuhfabrik "Franken"
  • 1921
Gründung der Porzellanfabrik
Brand von 11 Scheunen an der Hauptstraße
Eröffnung des Kinos im Lommersaal
  • 1922: Weihe der Neuanlage des städtischen Friedhofs
  • 1923
Neubau des Postamts
Einweihung des Neubaus der Evangelisch-methodistischen Kirche
  • 1925
Kauf des Gutes Froschgrün durch die Stadt Naila
Naila hat 3950 Einwohner
  • 1926
Gründung der Firma Paetzel und Sell
erste Gasleitung
  • 1928
Einführung von Straßenbezeichnungen und Hausnummerierung
Betriebsaufnahme der Brauerei Wohn (ab 1939 Bürgerbräu)
  • 1931
Eröffnung des Frankenwaldmuseums
erste Tonfilmvorführung in Naila
  • 1932
Stimmverteilung bei den Reichstagswahlen am 31. Juli:
NSDAP: 1451
SPD: 594
KPD: 439
Stimmverteilung bei den Reichstagswahlen am 6. November:
NSDAP: 1289
SPD: 566
KPD: 514
  • 1933: Naila hat 4349 Einwohner
  • 1934: Schuhfabrik Seifert & Klöber (später Panda-Schuhfabrik genannt) hatte 1000 Beschäftigte und stellte täglich 3000 Paar Schuhe her
  • 1936: Neuanlage des Freibads im Dreigrünbach-Grund
  • 1937: Erhebung der katholischen Kuratie zur Pfarrei
  • 1938: Neugründung der Verbandsberufsschule
  • 1939: Naila hat 4.519 Einwohner
  • 1939-1945: Zweiter Weltkrieg: Fast 200 Gefallene und zahlreiche Vermisste
  • 1945: 14.4.: Kampflose Besetzung durch amerikanische Truppen
  • 1945/46: Zustrom von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen; Naila hat 6.549 Einwohner
  • 1948: Flüchtlingsstrom aus dem Sudetenland
  • 1949: Gründung der Staatlichen Stickereifachschule
  • 1950: Eröffnung der Staatlichen Mittelschule, heute Realschule
  • 1956: Erster Fernsehempfang in Naila
  • 1960: Abschluss der Selbitzregulierung sowie der Abdeckung der Culmitz und des Dreigrünbaches
  • 1962: Neubau der katholischen Kirche
  • 1966: Naila wird Garnisonsstadt
  • 1969: Fertigstellung des Freibades
  • 1970: Neubau des Gymnasiums
  • 1971: Culmitz wurde eingemeindet, Naila wuchs auf 7.282 Einwohner und gewann 562 ha Fläche
  • 1972: Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wird der Landkreis Naila dem Landkreis Hof angegliedert
  • 1977: Neubau der Frankenhalle
  • 1978: Zum Abschluß der Gebietsreform in Bayern werden Marlesreuth, Marxgrün und Lippertsgrün eingemeindet, Naila wächst auf 9.469 Einwohner und gewinnt 3704 ha Fläche
  • 1979: Zwei Familien aus der DDR fliehen mit einem Heißluftballon über die innerdeutsche Grenze und landen bei Naila
  • 1981: Einweihung des Kinderdorfes Martinsberg
  • 1983: Einweihung des Städtischen Stadions
  • 1984
Großbrand in der Panda-Schuhfabrik
Einweihung der BMX-Bahn
  • 1986: Eröffnung des Heimatmuseums
  • 1988: Inbetriebnahme der Kabelfernsehanlage
  • 1989: 9.11.: Grenzöffnung: 181.000 Besucher aus der DDR bekamen in Naila über 11 Millionen DM Begrüßungsgeld ausbezahlt
  • 1990: Einweihung des Seniorenstifts
  • 1991: Panda-Schuhfabrik stellt Produktion ein
  • 1992: Auflösung der Frankenwaldkaserne
  • 1993: Aufstufung zum Mittelzentrum
  • 1994: Einstellung des Güterverkehrs auf den Bahnstrecken Hof-Bad Steben und Naila-Schwarzenbach am Wald, Bahnschalter Naila wird geschlossen
  • 1996: Eröffnung der Stadtbibliothek
  • 1998: Eröffnung des Skate-Parks auf dem Gelände der ehemaligen BMX-Bahn
  • 1999: Konkurs der Textilfabrik "C. Seyfert", Fortführung als "Textilwerk Naila GmbH"

[Bearbeiten] Einundzwanzigstes Jahrhundert

  • 2000: Naila hat 8547 Einwohner
  • 2001
Insolvenz der Firma Paetzel und Sell
Schließung der Discothek DC-1
  • 2002
Wolkenbruch und Hagel verursachten hohe Sachschäden
Neubau des Betriebsgebäudes der Firma ontec Automatisierungstechnik GmbH
Eröffnung der Firma TLS Transport-Logistik-Systeme GmbH
  • 2003
Erste Demographietage für Europa in Naila
Hitzerekord am 13. August mit 35,2 °C
Wiedereröffnung der Sparkasse Weststraße nach Umbau zum Finanz- und Investmentcenter
Eröffnung der Diskothek DJ´s Club
  • 2004
Fest der Jugend mit Besuch von Edmund Stoiber
Veröffentlichung der Ärztestudie zur Korrelation zwischen der Nähe zu Mobilfunkmasten und der Auftretenswahrscheinlichkeit von Krebs

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