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Bad Steben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Bad Steben
Bad Steben
Deutschlandkarte, Position von Bad Steben hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Hof
Koordinaten: Koordinaten: 50° 22′ N, 11° 39′ O50° 22′ N, 11° 39′ O
Höhe: 578 m ü. NN
Fläche: 25,84 km²
Einwohner: 3615 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 140 Einwohner je km²
Postleitzahl: 95138
Vorwahl: 09288
Kfz-Kennzeichen: HO (alt: NAI)
Gemeindeschlüssel: 09 4 75 112
Gemeindegliederung: 20 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 2
95138 Bad Steben
Webpräsenz:
Bürgermeister: Bert Horn (CSU)

Bad Steben ist eine Marktgemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof und das höchstgelegene bayerische Staatsbad.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Bad Steben hat ein föhnfreies Mittelgebirgsklima und liegt im Naturpark Frankenwald.

Ortsteile mit Einwohnerzahlen
  • Bobengrün/Horwagen 546
  • Bad Steben 1905
  • Carlsgrün 279
  • Christusgrün 32
  • Dürrnberg 12
  • Erlaburg 3
  • Fichten 15
  • Gerlas 73
  • Krötenmühle 9
  • Lochau 41
  • Mordlau 5
  • Obersteben 350
  • Oberzeitelwaid 2
  • Schafhof 12
  • Schleeknock 17
  • Schöne Aussicht 5
  • Thierbach 207
  • Thierbacherhammer 3
  • Thierbachermühle 6
  • Untere Zeitelwaidt 13

Gesamt: 3535 Einwohner

(Stichtag 31. Dezember 2006)

[Bearbeiten] Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Stebens datiert vom 25. Dezember 1374. Es gehörte lange zum hohenzollerischen Markgraftum Bayreuth, kam 1792 mit dem Markgraftum zu Preußen, 1806 zu Frankreich und schießlich 1810 zu Bayern.

1444 gab es erste Berichte über die Quellen, 1553 badete Heinrich Reuß von Plauen anlässlich der Belagerung Lichtenbergs während des Markgräflerkrieges in den Quellen, 1690 erschien ein erster wissenschaftlicher Bericht vom Hof- und Stadtmedikus Gottfried von Stein.

Bis zur Übernahme der Quellen durch das Königreich Bayern war aber Steben eher ein Bergbauort mit einer wesentlich längeren Geschichte. Der Bergbau im Stebener Gebiet geht bis in das 8. Jahrhundert zurück.

Als Preußen 1792 die hohenzollerischen Gebiete in Franken – und damit auch das Markgraftum Bayreuth – übernahm, forderte der in Bayreuth residierende Staatsminister von Hardenberg hatte ein offenes Ohr für diese Gründung, hatte er doch auch 1777 in Freiberg ein solche Zeichen- und Rechenschule eröffnet. Hardenberg den frischgebackenen Bergassessor Alexander von Humboldt zur Bestandsaufnahme der Gruben und Hütten in den neuen Provinzen an.
Humboldt bezog im Juni 1792 in Steben das heutige Humboldt-Haus. In einem kaum vorstellbaren Kraftakt von ca. zehn Wochen (Juni bis August 1792) schaffte es der junge Mann, einen 150 Seiten langen, umfassenden Bericht der Situation nach Berlin zu schicken, der dort helle Begeisterung auslöste. Die Humboldtschen Ökonomisierungsvorschläge und die detaillierten Meldungen über die reichen Bodenschätze in der Region (u.a. Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen und Edelsteine), vor allem aber seine Berichte über die von ihm neuentdeckten Goldflöze kamen der Behörde sehr entgegen.
Schon 1793, nach der Verlegung des Bergamtes von Naila nach Steben, errichtete Humboldt in Steben in Eigeninitiative eine königlich-preußische freie Bergschule, um seinen Bergmännern die elementarsten Berufskenntnisse beizubringen. Der Unterricht umfaßte auch Rechnen, Schreiben und Lesen. Von Heinitz hatte ein offenes Ohr für diese Gründung, hatte er doch auch 1777 in Freiberg ein solche Zeichen- und Rechenschule eröffnet. Als Humboldt die Auslagen für seine Unternehmung zurückerstattet bekommen sollte, schlug er vor, mit dem Betrag eine Krankenkasse und eine Witwenversorgung anzulegen; ein für die damalige Zeit beispielloser Akt sozialer Gesinnung, aber auch Zeugnis der fürsorglichen Haltung dieses jungen Liberalen. Auch die Kostenfreiheit für die Teilnahme an der Bergschule war hiefür ein Hinweis.
Mit Tatkraft und Einfallsreichtum brachte es der neue Chef im Revier dazu, dass in Jahresfrist die Erträge aus den Bergwerken sich vervielfachten. Man lobte das Genie des jungen Mannes, dem man die kühnste Karriere voraussagte. Humboldt schied jedoch auf eigenen Wunsch 1795 aus dem Staatsdienst aus, um sich ganz der Naturforschung und Wissenschaft zu widmen.

Am 8. Juni 1832 wurde Steben der Titel Königlich Bayerisches Staatsbad verliehen. In der Zeit von 1837 bis 1911 wurden die wesentlichen, zum Teil heute noch vorhandenen Gebäude in den Kuranlagen errichtet. Insbesondere während der Regentschaft Prinzregent Luitpolds von 1886 bis 1912 erlebte Steben einen großen Aufschwung. 2007 feierte Bad Steben das 175-jährige Jubiläum mit diversen Veranstaltungen im Biedermeierstil. Am 22. April 1952 wurde Bad Steben zum Markt erhoben. 1971 bis 1978 wurden im Zuge der Gebietsreform in Bayern die 1818 entstandenen selbstständigen Gemeinden Obersteben, Thierbach, Carlsgrün und Bobengrün eingemeindet.

[Bearbeiten] Wappen

In Blau ein silberner Brunnentempel, in dem aus einem goldenen Becken eine silberne, von dem goldenen Großbuchstaben „R“ überhöhte Fontäne emporsteigt.

Die Farbgebung des Wappens ist an die bayerischen Landesfarben weiß und blau angelehnt. Der Tempel mit Quelle erinnert an die Tempelquelle im Bad Steben. Das „R“ über der Quelle weist darauf hin, dass Bad Stebens Tempelquelle radonhaltig ist und hat nichts mit dem Rennsteig zu tun, der fünf Kilometer von hier, in Blankenstein beginnt.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Bauwerke

  • Alte Wehrkirche St. Walburga mit Secco-Malereien von um 1500
  • Lutherkirche von 1910 (Jugendstil, offener Stahlbetonbau)
  • Alexander-von-Humboldt-Haus
  • Kurpark mit Säulenwandelhalle und Kurhaus, in dem sich das Grafik Museum Stiftung Schreiner befindet
  • Spielbank Bad Steben

[Bearbeiten] Sport

Im Ortsteil Carlsgrün befindet sich neben dem ältesten Wirtshaus im Frankenwald, der Adelskammer, die Skisprunganlage des WSV Bad Steben.

[Bearbeiten] Rgelmäßige Veranstaltungen

  • Am Faschingssonntag veranstaltet die Karnevalsgesellschaft 1968 e.V. Bad Steben einen großen Faschingsumzug. Der Umzug findet nur in ungeraden Jahren statt.
  • Bad Steben ist Etappenort der Craft Bike Trans Germany
  • Frühjahrs- und Herbst-Kirchweih: Die beiden Kirchweihfeste (1. Mai und zweiter Sonntag im Oktober) in Bad Steben haben über den Ort hinaus Bedeutung. Im Ort wird jeweils ein Kirchweihmarkt veranstaltet, der sehr gut besucht ist. Die Deutsche Bahn verstärkt deshalb während der Festtage ihre Züge und setzt meist Doppeltriebwagen ein.
  • Jedes Jahr zu Pfingsten findet im Ortsteil Bobengrün die Pfingsttagung des CVJM statt.
Ballonglühen beim Heißluftballon Festival
Ballonglühen beim Heißluftballon Festival
  • Jährlich im August findet auf den Moorwiesen hinter der Therme Bad Steben das Heißluftballon-Festival statt. Die Veranstaltung beginnt am Freitag abend mit dem Ballonglühen. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Heißluftballons aufgeblasen und anschließend mit den Brennern beleuchtet. Am Samstag und Sonntag werden morgens und abends jeweils Massenstarts der Ballons durchgeführt.
  • Skisprungwettbewebe: Auf der Skisprunganlage des WSV Bad Steben finden jährlich bis zu drei Wettbewerbe mit zum Teil internationaler Beteiligung statt.
  • Das Sommerfest der Spielbank ist ein nettes kleines Fest mit Niveau im August.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Bad Steben
Bahnhof Bad Steben

[Bearbeiten] Verkehr

Über die Bahnstrecke Hof–Bad Steben ist Bad Steben an das Eisenbahnetz angebunden.

[Bearbeiten] Medien

Bad Steben besitzt ein eigenes Internet-Verteilersystem über Fernsehkabel-Modems.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Weblinks


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