Wushu (Sport)
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Wushu, auch bekannt als modernes Wushu ist eine von der Regierung der Volksrepublik China anerkannte Zusammenstellung von einigen Formen der traditionellen chinesischen Kampfkünste und neu von einem Komitee erschaffenen Formen.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die traditionellen Kampfkünste (Wushu) wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in China als Volksschatz und Kulturerbe wiederentdeckt. In den 1950er Jahren wurde daher von der Regierung der Volksrepublik China ein Sportverband gegründet, in dem viele Wushu-Meister mitwirken sollten, um einen Kanon von Standardformen und Kategorien der Kampfkünste zu entwickeln. Modernes Wushu wurde 1959 von der chinesischen Regierung offiziell anerkannt.
Im Jahre 1990 wurde der Verband IWUF ("International Wushu Federation") gegründet, der zweijährig die Wushu-Weltmeisterschaften austrägt und als offizieller Verband für Wushu anerkannt wird.
Angesichts der Olympischen Sommerspiele 2008 in Beijing gab es Bemühungen, modernes Wushu als weitere olympische Disziplin einzuführen. Im Oktober 2005 wurde dies jedoch vom Internationalen Olympischen Komitee abgelehnt.
[Bearbeiten] Konflikte zum traditionellen Wushu
Als im Jahre 1959 modernes Wushu von der chinesischen Regierung offiziell anerkannt wurde, wurde auch die bisherige Trennung der traditionellen Kampfkünste nach Stilen und Systemen offiziell aufgehoben.
Bei der Zusammenstellung der modernen "Standardformen" wurde vor allem auf Aspekte der Publikumswirksamkeit (akrobatische Elemente), Körperbeherrschung und Gesundheit geachtet. Die Anwendbarkeit in der Selbstverteidigung oder im Kampf sowie die in den traditionellen Kampfkünsten häufig wichtigen Elemente der Meditation und philosophischen oder religiösen Bezüge wurden vernachlässigt. Aus diesem Grund ist modernes Wushu bei einigen Anhängern des traditionellen Wushu sehr umstritten und nicht anerkannt.
Mittlerweile hat sich der Trend umgekehrt und der internationale Weltverband fördert auch die traditionellen Formen.
„Zukunft: Um nicht nur die sogenannten modernen oder neuen Wettkampfformen zu fördern, ist die IWUF bemüht in Zukunft auch Weltmeisterschaften für traditionelle Formen durchzuführen. Somit soll eine einseitige Entwicklung des Wushu vermieden werden. Der neueste Ansatz der ist ein loslösen von den standardisierten Wettkampfformen.“
– Seite der Deutschen Wushu Federation
[Bearbeiten] Graduierungssystem
1998 wurde ein Graduierungssystem eingeführt, das in 9 Stufen eingeteilt ist:
- 1. bis 3. Duan (blaues, weisses und goldenes Adler-Symbol)
- die so genannten Grundstufen-Duan, für Wushu-Schüler mit mehrjähriger Erfahrung. Diese Kategorie kommt in etwa den Gürtelprüfungen anderer asiatischer Kampfkünste gleich.
- 4. bis 6. Duan (blaues, weisses und goldenes Tiger-Symbol)
- die so genannten Mittelstufen-Duan für Wushu-Praktizierende, die bereits unterrichten dürfen und Wushu seit mindestens 10 Jahren regelmäßig lernen. Ab dem 5. Duan muss der wissenschaftliche Einsatz in der Wushu-Forschung nachgewiesen werden, z.B. durch Veröffentlichungen.
- 7. bis 9. Duan (blaues, weisses und goldenes Drachen-Symbol)
- die so genannten Oberstufen-Duan, der nur an sehr erfahrene Lehrer bzw. Meister mit überdurchschnittlichen Leistungen vergeben wird. Ab dem 7. Duan darf sich der Lehrende "Großmeister" nennen.