Yungas
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die bolivianischen Yungas (span.: los Yungas) sind eine Region aus zwei langgestreckten Tälern, die parallel zum Ostrand der Cordillera Real verlaufen und den Übergang zwischen dem Hochland der Anden (über 4.000 m.ü.NN) und dem tropischen Tiefland mit dem Amazonas-Regenwald (ca. 500 m.ü.NN) bilden. Die Region liegt im Departamento La Paz und ist politisch in die Provinzen Nor Yungas ("Nord-Yungas") und Sud Yungas ("Süd-Yungas") gegliedert.
In den Höhenlagen zwischen 1200 m und 1800 m.ü.NN gedeihen auf Grund des milden Klimas Kaffee, Obst, Zitrusfrüchte und auf weiten Flächen auch Cocasträucher. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Yungas sind wichtig für die Versorgung von La Paz.
Die Yungas werden fast das gesamte Jahr über durch die Passatwinde mit Feuchtigkeit aus dem Tiefland versorgt. Die Winter (Juli) sind dabei stets trockener als die Sommer (Januar). Dabei nimmt die Niederschlagshöhe mit der Höhe zu und ab etwa 3000m befindet man sich oft dauerhaft im Nebel.
Wichtigster Ort in den Yungas ist Coroico mit rund 4000 Einwohnern, das auf 1750 m.ü.NN liegt und der Hauptort der Provinz Nor Yungas ist.
Spektakulär ist die Fahrt von La Paz über den La Cumbre-Pass (4650 m ü. NN) nach Coroico. Auf einer Strecke von nur 60 km werden ca. 3000 m Höhenunterschied überwunden und vom Schnee und Eis auf Höhe des Passes bis zum Tropischen Regenwald im Tal fast alle Klima- und Ökozonen Südamerikas durchquert. Aufgrund des enormen Höhenunterschiedes zwischen Tal und Berg wird diese Straße auch "Death Road" genannt. Sie wird in vielen Reiseführer als "Tödlichste Straße der Welt" bezeichnet, und hat somit den Status einer Touristische Attraktion. Im Nationalpark Cotapata werden die verschiedenen ökologischen Höhenstufen geschützt. Besonders erwähnenswert ist dabei der Bergnebelwald. Der Park kann über den Inka-Trail von La Paz aus erwandert oder von Coroico über eine Straße erreicht werden.
Anders als in der Unruheregion Chapare dient der Kokaanbau in den Yungas nicht der illegalen Drogenproduktion, sondern überwiegend der traditionellen (und in Bolivien legalen) Versorgung lokaler Märkte mit unbehandelten Kokablättern als traditionelle Medizin, zum Kauen oder zur Zubereitung von Mate-Tee. Trotz strikter Überwachung des Kokaanbaus durch die staatlichen Stellen zur Verhinderung illegaler Drogenproduktion gibt es keine vergleichbaren politischen Spannungen oder Unruhen wie in Chapare.
[Bearbeiten] Weblinks
- (en,es,ca) Bolivian Yungas and Death Road