Zündspule
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Die Zündspule ist ein Bauteil der Zündanlage eines Ottomotors. Sie dient dazu, zusammen mit dem Unterbrecher (heute meist elektronisch gesteuert) und dem zum Unterbrecher parallel geschalteten Kondensator, aus der bordeigenen 12 V Spannung Hochspannung von ca. 15.000 bis 30.000 V zu erzeugen. Die Hochspannung wird für die Funkenstrecke an der Zündkerze benötigt.
Die Zündspule hat drei Anschlüsse. Klemme 1 wird über den Unterbrecher an Masse angeschlossen, Klemme 15 über das Zündschloss an Plus. Dies ist der Primärkreis. Ausgang 4 führt über den Zündverteiler zu den Zündkerzen. Die Zündkerzen sind über die Funkenstrecke mit Masse verbunden. Das ist der Sekundärkreis. (Gegenpol von Klemme 4 ist Klemme 1 - intern verbunden.) Bei modernen Motoren finden auch Zündspulen mit 4 Anschlüssen Verwendung. Neben Klemme 1 und 15 für die Primärwicklung, wird die Masse der Sekundärwicklung (Klemme 4a) zusätzlich angeschlossen.
Das Öffnen und Schließen des Unterbrechers im Primärkreis induziert im Sekundärkreis die Hochspannung.
Zur Nachrüstung älterer Fahrzeuge gibt es im Handel auch Zündspülen mit höherer Sekundärspannung zu kaufen. Diese müssen meist mit einem Vorwiderstand betrieben werden, um eine thermische Überlastung zu vermeiden. Man kann den Vorwiderstand mit dem Starterrelais überbrücken, um während der Startphase den Spannungseinbruch des Bordnetzes auszugleichen.
In neueren Fahrzeugen wird oft für jede Zündkerze eine separate Zündspule gleich an den Zündkerzenschuh montiert. Dadurch wird die Ausfallsicherheit erhöht, indem bei einem Fehler nur ein Zylinder von mehreren ausfällt. Außerdem sind so nur dünne Kabel und nicht die teuren Zündkabel bis zur Kerze notwendig. Weiterhin ist die Störanfälligkeit der Zündkabel unterbunden.
In der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker wurde bis in die 1970er Jahre hinein noch das aufwändige (Auf-)Wickeln von Zündspulen gelehrt - ein Verfahren, das aufgrund der heutigen Praxis, derartige Artikel einfach auszutauschen, obsolet geworden ist, aber bei der Restaurierung von Oldtimern durchaus noch praktiziert wird.