Zimmerit
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Zimmerit war ein vorwiegend von der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg verwendetes Putzmaterial zur Beschichtung von Panzern zum Schutz gegen magnetische Haftminen.
Bei Zimmerit handelte es sich um eine betonartige Paste, die auf die Panzerung aufgetragen wurde und dort zu einem unebenen Belag aushärtete, auf der magnetische Haftminen schlecht hafteten. Zimmerit wurde nicht flächig, sondern mittels Zahnspachtel in Lamellen-Mustern aufgetragen, so dass sich eine charakteristische Oberflächenstruktur ergab. Mit dieser Struktur wurde beabsichtigt, einen möglichst großen Abstand zwischen der Panzerstahloberfläche und etwaigen Haftminen zu schaffen und gleichzeitig Materialeinsatz, Gewicht und Trocknungszeit so gering wie möglich zu halten.
Im September 1944 wurde die Anbringung von Zimmerit abrupt beendet, als das Gerücht aufkam, dass die Mischung durch Geschosseinwirkung in Brand geraten könne. Dieses Gerücht konnte zwar durch Beschusstests widerlegt werden, dennoch kam Zimmerit bis Kriegsende nicht mehr zum Einsatz.
Die Paste war ein Gemisch aus Bariumsulfat (40 %), Polyvinylacetat (25 %), Ockerpigment (15 %), Sägemehl (10 %) und Zinksulfid (10 %), das 1943 von der Firma Chemische Werke Zimmer AG entwickelt wurde.