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Mine (Waffe)

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Warnzeichen Minen
Warnzeichen Minen

Eine Mine ist eine Explosionswaffe, die in der Regel vom Opfer selbst ausgelöst wird. Man kann sie deshalb auch im weitesten Sinn als eine Sprengfalle bezeichnen. Manche Minen werden auch vom Bediener ferngezündet, der den Wirkungsbereich der Mine beobachtet; vom Militär werden diese Minen als Beobachtungsminen bezeichnet. Minen und Selbstschussanlagen sind technisch kaum zu unterscheiden.

Seit 1999 ist die bis April 2006 von 151 Staaten ratifizierte „Ottawa-Konvention“ zur Ächtung von Antipersonenminen in Kraft. 40 Staaten waren zu diesem Zeitpunkt nicht beigetreten, darunter China, Indien, Iran, Israel, Nord-und Süd-Korea, Pakistan, Polen, Russland sowie die USA. Im Jahr 2003 wurden weltweit mehr als 8000 von Landminen getötete oder verstümmelte Menschen registriert, die Dunkelziffer liegt Schätzungen zufolge bei rund 20.000.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Absperrung eines nicht räumbaren Minenfeldes aus dem zweiten Weltkrieg im Nationalpark Eifel
Absperrung eines nicht räumbaren Minenfeldes aus dem zweiten Weltkrieg im Nationalpark Eifel

Fallen zu legen wurde ursprünglich von den Menschen zur Jagd entwickelt. Die militärische Verwendung von Fallen reicht ebenfalls weit zurück. Die Soldaten des Römischen Reichs nutzten diese Waffen systematisch. Sie verlegten Krähenfüße und hoben Gruben aus die sie mit angeschärften Dornen versahen und zur Tarnung bedeckten.

In China wurde das Schwarzpulver spätestens im 13. Jahrhundert als Sprengmittel in Bomben eingesetzt. Die ersten als Mine kategorisierten Waffen wurden im Kreis Togtoh, in der Inneren Mongolei, von Archäologen gefunden.[1] Diese stammen von den Kämpfen im Jahre 1368 und wurden von der Ming Dynastie als Belagerungswaffe gegen die Yuan Dynastie genutzt. Es handelt sich um bis zu 1,7 kg schwere Hohlkugeln aus Eisen mit 11 cm Durchmesser, die mit Schwarzpulver gefüllt wurden. Es gab aber auch Exemplare aus Keramik.

Der Begriff Mine leitet sich von der Bezeichnung für ein Bergwerk ab. Die ersten „Minen“ waren Stollen, die man vor der Erfindung des Schießpulvers unter feindliche Befestigungen grub, um Breschen in Festungen zu schaffen (davon kommt auch unser Ausdruck etwas unterminieren). Um den Effekt zu vergrößern und um die Mineure zu schützen wurde die Mine solide mit Holz abgestützt, dann wurde leicht brennbares Material eingebracht und angezündet. Sobald die tragenden Elemente weggebrannt waren, stürzte der darüberliegende Festungsteil ein. Durch Schießpulver wurden diese Stollen noch wirksamer.

Beginnend im amerikanischen Sezessionskrieg und besonders im Ersten Weltkrieg wurde durch den Stellungskampf verstärkt dieser Minenbau betrieben. Dabei wurden z. B. sogenannte Horchstollen gegraben, um die feindlichen Minenbauaktivitäten zu entdecken, Quetschstollen um die feindlichen Minenbauer mit einer kleinen Sprengladung zu zerdrücken oder eine Sprengkammer um mit mehreren Tonnen Sprengstoff gegnerische Stellungen zu zerstören.

siehe auch: Minenkrieg

[Bearbeiten] Landmine

Die klassische Landmine ist ein flacher Behälter mit Sprengstoff und einem Zünder, der explodiert, wenn er mit einem bestimmten Gewicht belastet wird.

Die ersten modernen Landminen wurden nach dem Ersten Weltkrieg industriell hergestellt. Es hatte schon vorher verborgene Sprengladungen und Bomben gegeben, aber durch die Massenfertigung wurde die Mine erst dann in großem Umfang eingesetzt.

Deutsche Landmine aus dem Zweiten Weltkrieg
Deutsche Landmine aus dem Zweiten Weltkrieg
 US-Soldaten mit Landminen
US-Soldaten mit Landminen

[Bearbeiten] Bauart

Es gibt mehrere Kriterien, nach denen Landminen unterschieden werden:

[Bearbeiten] Nach dem Ziel, das angegriffen werden soll:

  • Antipersonenminen (militärische Abkürzung: APM) sollen Menschen töten oder verstümmeln und auf diese Art und Weise aufhalten; (z. B. M14, M16, Bouncing Betty, M18 Claymore)
  • Antifahrzeugminen sollen Fahrzeuge zerstören, vermögen aber nur schwache Panzerungen zu durchdringen; Der Begriff Antifahrzeugminen wird in vielen Systematiken nicht verwendet, da Antipersonenminen ungepanzerte Fahrzeuge beschädigen und Antipanzerminen in der Regel auch von ungepanzerten Fahrzeugen ausgelöst werden. Die meisten modernen Antifahrzeug- und Antipanzerminen sind mit einem Aufhebeschutz versehen, oder können mit Zugzündern für Stolperdrähte ausgerüstet werden. Sie wirken also tatsächlich auch als Antipersonenminen.
  • Antipanzerminen (Militärische Abkürzung. ATM) sollen Panzer aufhalten, indem das Fahrwerk zerschlagen oder die Ketten zerrissen werden oder indem der Panzer zerstört wird.

[Bearbeiten] Nach der Wirkungsweise:

  • Sprengminen wirken vor allem durch die bei der Detonation entstehende Druckwelle. Die Wirkung durch Wurfkörper oder Splitter ist hier nachrangig. Derartige Antipersonenminen werden oft als Tretminen bezeichnet. (z. B. M14).
  • Splitterminen wirken durch die Splitter, die bei der Detonation als Geschosse gerichtet (z. B. Bauart M18 Claymore) oder ungerichtet in der gesamten Umgebung verteilt werden und den Explosionsdruck; eine Sonderform sind auch Splitterminen in Form der ostdeutschen SM-70 Selbstschussanlage (z. B. an der Innerdeutschen Grenze zwischen BRD und DDR);
  • Richtminen mit Hohlladung oder hohlladungsähnlichen Sprengsätzen, die entweder auf das Ziel ausgerichtet ein Projektil mit Hohlladungseffekt (z. B. die schwedische FFV 016) oder eine Kurzstreckenrakete mit einer Hohlladung verschießen (z. B. deutsche DM-12 PARM);
  • Projektilbildende Minen (FEP), deren Schwermetalleinlagen durch die Sprengladung zu tropfenförmigen Projektilen umgeformt werden und durch die hohe Geschwindigkeit die Panzerungen durchdringen. (z. B. M93 „Hornet“).
  • Springminen, die bei der Auslösung eine Sprengladung mit Splittermantel hochschleudern, welche in ca 0,8 - 1,2 Meter Höhe explodiert und je nach Typ in einem Radius bis zu 30m tödlich wirken können (zum Beispiel die in Deutschland hergestellte DM-31 oder die Antipersonenmine M16); in diese Kategorie kann man auch einige experimentelle Antipanzerminen einordnen, die bei Auslösung ihren Sprengsatz in einige Dutzend Meter Höhe schleudern und dann mit Hilfe von Sensoren die meist schwächer gepanzerte Oberseite des Ziels angreifen.

[Bearbeiten] Nach Zündung:

  • Druckzünder werden durch das Gewicht des Zieles ausgelöst,
  • Zugzünder werden durch Stolperdraht ausgelöst oder über eine Zugleine ferngezündet,
  • Magnetzünder reagieren auf Änderung eines Magnetfeldes z. B. durch Fahrzeuge oder Minensuchgeräte,
  • Erschütterungszünder reagieren auf Erschütterungen, die sie vom Erdboden aufnehmen. Das russische VP-13 System zum Beispiel reagiert durch einen seismischen Sensor auf Schrittgeräusche bis ca. 15 m um den Sensor und steuert dann bis zu 5 Minen gleichzeitig. Dabei müssen sich die Minen nicht in der Nähe des Auslösers befinden sondern können etwas weiter entfernt sein. Das System ist batteriebetrieben und zerstört sich bei der Auslösung selbst durch eine kleine außen angebrachte Sprengladung.
  • Zeitzünder bringen die Mine nach Ablauf einer gewissen, vom Minenleger eingestellten Zeit zur Detonation. Zeitzünder haben mehrere Zwecke: Das verminte Gebiet ist für eine gewisse Zeit nicht räumbar; der Zeitzünder dient als Selbstzerstörungsmechanismus, der die Minenräumung überflüssig machen und so die Landmine sowohl billiger im einsatz als auch humaner machen soll. Zeitzünder sind meistens nicht die einzigen Zünder einer Mine, sondern werden zusätzlich eingesetzt. Minen nur mit Zeitzünder wären mit Zeitbomben identisch.
  • Knickzünder wird vor allem bei Panzerabwehrminen eingesetzt um gegen die ganze Fahrzeugbreite zu wirken.
  • IR-Minenzünder, die optisch im infraroten Spektralbereich empfindlich sind.
  • Fernausgelöste Minen werden elektrisch oder mit Sprengschnur gezündet.
  • Entlastungszünder und Bewegungszünder dienen dem Räumschutz

[Bearbeiten] Nach der Art der Verlegung:

  • Verdeckt verlegte Minen werden so in der Erde vergraben, dass der Zünder noch wirksam bleibt.
  • Offen verlegte Minen werden offen auf den Boden verlegt oder teilverdeckt verlegt, wobei die Mine nur feindseitig getarnt wird. Abgeworfene oder verschossene Minen liegen meist offen.
  • Wurfminen können mittels Raketen, Artillerie, Hubschraubern oder speziellen Fahrzeugen verlegt werden. Die Minen richten sich nach dem Aufprall selbsttätig auf. Die Zündung zu dieser Gruppe gehöriger Antipanzerminen erfolgt durch Knickzünder, magnetische Zünder oder Erschütterungszünder, so dass die Mine über die gesamte Breite des darüberfahrenden Fahrzeugs wirkt und nicht nur bei Gewichtsbelastung. Da solche Minen offen verlegt sind, sind sie gegen Aufnahme gesichert. Die Wirkdauer kann oft vor der Verlegung eingestellt werden, danach sollte sich die Mine dann selbst zerstören (funktioniert nicht immer zuverlässig, für Minen der Bundeswehr und einige andere NATO-Länder gilt eine geforderte Zuverlässigkeit der Selbstentschärfung von über 99%).
  • Von Luftfahrzeugen abgeworfene Minen; der Sowjetarmee wurde vorgeworfen, in Afghanistan von Flugzeugen aus kleine Plastikminen abzuwerfen, die explodieren, wenn man sie in die Hand nimmt. Teilweise waren dies Sprengkörper die wie Kinderspielzeug aussahen. Oft waren es Antipersonenminen vom Typ PFM-1, die wie große Ahornblätter aussehen und von der es eine Variante gibt, die gegen Aufnahme gesichert ist. Nachbauten der amerikanischen BLU-43/B „Dragontooth“ . BLU-43/B sind sehr kleine Minen (ca. 10 cm breit) mit aerodynamischen Flächen, sie werden in verschiedenen Farben hergestellt. Ihr Trivialname ist Schmetterlingsmine. Andere Minen, die von Luftfahrzeugen abgeworfen werden, gleichen den Wurfminen.

[Bearbeiten] Nach Aussehen, nach Material, etc.

Panzermine im Schnitt
Panzermine im Schnitt
  • Tellerminen - frühe und heute noch gebräuchliche Bauweise einer schweren Mine zur Panzerbekämpfung. Teils mit zweiten Zünder (Entlastungszünder) verlegt und damit gegen Räumung (hochheben) gesichert.
  • Riegelminen - Abart der Tellermine in Balkenform mit wesentlich erweiterter Zündfläche. Der Begriff wird heute auch für eine Wirkungsform der Richtmine verwendet.
  • Kunststoff- Glas- bzw. Holzminen - Die Minen sind auf eine minimale Signatur für Metalldetektoren ausgelegt und enthalten kein Metall außer dem Zünder. Die früher verwendeten Holzminen wurden durch Kunststoffminen faktisch ersetzt.
  • Schmetterlingsmine - Luftverlegte Antipersonenmine mit aerodynamischer Form, die einem Schmetterling ähnelt. Kann von Kindern mit Spielzeug verwechselt werden.
  • Booby Trap (Trottelfalle) - versteckte Sprengfalle, in Alltagsgegenständen oder Häusern versteckt. Begriff wird auch für Tretfallen und sonstige improvisierte Fallen, auch ohne Sprengstoff, verwendet.
  • Claymore (M18) - rechteckige Splitterrichtmine mit Wirkung gegen Personen, per Hand ausgelöst.
  • Gesteinsmine - größte und ältere Form der Claymore, bestehend aus einem auf das Ziel gerichtetem Schacht, gefüllt mit Gestein, darunter einer Sprengladung. Bei manueller Auslösung wird die Gesteinsmasse in Zielrichtung geschleudert. Eingebaut auf Malta und in der Maginotlinie.

[Bearbeiten] Nach Umfang der Zerstörung

Beispiel der Klassifizierung in den USA (eigentlich nur für Antipanzerminen angewendet, zeigt sie doch deutlich die Denkweise bei der Anwendung von Landminen):

  • M-Kill oder mobility kill. Die M-Kill-Mine zerstört „nur“ eine oder mehrere für die Fortbewegung notwendige Komponenten (Fahrzeugachse, Kette, Fuß und Unterschenkel). Das Waffensystem bleibt in der Regel unzerstört, der Tod der Besatzung ist nicht zu erwarten. Übertragen auf Antipersonenminen bedeutet das eine Verletzung oder Verstümmelung, aber keine Tötung, wenn rechtzeitig ärztlich versorgt wird. Diese Form der Wirkung hat erhebliche "Vorteile", da ein verwundeter Soldat den Gegner länger aufhält und mehr belastet (Versorgung, Transport, Moral der Kameraden), als ein getöteter.
  • K-Kill oder catastrophic kill: Die Zerstörung des Waffensystems oder der Besatzung ist das Ziel. Überträgt man die Systematik auf Antipersonenminen (in dieser Kategorie meistens Splitter- oder gar Springminen), so ist die Tötung der die Mine auslösenden Person das Ziel.

[Bearbeiten] Flussmine

Flussminen, auch als Uferminen bezeichnet, sind wasserdicht, verankerbar, oft hydrodynamisch geformt und werden in flachen Binnengewässern und vor oder an Stränden zur Abwehr amphibischer Landungen gelegt. Sie wirken gegen Amphibienfahrzeuge, schnorchelnde Fahrzeuge oder Schiffe. Vor allem die Sowjetunion hat mehrere derartige Minentypen entwickelt. Beispiel: MIRJAM (Niederlande).

Die Zünder besitzen meistens magnetische und elektromagnetische sowie Schallsensoren. Teilweise werden für flache Gewässer auch geeignete Seeminen verwendet. Beispiel: Die von Luftfahrzeugen abgeworfene U.S. NAVAL MINE, MK 62 MOD 0 (QUICKSTRIKE).

In flachen Gewässern werden auch wasserdichte Landminen verlegt.

[Bearbeiten] Seemine

Seeminen sind Minen, die im Wasser gegen Schiffe und U-Boote eingesetzt werden.

Hauptartikel: Seemine

[Bearbeiten] Andere Minen

Luftminen und von Minenwerfern geworfene Wurfminen haben mit der Mine zwar die dünnwandige Hülle gemein, werden jedoch durch Aufschlagzündung gezündet und wirken wie Sprengbomben oder Granaten.

Kurios mag inzwischen anmuten, dass im Zweiten Weltkrieg kurzzeitig von den Sowjets so genannte Panzerabwehrhunde zum Einsatz kamen, um eine Sprengladung unter die feindlichen Panzer zu bringen. Auch wurden von US-amerikanischer Seite Versuche mit so genannten Fledermausbomben unternommen, die im Pazifikkrieg gegen Japan eingesetzt werden sollten - all diese Projekte waren nur sehr kurzlebig, eine gewisse Renaissance fand mit den "human wave" Attacken im 1. Golfkreig statt, bei dem statt Tieren fanatisierte Jugendliche verwendet wurden. In gewisser Weise werden ähnliche Konzepte spätestens seit Beginn der 1990er Jahre auch von menschlichen so genannten Selbstmordattentätern im größeren Maßstab praktiziert.

[Bearbeiten] Humanitäre Gesichtspunkte

Darstellung der Auswirkung von Minen im Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf
Darstellung der Auswirkung von Minen im Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf

Gerade die nicht als Sprengkörper erkennbaren oder besonders kleinen Minen stellen vor allem für Kinder eine große Gefahr dar. Jedes Jahr werden ca. 100.000 Personen durch Minen verletzt oder getötet.

Nach dem UN-Landminenprotokoll muss die Position von verlegten Minen notiert werden. Eingebaute Selbstentschärfungsmechanismen sollen die Minen nach einer bestimmten Zeit automatisch entschärfen. In der Realität werden Minen jedoch oft unkontrolliert, hastig und ohne Plan verlegt. Von Luftfahrzeugen abgeworfene Minen verteilen sich unregelmäßig, teilweise über weite Strecken. Da sie oft Falldämpfer in Form von kleinen Fallschirmen oder aerodynamisch wirksamen Flächen („Schmetterlingsminen“) haben, können sie eine gewisse Strecke vom Wind getragen werden. Manche kriegsführenden Parteien benutzen Minen auch mit voller Absicht gegen die Zivilbevölkerung, um eine Gegend unbewohnbar zu machen, Äcker und Weiden unbenutzbar zu machen oder schlicht Terror gegen eine feindliche Bevölkerung zu üben. Hunger, Tod und lebenslange Verstümmelung Unschuldiger sind die Folgen.

Minen kosten sehr wenig, lassen sich leicht herstellen und rasch in großen Stückzahlen verlegen. Sie sind daher insbesondere von Interesse für Kriegsparteien, die keinen Zugang zu teuren Waffensystemen haben.

[Bearbeiten] Mit Landminen verseuchte Länder

[Bearbeiten] Minenräumung

Die Verlegung von Minen ist relativ einfach und kostengünstig, ihre Räumung dagegen um so schwieriger und kostenintensiver. Besonders asymmetrische Konflikte wie Bürgerkriege hinterlassen gefährliche Minenfelder, weil diese bei der Verlegung selten kartografiert werden, großflächig ungezielt eingesetzt werden und der Einsatz besonders oft in Arealen zivilen Lebens erfolgt.

Bei der Verlegung von Minen ist es üblich, verschiedene Minenarten zu mischen, damit Minenräumpanzer nicht gefahrlos in ein Feld von Anti-Personenminen fahren können und im Gegenzug menschliche Minenräumer nicht ungefährdet Panzerminen entschärfen können. Panzerminen mit Druckzünder werden durch das Gewicht eines Menschen normalerweise nicht ausgelöst, aber durch Sicherungsminen, Aufnahmesicherungen und Sprengfallen wird ihre Räumung dennoch erschwert.

Prinzipiell wird auch nach dem Zweck der Minenräumung unerschieden. Dieser Zweck kann „militärischer“ oder „humanitärer“ Natur sein.

Grundsätzlich wird auch zwischen der Räumung und Entschärfung von Mine unterschieden:

  • Minenräumung: Die Mine wird hierbei zerstört. Meistens durch kontrollierte Auslösung, Sprengung, Beschuss, Minenfräse oder Minenflegel.
  • Minenentschärfung: Die Mine wird gesichert, so dass sie nicht mehr auslösen kann. Anschließend kann sie entweder wiederverwendet, eingelagert oder zerstört werden.

[Bearbeiten] Militärisches Minenräumen

Beim militärischen Minenräumen ist meist die schnelle Überwindung eines vermuteten Minensperrgürtels durch Schaffen einer minenfreien Gasse mit einkalkulierten Menschen- und Materialverlusten das primäre Ziel. Dabei wird nur ein begrenzter Anteil der verlegten Minen des Minenfeldes beseitigt, der überwiegende Teil verbleibt aktiviert im Minenfeld. Die Methoden der militärischen Minenräumung sind primär auf Effektivität ausgerichtet, Schäden im betroffenen Gebiet z.B. durch Bodenabtragung sind unerheblich, aber unvermeidlich.

[Bearbeiten] Humanitäres bzw. ziviles Minenräumen

Im Gegensatz zur militärischen Minenräumung hat die Minenräumung für die Zivilbevölkerung, welche meist in Nachkriegsgebieten stattfindet, ein gänzlich anderes primäres Ziel. Hier soll ein sicheres Leben (Erwerb auf den Ackerflächen, Zugang zu Wasservorräten, etc.) auf der gesamten Fläche wiederhergestellt werden.

Der für zivile Minenräumung aus dem englischen fälschlich eingebürgerte Begriff „humanitäre Minenräumung“ wird zumeist eingeengt als manuelle Minenräumung „durch Menschen“ (by human) missverstanden. Tatsächlich wird bei der zivilen Minenräumung weiterhin hauptsächlich das manuelle Räumen verwendet.

Speziell zur Verdachtsflächen-Reduzierung (engl. „Area-Reduction“) werden aber auch mechanische Räumgeräte eingesetzt. Diese mechanischen Systeme eignen sich nur bedingt zum humanitären Minenräumen:

  • Im Räumprozess werden nicht alle Minen unschädlich gemacht sondern manche beschädigt in einem unsicheren Zustand hinterlassen. KMMCS hat als einziges System mit belegter 100% Räumquote (Stand Juli 2006) ca. 450 ha minenfrei gemacht.
  • Einsatz in Wäldern, schwerem Gelände und bebautem Gebiet ist nicht möglich.
  • Die meisten Systeme graben die oberste Erdschicht um. Dieses zerstört jegliche Infrastruktur (Straßen) wie auch vorhandene Vegetation.
  • Einsatz und Wartung der Systeme ist kostenintensiv, so daß sich viele krisengeschüttelte Regionen diese nicht leisten können.

[Bearbeiten] Minenortung

Minensucher mit Schutzkleidung und Metalldetektor, hinter ihm Hundeführer mit Minenspürhund
Minensucher mit Schutzkleidung und Metalldetektor, hinter ihm Hundeführer mit Minenspürhund
Spezialschuhe eines Minenräumanzuges
Spezialschuhe eines Minenräumanzuges
Englische Soldaten bei Übung mit 'Prodder
Englische Soldaten bei Übung mit 'Prodder

Bevor eine Mine unschädlich gemacht werden kann, muss deren Standort genau zuerst exakt lokalisiert werden. Auch bei einer späteren maschinellen Räumung, müssen zumindest die Abgrenzungen des Minenfeldes bekannt sein.

Das Hauptwerkzeug der Minensucher ist aktuell (und bleibt wohl auf absehbare Zeit) der Metalldetektor, samt „Such- oder Stochernadel“ (engl. „Prodder“; nadelförmiges Gerät zum Ertasten des Verdachtsobjekts). Obwohl der Metallanteil in modernen Minen immer geringer wird, sind Metalldetektoren immer noch das Mittel um diese zu entdecken denn „Plastikminen“ im eigentlichen Sinn von metallfreien Minen gibt es strenggenommen nicht. Zwar gibt es Minen, die komplett aus Kunststoff bestehen (z. B Jugoslawische PMA-2 und -3) oder nur einen minimalen Metallanteil haben (Zündmechanismus: südafrikanische R2M2 oder US-amerikanische M14). Alle Minen haben aber eines gemeinsam: sie müssen billig sein. Von daher haben alle Minen eine Sprengkapsel, die meist aus Aluminium besteht und von modernen Metalldetektoren in einer Tiefe von circa 12 - 15 cm detektiert werden kann. Auf der Europäischen Minenkonferenz im EU-Rüstungsforschungszentrum JRC in Ispra / Italien im Jahre 1999 kam es zu der grotesken Situation, dass zu Werbezwecken ein Feldversuch mit Metalldetektoren im Sandkasten vorgeführt wurde, wobei es bei den 27 verlegten Minen im Testfeld bis zu 60 Alarme gegeben hat, aber von dem einen Detektorhersteller nur 18 und vom anderen nur 19 Minen gefunden wurden. Also wurden in bekannter Minenlage rund 30% der Minen, weil aus Plastik, nicht geortet. Trotzdem erhielten die Metalldetektoren das Prädikat „geeignet“.

Hingegen sind tausende harmlose Metallsplitter Ursache der bis zu 90% Fehlalarme. Jedes Signal könnte eine Mine sein und das geortete Teil muss vorsichtig freigelegt werden.

In letzter Zeit werden zunehmend Minenräumhunde (speziell trainierte Sprengstoffspürhunde) eingesetzt, die verlegte Minen durch ihren empfindlichen Geruchssinn erschnüffeln. Ebenfalls werden speziell auf den Geruch von Sprengstoff dressierte Ratten zur Minensuche eingesetzt. Versuche gibt es zum Einsatz von Bienen. Darüberhinaus werden gentechnisch veränderte Bakterien eingesetzt, die kostengünstig hergestellt und bsw. mit einem Flugzeug über große Flächen ausgebracht werden können. Diese Bakterien fluoreszieren, wenn sie mit Sprengstoff in Berührung kommen konzentrationsabhängig.

Dänische Wissenschaftler haben ein genmanipuliertes Gewächs namens Mausohrkresse (auch Acker-Schmalwand genannt) entwickelt. Die grünen Blätter der Pflanze färben sich nach einigen Wochen rot und zeigen so Stickstoffdioxid an, das aus im Boden vergrabenen Landminen entweicht. Obwohl noch Probleme zu lösen sind, könnte diese Methode in Zukunft die Minenräumung wesentlich effizienter gestalten.

Im Jahr 2000 wurde im Kosovo auch ein Luftschiff für die UN zum Einsatz gebracht, das mit einem Radargerät nach Minen und Blindgängern suchte.

[Bearbeiten] Manuelles Minenräumen

Nach dem eine Mine geortet worden ist, wird diese per Hand entschärft oder vor Ort gespregt. Zur Entschärfung wird das Erdreich vorsichtig abgetragen und so die Mine freigelegt. Die Entschärfung erfolgt dann in der Regel per Hand, indem der Entschärfer den Zünder unschädlich macht. Bei nicht handhabungssicheren Minen oder Minen mit Aufhebeschutz werden diese durch Sprengung am Fundort mit einer Schlagladung zerstört.

Dabei kann eine maschinelle Vorbereitung des Geländes für die Handentminer erfolgen, mit der Strauchwerk, Büsche und Gräser oberhalb des Bodens durch „Vegetation Cutter“ abgemäht werden.

[Bearbeiten] Maschinelle Räummethoden

Fahrzeug der US Army mit Pflug-System
Fahrzeug der US Army mit Pflug-System
Sherman M4A4 mit Flegel-System aus dem zweiten Weltkrieg
Sherman M4A4 mit Flegel-System aus dem zweiten Weltkrieg
 Fahrzeug der US Army mit Roller-System
Fahrzeug der US Army mit Roller-System

Der tatsächliche Gegensatz zur manuellen Minenräumung ist die „voll mechanische Minenräumung“ (engl: „Stand Alone Mechanical Mine Clearance“), bei der der Mensch nicht mehr unmittelbar am Ort der höchsten Gefahr arbeiten muss, sondern die gefährliche Arbeit von Maschinen ausführen lässt.

Man unterscheidet folgende Räumungsmethoden:

  • Fräsen-System: Am Beispiel des KMMCS: Vor dem Fahrzeug sind in einem etwas größer als fahrspurbreiten Kasten mehrere Walzen mit Zähnen aus Hartmetall angeordnet, die entgegengesetzt zueinander und mit aufeinander abgestimmter Drehzahl in geringem Abstand zueinander drehen. Antipersonen- und Anti-Tankminen explodieren dabei entweder im lockeren und dadurch dämpfenden Erdhaufen, der sich vor der ersten Fräsenwalze aufbaut, können spätestens auch noch am Beginn des Fräskasten explodieren, werden aber ansonsten beim anschließenden Durchgang durch die Fräswalzen in kleine und ungefährliche Bruchstücke zerschreddert. Die ebenfalls im Boden befindlichen bis zu fußballgroße Steine werden zu Kies zerschlagen, Bäume bis 30cm Durchmesser zu Holzschnitzeln zerschreddert. Das gesamte Bodenvolumen wird durch die zahnbestückten Walzen hindurch transportiert.
  • Flegel-System: An einem drehbaren Zylinder sind Kettenstücke befestigt. Der Zylinder dreht sich schnell, die Ketten peitschen gegen den Boden und bringen die Minen zur Explosion (siehe auch Keiler (Panzer)). Gefahr der Teilbeschädigung und des Eindrückens in größere Tiefe. Anschließend nötige manuelle Räumung ist gefährlicher und aufwändiger als ohne Maschineneinsatz.
  • Pflug-System: Eine andere Methode ist es, Minenpflüge an der Vorderseite herkömmlicher Panzer / anderer Fahrzeuge zu montieren ( wie z. B. beim auf dem US-amerikanischen M1 Abrams basierenden Assault Breacher Vehicle (ABV)). Diese Fahrzeuge arbeiten aber nicht perfekt: einige Minen detonieren nicht und werden in der Mechanik nicht oder nur leicht beschädigt; und so ist eine manuelle Nachräumung vor der Freigabe eines Geländes weiterhin nötig.
  • Roller-System: Vor dem Fahrzeug werden schwere Minenwalzen befestigt, die in der Fahrspur liegende Minen auslösen sollen.
  • Magnet-System: Wird oft in Verbindung mit Minenwalzen oder Minenpflügen eingesetzt. Durch vor dem Fahrzeug angebrachte Elektromagnete wird ein Feld erzeugt, das Magnetzünder vorzeitig auslösen soll.

Auch eine Entschärfung per ferngesteuertem Roboter ist denkbar, in armen Ländern aber nicht realistisch. Es gibt Pläne zum Einsatz von vielen kleinen, billigen, autonom agierenden Robotern, welche die Minen zur Detonation bringen sollen. Dieses Projekt ist aber noch nicht in die Praxis umgesetzt worden und verlangt auch weiterhin eine manuelle Nachräumung. Minen können mit einem Verfahren für expandierende Schäume mittels Mehrkammer-Kunststoffbehältern fixiert werden. Dadurch ist der weitere Umgang mit den Minen gefahrlos durchzuführen, da ein Auslösen der Mine durch die Blockade der Auslösemechanismen wirksam verhindert wird (DPMA-Patent-Nr. 102 04 784).

[Bearbeiten] Pyrotechnische Räummethoden

Eine schon vor dem ersten Weltkrieg entwickelte Methode ist die Stabbombe Bangalore.

Neuere Entwicklungen nutzen die starke Sprengwirkung von Aerosolbomben, die mit Raketen in das zu räumende Gebiet geschossen werden.

[Bearbeiten] Sonstige Räummethoden

Auch der Einsatz von Tieren (z.B. Schafen) als Minenauslöser wurde teils in einigen Ländern, etwa auf den englischen Falklandinseln oder den Bürgerkriegsgebieten im ehemaligen Jugoslawien, zur Minenräumung praktiziert.

Eine perfide und leider im Iran-Irak-Krieg bekanntgewordene Abart ist das Räumen von Minenfeldern durch Kindersoldaten (Selbstmordeinsatz).

[Bearbeiten] Räumquote

Offiziell galt vor dem 1. Oktober 2001 aufgrund der „International Mine Action Standards“ (IMAS) 1997 Standard, Abschnitt 5.10 eine Räumquote für die Handentminer von 99,6% bis zu einer Tiefe von 200 mm als ausreichend [2]. Da im Regelfall aber die Anzahl der gesamt verlegten Minen unbekannt sind, ist die Angabe einer davon abgeleiteten Räumquote unsinnig. Abgesehen davon verbleibt die Restgefahr, die bei einem Minenfeld in der angenommenen Größe eines Fußballplatzes gestattete, auch mehrere Minen übersehen zu haben, und trotzdem die Fläche in die öffentlichen Nutzung zurückzugeben.

Zur Messung der Räumquote der neu entstandenen voll mechanischen Minenräumung wurde zum ersten Mal zwischen dem 06. und 10. Mai 1996 unter UN Aufsicht und mit Mitteln des deutschen Außenministeriums ein Testfeld aus 185 m × 10 m mit 264 scharfen Minen verschiedener Art in Mosambik ausgelegt. (siehe Linkliste)

Gemäß den UN Kriterien im Glossar der „International Standards of Humanitarian Mine Clearance Operation“ (siehe Linkliste) wurden sämtliche 264 Minen durch Explosion, Zerbrechen des Minenkörpers oder Unterbrechung der Zündkette durch das deutsche Minenfrässystem KMMCS unschädlich gemacht und die geforderte Räumquote auf 100% erhöht. Dadurch war auch ein Prüfinstrument für die Güte einer Handentminung geschaffen.

Als Konsequenz wurde in der IMAS Edition 2 die Räumqualität allgemeiner beschrieben (siehe Linkliste): Land use: „The target of humanitarian mine clearance remains the removal or destruction of ALL mines and UXO from the specified area to the specified depth.“ Die tatsächlichen Fähigkeiten der Handentminer wurden durch diese Umdefinition allerdings nicht besser.

[Bearbeiten] Militärische Gesichtspunkte

Das ersten Anzeichen für ein vermintes Gebiet ist oftmals der Verlust eines Mannes oder Fahrzeugs. Solche Verluste sind oftmals leider unvermeidlich, aber man kann viel tun, um sie zu verhindern.

Minen oder Sprengfallen werden besonders gern an folgenden Stellen verlegt:

  • Flaschenhälse oder Engpässe, wo ein durch Minen beschädigtes Fahrzeug den Weg oder die Straße versperrt. Das ist besonders wirkungsvoll, wenn das Beseitigen oder Reparieren des Fahrzeugs schwierig ist.
  • Stellen, die für einen Hinterhalt auf Fahrzeuge oder Patrouillen geeignet sind.
  • Im Seitenstreifen von Straßen und Wegen. Auf befestigten Wegen verlegte Minen sind offensichtlich, außer im Seitenstreifen oder wo überwucherndes Gras und Schutt/Geröll Sichtschutz bietet. Auf Wegen mit aufgelockertem Boden muss ebenfalls mit Minen gerechnet werden, da ein Verstecken der Mine leicht ist.
  • In und um Trümmer, auch Krater oder Straßensperren, werden Anti-Personen-Minen gern in großen Mengen verlegt
  • In Umleitungen um Hindernisse herum, da ein Verstecken recht einfach ist.
  • Manchmal auch in Hafengebieten oder Straßenabfahrten.
  • In Gräben, Gebäuden oder anderen Stellen, wo man gern rastet oder Deckung sucht.
  • Um verlassene Ausrüstung herum, um die Bergung zum Wiederverwenden zu verhindern oder um Souvenirjäger zu treffen.
  • Hinter von der anderen kriegführenden Seite besetzten Stellungen.
  • In und auf beschädigten Straßen, Eisenbahnschienen, Häfen, usw., um die Reparatur zu verzögern.
  • In der Nähe von Helikopterlandeplätzen.
  • An verwundeten oder toten Kombattanten des „Feindes“ die bevorzugt mit dem Gesicht zum Boden platziert werden (Dies ist nach mehreren internationalen Abkommen zwar offiziell geächtet, wird aber in vielen Kriegsgebieten, nicht nur in der dritten Welt ordonnanzmäßig durchgeführt )
  • Insbesondere Panzerabwehrminen im Seitenstreifen von Kreuzungen und den Innenseiten von Kurven, da hier Panzerfahrer dazu neigen, die Straße zu verlassen
  • Antifahrzeugminen an Furten neben Brücken, die Militärfahrzeuge z. B. Panzer aufgrund ihres Eigengewichtes nicht nutzen können

Einige Anzeichen von gut versteckten Minen verschwinden mit der Zeit, doch einige der folgenden Anzeichen bleiben sichtbar:

  • aufgerissene oder veränderte Bodenoberfläche, vorzugsweise auf Straßen oder Gras; oder verteilter Erdboden auf Gras
  • Festgetretene Erde oder zertrampelter Bewuchs sowie ungleichmäßige Fuß-, Reifen- oder Kettenspuren
  • beschädigte Büsche in Hecken oder Unterholz
  • Minenmarkierungspfähle, -zäune oder -schilder
  • Improvisierte Minenmarkierungen, wie Steinhaufen, Dosen, zusammengebundene Vegetation, Dreibeine aus Stöcken usw.
  • Hohe und niedrige Stolperdrähte (können mit einem dünnen, langen Zweig am Gewehrlauf während einer Patrouille entdeckt werden)
  • Teilweise Versperrung einer Straße durch ein scheinbar harmloses Hindernis, welches den Verkehr auf den Seitenstreifen zwingt.
  • Leere Minenkisten, die möglicherweise absichtlich und mit einer Sprengfalle hinterlassen wurden.
  • Ohne ersichtliche Ursache getötete Tiere.
  • Von den Einheimischen gemiedene Gebiete.
  • locker auf dem Boden liegende lange Schnüre; dabei kann es sich um Schnüre handeln mit denen der Sicherungssplint aus sicherer Distanz entfernt werden sollte und die dabei gerissen sind (normalerweise wird diese Tätigkeit nach Ende der Verlegung an möglichst vielen Minen gleichzeitig durchgeführt, so dass abgerissene Schnüre auf den selben Punkt deuten können)

[Bearbeiten] Initiativen und Internationale Abkommen

Am 16. April 1996 erklärte der deutsche Bundesverteidigungsminister Volker Rühe, dass unabhängig vom Ausgang des Treffens der UN-Landminenkonferenz in Genf (Schweiz) die Bundeswehr in Zukunft auf sogenannte Anti-Personen-Minen verzichtet. Für die Entwicklung, Erprobung und Beschaffung von Schützenabwehrminen würden keine Haushaltsmittel des Staates mehr zur Verfügung gestellt.

Weltweiter Druck durch nichtstaatliche Organisationen und der Mut einiger Regierungsvertreter führten am 3. Dezember 1997 im kanadischen Ottawa zur Unterzeichnung des Antipersonenminen-Verbotsvertrages („Ottawa-Konvention“), der seit dem 1. März 1999 als für die Vertragsparteien bindendes internationales Recht in Kraft ist. Bis Ende 2004 haben 143 Länder den Vertrag unterzeichnet, darunter 9 Länder, in denen die Ratifizierung noch aussteht. 41 Staaten haben die Konvention bislang nicht unterzeichnet, darunter China, Indien, Pakistan, Russland und die USA. Weil nie zuvor eine Waffe aufgrund zivilgesellschaftlichen Engagements verboten worden war, wurde der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL) 1997 der Friedensnobelpreis verliehen. Die deutsche Sektion der ICBL ist das Aktionsbündnis Landmine.de.

[Bearbeiten] Minenwirkung

Als Sprengkörper oder Geschosse mit Minenwirkung bezeichnet man alle Explosionswaffen, die ihre Zerstörungswirkung vor allem durch die bei der Explosion entstehende Druckwelle hervorrufen. Der Begriff Minenwirkung ist dabei nicht nur auf Sprengfallen im oben beschriebenen Sinne beschränkt. Im Gegensatz dazu stehen beispielsweise Sprengkörper mit Splitterwirkung oder panzerbrechende Wuchtgeschosse. Sprengkörper mit Minenwirkung haben eine verhältnismäßig dünne Hülle und enthalten einen hohen Anteil an Sprengstoff. Beispiele hierfür sind Luftminen oder die Minenmunition für Maschinenkanonen.

[Bearbeiten] Literatur

  • D. Guelle, A. Smith et al.: „Metal Detector handbook for humanitarian demining“, European Communities, 2003, ISBN 92-894-6236-1 pdf

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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