Zurich Film Festival
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Das Zurich Film Festival (ZFF) ist ein internationales Filmfestival, welches jährlich in Zürich durchgeführt wird. Die Ausrichtung der Filmfestspiele liegt dabei auf der Förderung des Regie- und Drehbuchnachwuchses aus der ganzen Welt.
Das Zurich Film Festival wird von der Spoundation Motion Picture GmbH, mit Sitz in Zürich, in Kooperation mit lokalen Institutionen und Sponsoren organisiert. Das Zurich Film Festival arbeitet mit zahlreichen Verleihern und Produzenten aus dem In- und Ausland zusammen. Festivalleiter ist Karl Spoerri, Antoine Monot, Jr. leitet die Programmabteilung und Nadja Schildknecht ist verantwortlich für den Bereich Sponsoring und PR.
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[Bearbeiten] Geschichte
Im Jahr 2003 entschieden sich die Gründer der Spoundation Motion Picture GmbH (Karl Spoerri, Nadja Schildknecht und Antoine Monot, Jr.) dazu, das renommierte englische Digitalfilmfestival "onedotzero_adventures in moving images" nach Zürich zu holen. Aus dieser erfolgreichen, aber kleinen Veranstaltung kam den Initianten die Idee, ein Filmfestival in Zürich zu veranstalten.
Im Jahr 2005 wurde dann das 1. Zurich Film Festival vom 5. bis 8. Oktober veranstaltet und zog rund 8000 Zuschauer an. Im Jahr 2006 wurde der Wettbewerb um 2 Preise ergänzt, es wurden 3 Goldene Augen in den Kategorien Bester Debütspielfilm, Bester Nachwuchsdokumentarfilm und Bester Nachwuchsspielfilm verliehen. Das 2. Zurich Film Festival verzeichnete mehr als 18000 Zuschauer. Im Jahr 2007 wird das Festival um ein Koproduktionsforum, das Zurich Coproduction Forum, erweitert.
Die englische Namensgebung des Wortes Zürich im Namen "Zurich Film Festival" wurde von den Organisatoren gewählt, um der Mehrsprachigkeit der Schweiz (Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch) Rechnung zu tragen.
Das Festival fand 2005 im Kino Plaza 1-3, 2006 in den Kinos Corso 1, Academy 1 und 2, Frosch Cinema und Frosch Studio statt. 2007 werden die Kinos Corso 1, Capitol 1 und 6, Frosch Cinema und Frosch Studio, Movie 1 und 2 sowie das Kino Le Paris bespielt. Einige dieser Kinos werden von der Kitag, andere von der Arthouse-Gruppe betrieben.
2005 wurde das 1. Zurich Film Festival weder von der Presse, noch von der Branche mit Begeisterung aufgenommen. Dies änderte sich aber bereits 2006. Die 2. Ausgabe des Festivals wurde in den Medien hochgelobt und auch die Branche war mit über 600 Akkreditierten zahlreich vertreten. Das Publikum hat das neue Zurich Film Festival von Anfang an sehr gut angenommen.
[Bearbeiten] Sektionen
[Bearbeiten] Wettbewerb
Der Wettbewerb bildet den Kern der Zürcher Filmfestspiele; im Wettbewerbsprogramm werden die Hauptpreise – die Goldenen Augen – verliehen. Im Wettbewerb werden ausschließlich internationale Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt, die innerhalb der letzten 24 Monate vor Festivalbeginn produziert wurden. Eine internationale Jury unter der Leitung eines Jury-Präsidenten wählt die Preisträger zum Ende des Festivals aus. Der Wettbewerb gliedert sich in die Kategorien "Bester Debütspielfilm" (1. fiktionaler Kinofilm eines Regisseurs/einer Regisseurin), "Bester Nachwuchsspielfilm" (2. oder 3. fiktionaler Kinofilm eines Regisseurs/einer Regisseurin) und "Bester Nachwuchsdokumentarfilm" (1., 2. oder 3. nicht-fiktionaler Kinofilm eines Regisseurs/einer Regisseurin). Voraussetzung für die Teilnahme des Films am Wettbewerb ist, dass der Film vorgängig weder im deutschsprachigen Fernsehen, noch in einem Schweizer Kino gezeigt wurde.
[Bearbeiten] Preise, Ehrungen und Auszeichnungen
Mit dem Goldenen Auge zeichnet das Zurich Film Festival jeweils am letzten Samstag der Festspiele einen Regisseur aus, der die fünfköpfige Fachjury mit seinem filmischen Blick am meisten zu überzeugen vermochte.
Mit dieser Auszeichnung wollen die Veranstalter die Filmemacher in ihren ersten Schritten bestärken und mit dem Peisgeld von je CHF 10000.- deren kontinuierliche Arbeit vorantreiben.
Die Preisverleihung findet im bekannten Zürcher Kaufleuten-Club (Theatersaal), im Rahmen einer glamourösen Gala, statt. Die Preisverleihung wurde 2006 erstmals von Anke Engelke präsentiert. Im Anschluss an die Verleihung findet eine grosse Closing-Night Party im neuen Veranstaltungssaal des Kaufleutens statt.
Jahr | Preis | Film | Regisseur | Land |
---|---|---|---|---|
2006 | Debütspielfilm | Omaret Yacoubian | Marwan Hamed | Ägypten |
Nachwuchsspielfilm | Shortbus | John Cameron Mitchell | USA | |
Nachwuchsdokumentarfilm | Hammer & Tickle - The communist joke book | Ben Lewis | USA | |
2005 | Debütspielfilm | The Italian | Andrei Kravchuk | Russland |
[Bearbeiten] Preisgelder
Der Preis von je CHF 10000.- geht an den Regisseur/die Regisseurin der jeweiligen Wettbewerbsreihe.
[Bearbeiten] Neue Welt Sicht
Die Reihe Neue Welt Sicht setzt mit ihrem progressiven und innovativen Programm Akzente. Es werden ausschließlich Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt, die in der Regel innerhalb der letzten 24 Monate vor Festivalbeginn produziert wurden. Es handelt sich dabei ausschließlich um erste, zweite und dritte Werke von Regisseuren und Regisseurinnen. In der Regel werden nur Schweizer Premieren gezeigt.
Die Filme dieser Reihe zeichnen sind entweder durch ihre spezielle Erzählweise oder technische Machart aus und beschreiten neue Wege – und vermitteln uns so eine "Neue Welt Sicht".
[Bearbeiten] A Tribute To
A Tribute To ehrt eine Persönlichkeit, die die Filmgeschichte massgeblich mitbeeinflusst und junges Schaffen gefördert hat. 2005 ehrte die Reihe "A Tribute to", damals noch Retrospektive genannt, Rainer Werner Fassbinder mit einer ausführlichen Werkschau, die ein besonderes Augenmerk auf seine Fernseharbeiten legte. So wurde beispielsweise seine selten gezeigte Fernsehserie "Acht Stunden sind kein Tag" mit allen 5 Folgen im Kino gezeigt.
2006 entschied sich das Festival aus verschiedenen Gründen, vorerst keine Retrospektive mehr zu veranstalten, sondern stattdessen die Reihe "A Tribute to" zu lancieren. Die Preisträger nehmen den Preis am Festival in Zürich persönlich entgegen. 2006 wurde Stephen Frears eingeladen und erhielt im Rahmen der Preisverleihungs-Gala den Ehrenpreis.
Jahr | Name | Auszeichnung |
---|---|---|
2006 | Stephen Frears | Goldenes Auge für das Lebenswerk |
2005 | Rainer Werner Fassbinder | -- |
[Bearbeiten] Jury
Die internationale Jury besteht in der Regel aus 5 Mitgliedern und einem Jurypräsidenten. Die Jury vergibt die 3 Preise in den Kategorien "Bester Debütspielfilm", "Bester Nachwuchsspielfilm" und "Bester Nachwuchsdokumentarfilm". Der Preis kann nicht ex aequo (an 2 Filme) verliehen werden.
Jahr | Präsident | Mitglieder |
---|---|---|
2006 | Edward R. Pressman | Jessica Schwarz, Oliver Hirschbiegel, Michael Steiner, This Brunner, Ueli Steiger |
2005 | Hellmuth Karasek | Sigrid Narjes, Robert Schwentke, Sabine Timoteo, Shane RJ Walter |
[Bearbeiten] Weitere Veranstaltungen
[Bearbeiten] Zurich Master Class
Die Zurich Master Class wurde 2006 ins Leben gerufen und richtet sind an talentierte Nachwuchsregisseure, -schauspieler, -produzenten und -bildgestalter. In umfassenden Diskussionen gehen die Teilnehmer auf Tuchfühlung mit hochkarätigen Experten (2006 beispielsweise mit Stephen Frears, Jan Harlan, Ueli Steiger und Christian Frei) und können von deren Know-How und Erfahrung profitieren.
[Bearbeiten] Zurich Talks
In den Zurich Talks werden für Branchenvertreter und eine interessierte Öffentlichkeit einerseits kulturpolitische Themen besprochen, andererseits auch prominente Jurymitglieder vorgestellt.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.zurichfilmfestival.org
- www.onedotzero.ch
- www.zffmobilemovieaward.ch (nur aus der Schweiz abrufbar)