Äquatorial
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Ein Äquatorial ist ein Messinstrument des späten 19. Jahrhunderts zur genauen Bestimmung von Sternörtern.
Es ist ein parallaktisch montiertes Fernrohr mit großen, fein geteilten Kreisen und Ablesemikroskopen. Im Gegensatz zum Meridiankreis kann man auch außerhalb des Meridians direkte Rektaszensions- und Deklinationsdifferenzen messen.
Das größte je gebaute Teleskop dieser Art steht in Hamburg-Bergedorf (30 cm Öffnung, 3 m Brennweite). Diese Sternwarte hat sich seit etwa 1900 besonders um die Positionsastronomie und Sternkataloge wie den AGK3 verdient gemacht.
Der Gothaer Astronom Hansen hatte eine Theorie dieser Messmethode entwickelt und 1860 bei der Firma Repsold in Hamburg ein derartiges Gerät für die Sternwarte Gotha bauen lassen. Dieses Äquatorial benötigt keine Nachführung, da die Messung beim Sterndurchgang erfolgt. Dafür sind möglichst große fein geteilte Kreise notwendig. Da das Instrument die Erwartungen nicht im gewünschten Maße erfüllte, wurde es 1885 in einen normalen Refraktor mit Nachführung zurückgebaut.
[Bearbeiten] Äquatoriale Montierung
Als äquatorial (oder parallaktisch) bezeichnet man auch die Art der Fernrohrmontierung, bei der eine Achse genau zum Himmelspol weist. Dadurch wird die Steuerung astronomischer Teleskope erleichtert, und bei Fotografie bleiben die Sterne trotz ihrer scheinbaren Bewegung von 15° pro Stunde punktförmig.