Gotha
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Gotha | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 57′ N, 10° 43′ O50° 57′ N, 10° 43′ O | |
Höhe: | 300 m ü. NN | |
Fläche: | 69,52 km² | |
Einwohner: | 46.780 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 673 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 99867 | |
Vorwahl: | 03621 | |
Kfz-Kennzeichen: | GTH | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 67 029 | |
Stadtgliederung: | 7 Stadtteile und 4 Ortsteile |
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Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptmarkt 1 99867 Gotha |
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Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Knut Kreuch (SPD) |
Gotha ist eine Stadt im zentralen Thüringen. Sie ist die fünftgrößte Stadt des Landes und Kreisstadt des Landkreises Gotha.
Gotha ist eine sehr geschichtsträchtige Stadt, so war sie von 1640 bis 1920 Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha. Außerdem wurde die SPD 1875 in Gotha gegründet. Ebenfalls in Gotha begründet wurde das deutsche Versicherungswesen im Jahre 1820 mit der Gothaer Versicherung. Die Stadt war auch ein Zentrum des deutschen Verlagswesens, so wurden im Perthes-Verlag vor allem Landkarten erstellt.
In der Vergangenheit befand sich Gotha in der Rivalität zu Weimar, dem anderen Zentrum der ernestinischen Dynastie. Während Weimar das künstlerische Zentrum wurde, wurde Gotha ein naturwissenschaftliches Zentrum, wovon heute unter anderem das Naturkundemuseum und die Sternwarte Gotha zeugen.
Das barocke Schloss Friedenstein dominiert das Stadtbild. Es war früher ein Sitz des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha, welches eng mit dem englischen Königshaus verwandt ist und die Könige von Belgien und Bulgarien stellt bzw. stellte.
Ein bekanntes Unternehmen aus Gotha war die Gothaer Waggonfabrik, die vor allem Straßenbahnen produzierte. In Gotha fährt heute mit der Straßenbahn Gotha bzw. der Thüringerwaldbahn eine der letzten Überlandstraßenbahnen Deutschlands (nach Waltershausen und Tabarz).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geographische Lage
Gotha liegt im Süden des Thüringer Beckens in einer ebenen Landschaft, die etwa 300 Meter Höhe erreicht. Etwas südwestlich von Gotha beginnt der Thüringer Wald.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind im Norden Bufleben, Goldbach und Remstädt, im Osten Friemar, Seebergen und Tüttleben, im Süden Emleben, Günthersleben-Wechmar und Leinatal und im Westen Trügleben, Aspach (Thüringen) und Hörselgau. Sämtliche Gemeinden gehören zum Landkreis Gotha.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Stadtteil/ Ortsteil |
Fläche (km²) |
Einwohner |
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Mitte | 1,02 | 4.605 |
Nord | 8,42 | 3.957 |
Ost | 10,80 | 3.921 |
Oststadt | 1,45 | 3.856 |
Süd | 7,06 | 4.035 |
West | 3,13 | 10.119 |
Weststadt | 1,56 | 7.256 |
Gotha (Kernstadt) | 33,44 | 37.749 |
Boilstädt | 4,02 | 884 |
Siebleben | 12,56 | 5.394 |
Sundhausen | 11,94 | 1.576 |
Uelleben | 7,37 | 777 |
Gotha (gesamt) | 69,53 | 46.380 |
Quelle: Stadtverwaltung Gotha, Zahlen zum 31. Dezember 2004
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Gründung
Gotha wurde erstmalig in einer am 25. Oktober 775 in Düren ausgestellten Urkunde erwähnt. Darin übereignet Karl der Große dem Kloster Hersfeld unter anderem den Zehnt von den Ländereien, Wald und Wiesen der villa Gothaha (= gutes Wasser). Die Beziehungen zu Hersfeld dürften auch Grund für die Übernahme des Stadtheiligen St. Gothardus (siehe Wappen), eines ehemaligen Abtes von Hersfeld und späteren Bischofs von Hildesheim, gewesen sein. Eine ältere Siedlung ist jedoch anzunehmen. Im Gebiet von Gotha wurde, archäologisch nachgewiesen, bereits seit langem gesiedelt.
[Bearbeiten] Mittelalter
Gotha entwickelte sich als Marktort an der Kreuzung der Via Regia bzw. Hohen Straße (West-Ost-Richtung, heutige B 7) und einer Verbindung von Mühlhausen über Bad Langensalza zu einem alten Übergang über den Thüringer Wald bei Oberhof (Nord-Süd-Richtung, B 247). Sie lag im Schutz der Burg Grimmenstein, einer Festung der Ludowinger. Über längere Zeit war der Waidhandel Basis eines gewissen Wohlstandes. 1369 wurde unter Landgraf Balthasar von Thüringen der Leina-Kanal angelegt, eine auch heute noch betriebene Wasserversorgung der Stadt über mehr als 12 km, die darin begründet lag, dass es in Gotha keine natürlichen Flüsse gab. Die starke Festung Grimmenstein wurde im Ergebnis der Grumbachschen Händel geschleift. Im 17. Jahrhundert wurde Gotha Residenz des aufgeklärten, protestantischen Herzogtums Sachsen-Gotha (seit 1826 in Personalunion mit Sachsen-Coburg). Die Herzöge schufen einen in Verwaltung, Wirtschaft und Finanzen vorbildlichen Staat. Ergebnisse waren auch eine erste Schulpflicht für Mädchen und Jungen, die Wirkung des Pädagogen Andreas Reyher (Gothaer Schulmethodus als erste Schulordnung) und der Beginn naturwissenschaftlicher Sammlungen. Das Hoftheater (heute Ekhof-Theater, zu Ehren seines Mitbegründers Conrad Ekhof) wurde in einen Ballsaal des Schlosses eingebaut und wirkte als erste Bühne mit festem Ensemble noch lange in die Entwicklung der deutschen Theatergeschichte.
[Bearbeiten] 18. und 19. Jahrhundert
Die verschiedenen Interessen der Herzöge begründeten den Ruf als eine Stadt der Naturwissenschaften und Künste. Bereits 1757 wurde in Gotha Porzellan hergestellt, die Porzellanmanufaktur gehörte somit zu den ältesten Europas. Aufgrund des guten Rufs Gothas war es möglich, dass namhafte Wissenschaftler und Künstler an den Hof kamen (siehe auch unter → Persönlichkeiten). Unter Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg wurde die Schlossbefestigung aufgehoben. Ein Park nach englischem Vorbild entstand. Aus Privatmitteln des Herzogs wurde eine moderne Sternwarte finanziert, die nach testamentarischem Wunsch als sein einziges Denkmal erhalten werden sollte. 1785 wurde der geographische Verlag Justus Perthes gegründet, in dem auch der Gothaer Adelskalender (Der Gotha) erschien. Ernst-Wilhelm Arnoldi begründete durch die Gothaer Feuerversicherungsbank 1820 (heute: Gothaer Allgemeine Versicherung AG in Köln) und die Lebensversicherungsbank 1827 (heute: Gothaer Lebensversicherung AG in Köln) das moderne Versicherungswesen der „Versicherung auf Gegenseitigkeit“, aus denen der heutige Gothaer-Konzern in Köln entstand. Somit ist Gotha als Entstehungsort der heutigen deutschen Versicherungswirtschaft anzusehen. 1847 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz und der Bau des Gothaer Bahnhofs, (zunächst die Strecke Leipzig - Frankfurt (Main)). Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha vertrat konsequent die preußische Einigungspolitik. Als Fürsprecher bzw. Protektor der Sänger, Turner, Schützen, Jäger und studentischen Burschenschaften erlangte er eine gewisse Popularität. 1849 fand in Gotha das Nachparlament statt. Aus liberaler Überzeugung wurde eine fortschrittliche Verfassung zugelassen und verkündet, die „gesamtdeutsche“ Kongresse wie die Gründung des Deutschen Schützenbundes 1861 oder die Vereinigung der Arbeiterparteien von Ferdinand Lassalle und August Bebel zur „Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands“, der späteren SPD, ermöglichten. Auf der Grundlage des Schulgesetzes des Großherzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha, § 41, entstand durch August Köhler eine Ausbildungsstätte erstmalig auch für Lehrerinnen und Kindergärtnerinnen. Köhler gründete 1863 den „Deutschen Fröbelverein“ für Thüringen, aus dem 1872 der „Allgemeine Fröbelverein“ und ein Jahr später der „Deutsche Fröbelverband“ hervorging. Alle beschäftigten sich mit den Lehren des deutschen „Urpädagogen“ Friedrich Fröbel. 1878 wurde in Gotha das erste deutsche Krematorium errichtet.
[Bearbeiten] 20. Jahrhundert
Begünstigt durch die guten Verkehrsbedingungen entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Standort des Maschinenbaus, der Druckindustrie und der Verarbeitung landwirtschaftlicher Rohstoffe. Schon früh wurde die Fliegerei als sich rasant entwickelnder Zweig erkannt (Fliegerstadt Gotha). 1910 entstand bei Gotha am Südhang des Kleinen Seebergs ein Flugplatz mit Luftschiffhallen sowie ein Militärflugplatz. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg begann ein Betrieb mit der Herstellung von Flugzeugen. Die Gotha-Taube, ein Nachbau der Konstruktion von Rumpler, überquerte 1914 den englischen Kanal nach Dover. Die als GOTHAS bekannten Bombenflugzeuge führten dagegen ab 1917 die ersten Luftangriffe auf eine Großstadt (London) im Ersten Weltkrieg aus. Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg und der Abdankung des Herzogs im Rahmen der Novemberrevolution kam es zu einer politischen Radikalisierung, die 1920 (Kapp-Putsch) und 1923 (Reichsexekution) zu bewaffneten Kämpfen führte. Gotha war bereits 1918 und auch in den darauffolgenden Jahren das Zentrum der Kämpfe zwischen Linken und Konservativen Kräften in Thüringen. Sie war die einzige Stadt Thüringens, in der es damals zu blutigen Gefechten kam. Mit Beginn der Wiederbewaffnung wurde die Flugzeugproduktion in der Gothaer Waggonfabrik wiederaufgenommen. Außerdem wurde ein Kampfgeschwader der Luftwaffe aufgestellt.
Bei Annäherung amerikanischer Verbände 1945 wurde durch ein Kapitulationsangebot des Stadtkommandanten Josef Ritter von Gadolla eine weitere schwere Zerstörung der Stadt und unnötige Verluste verhindert. Im Juli wurde entsprechend alliierter Vereinbarungen die amerikanische Besatzung durch sowjetische Truppen ersetzt. Gotha wurde Teil der Sowjetischen Besatzungszone.
Nach der Verwaltungsreform in der DDR war Gotha Kreisstadt im Bezirk Erfurt. Nach Demontage und Wiederaufbau blieb das Profil der Stadt als Industriestadt (insbesondere Fahrzeugbau, Druckereien (insbes. Kartographie), Gummiindustrie, Lebensmittel) erhalten. An die Tradition als nichtuniversitäres Bildungszentrum von überregionaler Bedeutung (gesamte DDR) konnte angeknüpft werden (Fachschulen für Finanzen, Transport- und Betriebstechnik, Bauwesen, Ingenieurpädagogen, Kindergärtnerinnen und Krankenschwestern). Außerdem blieben die Museen (Schloss-, Regionalkunde-, Naturkundemuseum), die Landes- und Forschungsbibliothek, Archive und wichtige Sehenswürdigkeiten erhalten, obwohl auch hier einige Exponate durch die Besatzungstruppen in die Sowjetunion überführt wurden. Mit Studenten wurde teilweise eine Bevölkerungszahl von etwa 60.000 Einwohnern, dem historischen Höchststand, erreicht.
Die Deutsche Wiedervereinigung wurde in Gotha aktiv durch Montagsdemonstrationen ausgehend von Friedensgebeten herbeigeführt. Höhepunkt war der Auftritt von Willy Brandt auf dem Hauptmarkt vor tausenden Zuhörern und die friedliche Besetzung der Kreisdirektion der Staatssicherheit.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Am 1. Juli 1994 wurden Boilstädt und Uelleben eingemeindet.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Im Jahre 1975 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt Gotha mit fast 60.000 ihren historischen Höchststand. Inzwischen ist die Einwohnerzahl jedoch wieder gesunken. Seit der Wiedervereinigung 1990 hat die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit und dem Geburtenrückgang bis 2005 etwa 10.000 Einwohner verloren.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. 1818 handelt es sich um eine Schätzung, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtrat
Stadtratsvorsitzender ist Johannes Kaschub (CDU), stellv. Stadtratsvorsitzender ist Bernd Fundheller (Die Linke.PDS).
- CDU Fraktion (30,9 % - 12 Sitze)
- Die Linke.PDS Fraktion (24,7 % - 10 Sitze)
- SPD Fraktion (17,3 % - 6 Sitze)
- FWG Fraktion (13 % - 5 Sitze)
- BI Fraktion (5,1 % - 2 Sitze)
- Parteilose (1 Sitz)
[Bearbeiten] Bürgermeister
- Jobst Brengebier (um 1512)
- Melchior Keuthe (um 1525)
- Georg Dasch (um 1548)
- Otto Liebetrau (1890-1919)
- Werner Kukulenz (1990 - 1994)
- Volker Doenitz (SPD) (1994 - 2006)
- Knut Kreuch (SPD) (seit 2006)
[Bearbeiten] Wappen
Der Hauptschild des Wappens besteht aus zwei Feldern, das obere Feld in Gold, das untere Feld ist vierfach von Schwarz und Rot geteilt. Auf der Herzstelle des Hauptschildes befindet sich der Heilige Gotthard im Bischofsornat, auf der mit Löwenköpfen und -beinen verzierten goldenen Kathedra sitzend. Der Thronsessel ruht auf einem Podest in Weiß.
Über der purpurnen Kasel trägt er das weiße Pallium mit dem über die Brust herabhängenden Streifen, auf dem vier schwarze Kreuze eingewebt sind. Die auf dem vom Heiligenschein umgebenen Haupte des Bischofs aufgesetzte Mitra ist mit liturgischen Attributen versehen; in der rechten Hand hält er den Krummstab, in der Linken einen Kodex, die Bibel.
Im Oberfeld des Hauptschildes sind dargestellt: Eine über der Gestalt des Heiligen schwebende fünftürmige rote Mauerkrone und der Duktus des Schutzpatrons; in drei Zeilen stehen rechts die Buchstaben S. GOTE, links die Buchstaben HARDVS (S. Gotehardus).
(Auszug aus der Hauptsatzung der Stadt Gotha, §3 Wappen, Flaggen, Dienstsiegel)
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Kielce (Polen) seit 1997
- Gastonia (USA) seit 1993
- Martin (Slowakische Republik) seit 1997
- Romilly-sur-Seine (Frankreich) seit 1960
- Salzgitter seit 1988
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Das Wahrzeichen von Gotha ist der größte frühbarocke Feudalbau in Deutschland, das Schloss Friedenstein mit dem ältesten Englischen Garten Thüringens und den begehbarern Kasematten. Im Westflügel des Schlosses befindet sich das Ekhof-Theater als ältestes vollständig erhaltenes Schlosstheater der Welt mit originaler barocker Bühnenmaschinerie. Im Schlosspark befindet sich mit dem Museum der Natur das größte Naturkundemuseum Thüringens mit Dauerausstellungen zu urzeitlichen Sauriern sowie zu den Themen Thüringer Wald, Artenschutz und Insekten.
Direkt vom Schloss aus gelangt man entlang der Wasserkunst in die historische Altstadt und zum Rathaus. Ausgehend vom Hauptmarkt erblickt man schon die Stadtkirche St. Margarethen auf dem Neumarkt. Die zweite große Kirche Gothas ist die gotische Augustinerkirche, mit barocker Ausstattung, in der Martin Luther mehrmals predigte. An die Kirche schließt sich das älteste Augustinerkloster Thüringens an.
Weitere Sehenswürdigkeiten Gothas sind die Orangerie mit dem Schloss Friedrichsthal am Rande des Schlossparks und die Thüringerwaldbahn, mit der man auch zur Pferderennbahn auf dem Boxberg gelangt.
Gotha besitzt außerdem das älteste Krematorium Europas und das Maria-Magdalenenhospital.
Die ehemalige Gaststätte Tivoli Gotha ist das Gründungshaus des unmittelbaren Vorläufers der SPD (mit Ausstellung). In Gotha befindet sich des weiteren die Gründungsstätte des Deutschen Schützenbundes mit dem denkmalgeschützten Schützenhof.
[Bearbeiten] Sport
Der bekannteste Fußballverein vor Ort ist der FSV Wacker 03 Gotha. Die Mannschaft spielt derzeit in der Thüringenliga. Das Basketballteam Oettinger Gotha Rockets spielt in der 1. Regionalliga. Die 1. Männermannschaft des Volleyball Club Gotha spielt seit der Saison 2006/2007 in der 2. Bundesliga Süd. Die 1. Damenmannschaft des Vereins spielte in der Saison 2005/2006 in der 2. Bundesliga Süd und 2006/07 in der Regionalliga.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Das wichtigste in Gotha stattfindende Fest ist das Gothardusfest. Es wird alljährlich an einem Wochenende Anfang Mai begangen und erinnert an den heiligen Gothardus, einen Mönch aus der Frühzeit des Bestehens der Stadt. Das Gothardusfest setzt eine mittelalterliche Tradition, die bereits 1442 in einer Schützenordnung beurkundet ist, fort. Das Fest dauert drei Tage und bietet vielfältige Veranstaltungen wie Märkte und Konzerte. So wird beispielsweise zu Beginn des Festes an einem Freitag ein großes Höhenfeuerwerk an der Orangerie veranstaltet und die Wasserkunst auf dem Hauptmarkt wird nach winterlicher Pause wieder in Betrieb genommen. Des Weiteren findet am darauffolgenden Tag traditionell ein Festumzug statt, bei dem sich Vereine aus und um Gotha dem Publikum vorstellen können. „Hauptakteure“ des Gothardusfestes sind der heilige Gothardus und der Landgraf Balthasar, die jedes Jahr von Schauspielern nachgespielt werden.
Seit 1997 findet jährlich in Gotha auch das Freakstock statt.
[Bearbeiten] Musik und Unterhaltung
- Gothaer Kinderchor
- Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl
- Fanfaren- und Showorchester Gotha
- Hochseilgruppe Geschwister Weisheit
- Gothaer Karikade
- Musikschule Louis Spohr
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Im nach dem 2. Weltkrieg nur provisorisch wiedererrichteten Gothaer Bahnhof laufen aus vier Richtungen Eisenbahnstrecken ein: in Ost-West-Richtung verläuft die Thüringer Bahn, auf der die ICEs von Dresden/Berlin in Richtung Frankfurt am Main (zweistündlicher Halt seit dem Fahrplanwechsel 12/2006) sowie die in Gotha haltenden ICs von Berlin über Halle und Kassel nach Düsseldorf verkehren. Nach Norden zweigt sich die Bahnstrecke Gotha–Leinefelde ab, an der der Goather Ostbahnhof liegt. In südlicher Richtung führt die Ohrabahn über Ohrdruf nach Gräfenroda (dort besteht Anschluss in Richtung Würzburg).
Im Sommerfahrplan 2006 wurden folgende Linien durch Gotha geführt:
- RE 1: Göttingen - Leinefelde - Mühlhausen (Thüringen) - Gotha - Erfurt - Weimar - Jena - Gößnitz - Zwickau / Chemnitz
- RB 20: (stündlich) Eisenach - Gotha - Erfurt - Weimar - Naumburg (Saale) - Weißenfels - Halle (Saale)
- RB 49: Gotha - Ohrdruf - Crawinkel - Gräfenroda (Ohratalbahn)
- EIB: Gotha - Bad Langensalza / Kassel-Wilhelmshöhe
Die Stadt und ihr engeres Umland verfügen über ein Straßenbahnsystem, zu dem auch die Thüringerwaldbahn gehört.
Straßenverbindungen:
- A 4 Frankfurt am Main - Dresden (Anschlussstellen Gotha-Boxberg (41a) und Gotha (42))
- B 7 Erfurt - Eisenach
- B 247 Mühlhausen - Suhl
- Landesstraßen nach Waltershausen, Arnstadt, Goldbach, Emleben und Molschleben
Luftverkehr:
- Sonderlandeplatz Gotha-Ost (Flugsportverein Gotha e. V.);
der nächste Verkehrsflughafen ist der Flughafen Erfurt etwa 15 km östlich
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Zu den größten Unternehmen der Stadt zählen die Gothaer Brauerei, die zur Oettinger-Gruppe gehört (260 Mitarbeiter), die ZF Gotha GmbH, eine Tochter der ZF Friedrichshafen AG (250 Mitarbeiter), die Schmitz Gothaer Fahrzeugwerke, ein Unternehmen der Automobilindustrie mit 240 Mitarbeitern, das aus der Gothaer Waggonfabrik hervorging sowie die Gothaer Fahrzeugtechnik (Weltmarktführer für Kranmastenspitzen) mit über 420 Mitarbeitern.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Verband für Landentwicklung und Flurneuordnung (VLF) Thüringen
- Unfallkasse Thüringen
[Bearbeiten] Bildung
Durch Herzog Ernst dem Frommen wurde im 17. Jahrhundert die Schulpflicht für Fünf- bis Zwölfjährige eingeführt und das Gothaer Gymnasium gegründet. Heute besitzt Gotha sieben Grundschulen, vier Regelschulen, eine Gesamtschule, vier Gymnasien (Arnoldi-Gymnasium, Gymnasium Ernestinum, Herzog-Ernst-Gesamtschule und das Gustav-Freytag-Gymnasium im Vorort Siebleben) eine Fachschule und eine Fachhochschule, außerdem Förderschulen, die Volkshochschule und Musikschulen.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Ernst I., der Fromme
- Ernst II. von Sachsen Gotha und Altenburg
- Ernst II. (Sachsen-Coburg und Gotha)
- Lucas Cranach d. Ä., Maler
- Johann Wolfgang von Goethe, Dichter, Naturforscher, Politiker
- Louis Spohr, Komponist
- Adam Weishaupt, Gründer des Illuminatenordens
- Johann Pachelbel, Komponist, Stadtorganist (1692 – 1695)
- Johann Ludwig Bach, Komponist
- Joseph Meyer (1796 - 1856), Gründer des Bibliographischen Instituts, Herausgeber von 'Meyers Konversationslexikon'
- Conrad Ekhof, Schauspieler
- Ernst-Wilhelm Arnoldi (1778 - 1841), Kaufmann und Gründer des deutschen Versicherungwesens
- Justus Perthes, Verleger
- Cyriacus Lindemann, Pädagoge
- Johannes Dinckel, evangelischer Theologe
- Wilhelm von Rotberg (1718 - 1795), Gründer der ersten Porzellanmanufaktur Thüringens in Gotha (1757)
- Adolf Stieler, Kartograf
- Johann Andreas Danz, lutherischer Theologe und Orientalist
- Gustav Zimmermann, Politiker und Publizist
- Karl Friedrich Heinrich Credner (1809 - 1876), erste geologische Landkarten
- Hermann Credner (1841 - 1913), Geowissenschaftler
- Friedrich Myconius, Kirchenreformator
- Peter Bause, *1937, deutscher Schauspieler und Dozent an der Schauspielschule Ernst Busch
- Andreas Reyher, Pädagoge
- Gottfried Heinrich Stölzel, Komponist
- Adolf Stölzel, 1831 - 1919, geheimer Justizrat, Herrenhausmitglied
- Karl Ernst Adolf von Hoff, Geologe und Forschungsreisender
- Ernst Friedrich von Schlotheim, Geologe
- Gustav Adolf von Wulffen (1878-1945), deutscher Generalmajor und SS-Brigadeführer
- Johann Gottfried Geissler, Begründer der modernen Paläontologie
- August Friedrich Thienemann, Biologe und Limnologe, geboren in Gotha
- Johann Georg August Galletti, Historiker und Vater der "Kathederblüte"
- Joachim Marquardt, Historiker und Nachfolger Gallettis bezüglich "Kathederblüten"
- Gustav Freytag, Historiker und Schriftsteller
- Eduard Wilhelm Sievers, Shakespeareforscher
- Franz Xaver von Zach, Astronom
- Johann Franz Encke, Astronom
- Peter Andreas Hansen, Astronom
- Kurd Laßwitz, Schriftsteller
- Hans Dominik, deutscher Schriftsteller (tech. Zukunftsliteratur), Journalist und Ingenieur → besuchte hier das Gymnasium
- Hannah Höch, Künstlerin
- Wilhelm von Grumbach, 1567 auf dem Marktplatz von Gotha gevierteilt
- Fritz Koch-Gotha, Zeichner, Karikaturist, Illustrator und Schriftsteller
- Sylvia Leifheit, Schauspielerin, Sängerin und Modelagenturbesitzerin
- Eduard von Regel, Gärtner und Botaniker
- Detlev Karsten Rohwedder, Manager und deutscher Politiker (SPD). Von der RAF ermordet.
- August Köhler (Pädagoge), 1821 - 1879, Kindergartenpädagoge (Kindergarten), Nachfolger von Friedrich Wilhelm August Fröbel.
- Albert Geutebrück, 1801 - 1868, Baumeister
- Johann Friedrich Ludwig Wachler, 1767 - 1838, Literaturhistoriker
- Otto Geithner, (1876 - 1948), Politiker, 1918 bis 1920 Regierungschef des Freistaates Gotha
- Wilhelm Adolf Trützschler (1818 - 1849), Politiker
- Friedrich Jacobs (1764 - 1847), Philologe
[Bearbeiten] Literatur
- Heiko Stasjulevics: Gotha, die Fliegerstadt, 2001. ISBN 3-934748-69-4
- Manfred Strumpf: Gothas astronomische Epoche, Horb am Neckar 1998 ISBN 3-89570-381-8
- Gothaischer Genealogischer Hofkalender, Verlag Justus Perthes, Gotha 1913
- Augenzeugenberichte: Das Herzoglich Sachsen-Coburg-Gothaische Infanterieregiment 1866, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2002, ISBN 3-936030-10-3
- Kahnert: Die Kriegsereignisse des Jahres 1866 im Herzogtrum Gotha und die gothaischen Turner zur Zeit des Treffens von Langensalza 1866, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2002, ISBN 3-934748-76-7
- Hans Walther: Strassenchronik der Stadt Gotha - einschliesslich der Vororte Siebleben, Sundhausen, Beilstedt, Uelleben, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2. Auflage 2005, ISBN 3-934748-26-0
- Günter Walter: Aquädukt und Bahnhof Leinakanal in Thüringen bei Gotha 1844-1994, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2005, ISBN 3-937135-50-2
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Gotha – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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