ČSD Baureihe 423.0
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ČSD Baureihe 423.0 | |
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Anzahl | 231 |
Nummerierung | 423.001 - 231 |
Hersteller | PČM, Breitfeld & Danek, ČKD, Adamov, Škoda |
Indienststellung | 1921 - 1946 |
Ausmusterung | bis 1980 |
Achsformel | 1' D 1' |
Dienstmasse | 001-030: 69,8t 031-079: 70,8 t 080-092, 161-170, 141-149: 72,2 t 093-140, 171-231:73,4 t 150-160:71,8 t |
Achslast | 13 t |
Länge über Puffer | 11.920 mm |
Ø Treibrad | 1.150 mm |
minimaler Kurvenradius | 130 m |
Steuerung | Heusinger |
Höchstgeschwindigkeit | 50 km/h |
Kesseldruck | 13 bar |
Kolbenhub | 570 mm |
Zylinderdurchmesser | 480 mm |
Rostfläche | 2,1 m² |
gesamte Heizfläche | 001-030, 141-149: 119,8 m² 031-106, 122-140: 122,6 m² 107-121: 118,2 m² 150-160: 106,2 m² 161-231: 105,4 m² |
Überhitzerheizfläche | 001-160: 35,2 m² 161-231: 33,8 m² |
Leistung | 530 kW |
Kohlevorrat | 001-030: 3,5 m³ 031-092: 4,4m³ 093-231: 5,0 m³ |
Wasservorrat | 001-170: 10 m³ 170-231: 11 m³ |
Bremsbauart | Westinghouse |
Die ČSD Baureihe 423.0 war eine universell verwendbare Tenderlokomotive der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahn (ČSD) für den Nebenbahnverkehr.
Entstanden war sie, weil auf den zahlreichen Lokalbahnen der ČSD eine große Vielfalt an Lokomotiven existierte, und daher ein Bestreben nach Vereinheitlichung des Lokomotivparkes unerläßlich war. Maßstab für die Konstruktion war die bewährte, aber überholte Reihe 422.0. Zum Bau von 4 Tenderlokomotiven der Achsfolge 1´ D 1´ wurde im Jahr 1921 die Firma První českomoravská PČM (vormals Erste Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik) beauftragt. Das Aussehen der neuen Lokomotive knüpfte an die Reihe Va der Buschtiehrader Eisenbahn (ČSD Baureihe 524.0) an. Ihre Bezeichnung wurde erstmals nach den Normen von Ing. Kryspina als Reihe 423.0 gewählt.
Im Jahr 1926 fertigte die gleiche Fabrik weitere 26 Maschinen. Die ersten Maschinen wurden als Naßdampf- und als Maschine mit überhitzten Dampf geliefert. Bei einem Vergleich beider Bauarten zeigte es sich, daß die Maschine mit Überhitzer 20% weniger Kohle verbrauchte und eine 20% höhere Geschwindigkeit bei der gleichen Belastung erreichte. Daher wurden von nun an alle Maschinen der Serie von Werk an mit Überhitzer geliefert. Charkteristisch für die Maschine war die Rauchkammer mit der runden Tür und dem gußeisernen, runden Kamin, die Verkleidung auf der Kesselmitte mit dem Dampfdom, Sandkasten und später Speisedom darunter sowie das geräumige Führerhaus. Die Schieber wurden später in solche der Bauart Trofimoff gewechselt.
Während des Zweiten Weltkrieges kamen alle Maschinen, die vorher zur DRG und MAV gelangt waren, wieder in den Bestand der ČSD zurück. Während des Krieges wurde in Erwägung gezogen, eine für Nebenbahnen zweckmäßigere Baureihe 431.0 zu liefern. Ab 1946 wurden dann nochmals 61 Lokomotiven mit der Bezeichnung 423.0171 - 231 von ČKD geliefert.
Die Lokomotiven der Vorkriegsserie hatten eine indizierte Leistung von 552 kW, in der Ebene beförderten sie einen Zug von 1000 t mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h, auf einer Steigung von 10 ‰ 300 t mit 40 km/h und auf einer Steigung von 20 ‰ 200 t mit 30 km/h. Die letzten beiden Serien hatten eine Leistung von 589 kW, sie zogen in der Ebene 1500 t mit 40 km/h, auf 5 ‰ 1000 t mit 18 km/h, auf 10 ‰ 500 t mit 20km/h und auf 30 ‰ 150 t mit 20 km/h.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten sie in den Dienst des grenznahen Verkehrs aus Gründen der Senkung der Instandhaltungskosten durch geringere Lasten. In diesem Einsatzgebiet hielten sie sich bis zum Ende der Dampflokära bei der ČSD. Bei den Personalen waren sie beliebt, hauptsächlich wegen ihrer Dampfmaschine und ihres großen Führerhauses. Wegen ihrer Leistung erhielten sie den Spitznamen Velký Býček (deutsch: Großer Stier).
Mit den Vorkriegsmaschinen 423.086 in Břeclav und 423.041 in Ostrava wurden 1980 die letzten Maschinen dieser Baureihe ausgemustert. Die letzten Maschinen früherer Lieferungen waren ungefähr 1978 von den Gleisen verschwunden. Einige Maschinen sind erhalten geblieben; die 423.009, 423.041 und 423.094 als betriebsfähige Museumslokomotiven, die 423.001 steht im Eisenbahnmuseum Lužna u Rakovníka und die 423.0145 im Eisenbahnmuseum Jaroměř.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- von Polenz Die Eisenbahn von der Spree nach Böhmen Löbau, 2002
[Bearbeiten] Weblinks
- Beschreibung der Baureihe 423.0 (tschechisch)
- Lužna u Rakovníka