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Břeclav - Wikipedia

Břeclav

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Břeclav
Wappen von ????
Břeclav auf der Karte von Tschechien
Břeclav
Břeclav
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Břeclav
Fläche: 8717 ha
Geographische Lage: Koordinaten: 48° 45' N, 16° 53' O48° 45' N, 16° 53' O
Höhe: 158 m n.m.
Einwohner: 25716 (2005)
Postleitzahl: 690 02
Struktur
Gemeindeart: Stadt
Ortsteile: 3
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Dymo Piškula
Adresse: nám. T. G. Masaryka 10
690 81 Břeclav
Website: www.breclav.org

Břeclav (deutsch Lundenburg) ist eine Stadt mit 25.716 Einwohnern (2005) in Tschechien. Sie liegt an der Thaya und an der Grenze zu Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Erste Ausgrabungen weisen auf eine Besiedelung um 8000-6000 v.Chr. hin. Seit der Bronzezeit (ca. 2000 v. Chr.) ist der Landstrich kontinuierlich besiedelt. Die wirtschaftliche Grundlage dafür bildeten Landwirtschaft und Viehzucht.

Als um 400 v. Chr. die Kelten Mitteleuropa besetzt hielten, führte es zur sprachlichen und kulturellen Assimilierung der ursprünglichen Bevölkerung in diesem Landstrich. Um die Zeit nach Christi Geburt waren Quaden als Vorherrscher in diese Region gezogen. Im 2.-3. Jahrhundert. weisen Funde auf eine germanische Besiedelung hin. In der Nähe der heutigen Siedlung "Na Valticke" und in Charvatská Nová Ves sind Ausgrabungen eines Römerlagers aus dem 2. Jahrhundert. nachweisbar.

Ab der Hälfte des 6. Jahrhunderts verließ der Großteil der germanischen Besiedler diese Region und wurde durch Slawen ersetzt. Diese lebten im patriarchalischem Familienverband. Landwirtschaft, Viehzucht und Jagd sicherten das Überleben. Im 8. Jahrhundert kamen christliche Missionare, Händler und Handwerker. Die ersten schriftlichen Zeugnisse liegen vor. Die ersten gemauerten Gebäude entstehen. Im Zeitaltern des Großmährischen Reiches wurde eine Befestigung in Pohansko erbaut, die mit ihren 28 Hektar Ausdehnung zur größten mährischen Burgbefestigung zählt. Durch Überfälle der magyarischen Reiterhorden im 10. Jahrhundert wird dieser Landstrich immer mehr verwaist.

Die Stadtgründung war 1030. 1041 liess Fürst Břetislav I. den südmährischen Besiedlungsraum zur Grenzregion ausbauen. 1046 erfolgte die älteste Erwähnung über Břeclav „Bretyzlawe“ aus einer mittelalterlichen Schenkungsurkunde. Von 1222 bis 1226 war Břeclav Eigentum von Königin Konstanze von Ungarn, der Gemahlin von Ottokar I. Přemysl. 1230 ließ Königin Konstanze die ursprünglich holzbefestigte Burgbehausung durch Mauerstein ersetzen. Den Kern der neuen Burg bilden der Wohnturm und der Wehrgraben bei der Staré Dyje (Alten Thaya) zum Schutz gegen Österreich. Auf der so entstandenen Insel bildet sich ein Handwerkszentrum.

1384 verkaufte Markgraf Jobst von Mähren die Feste Břeclav den Gebrüdern Hans, Hartneid und Georg von Liechtenstein. Am 10. März 1419, bestätigte König Wenzel IV. der Familie Liechtenstein das Lehen auf Břeclav als Dank für ihre Beihilfe zur Befreiung aus seiner Gefangenschaft.

Wie in anderen Städten Mährens, vernichtete 1574 ein Pogrom einen Großteil der jüdischen Gemeinde Breclavs, bis Kaiser Maximillian II. die Gemeinde unter seinem Schutz nahm. Am 28. Juni 1605 plünderten die Truppen des ungarischen Prinzen Bocskay die Stadt In den Kriegsjahren 1605, 1619-1622 und 1643 wurde die Stadt schwer beschädigt. Zu Beginn des 30-jährigen Krieges wurden das Schloss und die Stadt von den kaiserlichen Heeren niedergebrannt. Die Stadt wurde von Türken und Tataren belagert. Die Invasion der Schweden am 3. Mai 1643 brachte viel Leid und Tod über die Bevölkerung.

Unter dem Schutz von Prinz Karl Eusebius von Liechtenstein und seiner Frau Johanna Beatrix von Liechtenstein kam es zu einer neuerlichen Ansiedelung der jüdischen Bevölkerung. Die Synagoge wurde 1672 wieder aufgebaut. Als Folge des Krieges zwischen [[Kaiserin Maria Theresia und dem preußischen König Friedrich II. brannte die Stadt am 25. März 1742 in Folge eines Rauchunfalls eines unachtsamen Husarensoldates nieder. Am 21. November 1805 nahmen französische Truppen die Stadt vor dem Kampf von /Austerlitz ein. Die Stadt blieb bis zu 3. Januar 1806 von den französischen Truppen besetzt.

1831 wütete eine Choleraepidemie in der Stadt und forderte viele Todesopfer. 1866 wütete eine zweite Epidemie in Lundenburg und Umgebung. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Lundenburg zum Eisenbahnknotenpunkt an der österreichischen Nordbahn, der Verbindung Wiens mit Mähren und Schlesien. Im Jahr 1880 hatte Lundenburg 5681 Einwohner, 1890 dann schon 6430 Einwohner, davon 3045 Deutsche und 3075 Tschechen; die meisten waren Katholiken, der jüdischen Religion gehörten 740 Einwohner an.

1896 gehörte Lundenburg zur Bezirkshauptmannschaft Göding der Markgrafschaft Mähren und besaß ein Bezirksgericht, das fürstlich Liechtensteinisches Schloss, zwei Zuckerfabriken, Malzfabriken, Bierbrauerei, Spiritusbrennerei, Dampfsäge, Parkettfabrik, Stärke-und Sagofabrik. Ab 1919 bestand in der Stadt eine große tschechische Einwohnermehrheit.

Trotzdem kam die Stadt im Oktober 1938 mit dem Münchner Abkommen zum Deutschen Reich. Grund dafür war die knappe deutsch(sprachig)e Mehrheit in Lundenburg bei der Volkszählung von 1910, die das Kriterium für die Grenzziehung im Oktober/November 1938 war. 1942 wurden die jüdischen Bewohner deportiert. 1945/46 wurde der deutsche Bevölkerungsteil vertrieben. In der kommunistischen Ära war die direkte Straßenverbindung nach Süden in Richtung Hohenau an der March gesperrt, der Eisenbahngrenzübergang blieb erhalten.

[Bearbeiten] Verkehr

Břeclav ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Hier treffen die Strecken von und nach Brünn (Brno) - Prag (Praha), Ostrau (Ostrava) - Krakau (Kraków)/Kattowitz (Katowice) in Polen, Kúty - Pressburg (Bratislava) in der Slowakei und Hohenau - Wien in Österreich zusammen. Außerdem beginnen hier die Nebenstrecken nach Znaim (Znojmo) und Eisgrub (Lednice).

[Bearbeiten] Ortsgliederung

Zu Břeclav gehören die Ortsteile Charvátská Nová Ves (Oberthemenau) und Poštorná (Unterthemenau).

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Synagoge
  • Gymnasium
  • Bahnhof
  • Apollo-Tempel: Nach den Plänen des Architekten Joseph Kornhäusel hat Franz Engel in den Jahren 1817-1819 auf dem Hügel des Mühlteiches (Mlýnský rybník, Apollo-Teich) einen Pavillon mit Aussichtsterrasse erbaut. Die künstlerische Ausgestaltung wurde vom Bildhauer Josef Klieber nach dem antiken Vorbild eines Apollo-Tempels vorgenommen.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt


[Bearbeiten] Weblinks

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