16 Uhr 50 ab Paddington (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | 16 Uhr 50 ab Paddington |
Originaltitel: | Murder She Said |
Produktionsland: | Großbritannien |
Erscheinungsjahr: | 1961 |
Länge (PAL-DVD): | 83 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | George Pollock |
Drehbuch: | Agatha Christie (Romanvorlage), David D. Osborn, David Pursall, Jack Seddon |
Produktion: | Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) |
Musik: | Ron Goodwin |
Kamera: | Geoffrey Faithfull |
Schnitt: | Ernest Walter |
Besetzung | |
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16 Uhr 50 ab Paddington (Originaltitel Murder She Said) ist ein Kriminalfilm aus dem Jahr 1961. Er basiert auf dem Roman 16 Uhr 50 ab Paddington (4.50 from Paddington, in den USA What Mrs. McGillicuddy Saw) der britischen Autorin Agatha Christie.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Während einer Zugfahrt glaubt Miss Marple (Margaret Rutherford), in einem Fenster eines in gleicher Richtung überholenden Zuges einen Mord beobachtet zu haben. Da die Polizei, nachdem sie keinerlei Anhaltspunkte für die Tat finden konnte, ihre Ermittlungen einstellt, beschließt Miss Marple selbst, mit Unterstützung von Mr. Stringer (Stringer Davis), zu recherchieren.
Tatsächlich findet sie entlang der Eisenbahnlinie seltsame Spuren, die auf den Landsitz einer vermögenden Familie hindeuten. Als sie sich dort über eine Arbeitsvermittlung als Hauswirtschafterin anstellen lässt, hat sie Zeit, in ihrer Freizeit unauffällig nach weiteren Spuren zu suchen.
Nach einigen spannenden, auch nächtlichen, Suchaktionen findet sie im Schuppen des Anwesens eine Frauenleiche. Nachdem sie Inspektor Craddock heimlich informieren kann, ermittelt dieser nun auch offiziell. Dennoch geschehen weitere Morde und lange Zeit bleibt unklar, wer die Mordserie verübt.
Erst viel später kann Miss Marple die Morde mit Hilfe einer Spieluhr, die sie in dem Schuppen bei der Toten gefunden hat, aufklären.
[Bearbeiten] Sonstiges
- 16 Uhr 50 ab Paddington ist die erste von insgesamt vier Miss-Marple-Verfilmungen mit Margaret Rutherford in der Hauptrolle. Aufgrund des Charmes und immer noch amüsanten Witzes gelten alle vier Werke als Kultfilme, die häufig im Fernsehen wiederholt werden.
- Die Darstellerin der Köchin Mrs. Kidder, Joan Hickson, wurde im fortgeschrittenen Alter die Hauptdarstellerin in einer englischen Miss-Marple-Serie und spielte sie 1987 in dem Fernseh-Remake von 4.50 from Paddington, das sich deutlich dichter an die Romanvorlage hielt.
- Synchronsprecher von Margaret Rutherford war Agnes Windeck, bekannt als Darstellerin in „Die Unverbesserlichen“.
- Synchronsprecher von Stringer Davis war Walter Bluhm, bekannt als die markante Stimme von Stan Laurel.
- Stringer Davis war tatsächlich mit Margret Rutherford verheiratet. Seine Rolle als „Mr. Stringer“ wurde von ihr in den Film hineinreklamiert, was Agatha Christie nicht besonders gefiel.
- Margaret Rutherford bestand darauf, in dem Film ihre eigenen Kleider zu tragen.
[Bearbeiten] Musik
Die Filmmusik zu den Miss-Marple-Filmen stammt von Ron Goodwin. Die Titelmelodie ist auf verschiedenen LPs und CDs erschienen. Eine Suite aus den Filmen ist auf der CD „The Miss Marple Films“, Label X LXE 706 vorhanden.
[Bearbeiten] Kritiken
- „Wesentlich zum Erfolg der vier Filme (...) trug die britische Schauspielerin Margaret Rutherford bei, die als ‚englische Adele Sandrock‘ zwar äußerlich der Romanfigur nicht entsprach, aber die Rolle so sehr dominierte und die Figur mit Leben versah, daß niemand anders als Miss Marple vorstellbar wurde. (...) Die nicht sonderlich originellen Geschichten gewannen aber durch die leise Ironie und den britischen Humor, den die Hauptdarstellerin und ihr Regisseur George Pollock in die Filme einbrachten.“ - Meinolf Zurhorst: Lexikon des Kriminalfilms. Mit mehr als 400 Filmen von 1900 bis heute. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-05210-2, S. 264
- „Der Film ist so altmodisch wie die Dame Rutherford und dennoch höchst liebenswert und amüsant.“ - Süddeutsche Zeitung, München
- „Ein sympathischer Kriminalfilm mit vielen amüsanten und auch spannenden Details und kleinen satirischen Seitenhieben.“ - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- „Diese Christie-Rutherford-Filme gehören zum Besten, was die Branche an Einschlägigem zu bieten hat. Sie sind spannend und verbreiten doch intensive Gemütlichkeit.“ - Die Welt, Hamburg
- „Sie [Margaret Rutherford] begeistert mit ihrem hintergründigen Humor Millionen von Zuschauern.“ - Berliner Zeitung, Berlin
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Primärliteratur
- Agatha Christie: The 4:50 From Paddington (alter Titel: What Mrs. McGillicuddy Saw!), Harpercollins - ISBN 0061003832 (englische Fassung)
- Agatha Christie: 16 Uhr 50 ab Paddington, Scherz - ISBN 3502518106
- Agatha Christie: 16 Uhr 50 ab Paddington, Hörroman auf 3 CDs, Dhv der Hörverlag - ISBN 3899403339
[Bearbeiten] Sekundärliteratur
- Georg Seeßlen: George Pollock und die britischen Miss Marple-Filme in ders.: Mord im Kino. Geschichte und Mythologie des Detektiv-Films. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981, ISBN 3-499-17396-4.