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Abiturzeitung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Abiturzeitung (auch kurz: Abizeitung, oft auch Abi(tur)buch oder Maturazeitung) ist das Andenkenbuch von Abschlussklassen der gymnasialen Oberstufe.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Anfertigung

Sie erscheint einmalig pro Abiturjahrgang und wird von den Abiturienten in Eigenverantwortung erstellt, Lehrer und Direktor sollten sich nicht zu sehr in deren Inhalt einmischen. Kritisieren von Lehrkörpern sind selbstverständlich, es sollen nur keine groben Beleidungen oder illegale Äußerungen vorkommen. Dabei hat meist jeder Schüler eine gewisse Mitwirkung, die Kernarbeit wird allerdings in der Regel von einer kleinen Gruppe Freiwilliger übernommen (Redaktion). Der Einfluss der Schule auf die Abiturzeitung beschränkt sich eher auf eine beratende Funktion. Arbeitsbeginn ist, je nach Organisation, zwischen 2 und 14 Monate vor dem Erscheinen, wobei sich der größte Anteil auf die letzten zwei Monate konzentriert. Insgesamt kann man die Abiturzeitung als eine "Reifeprüfung" ganz eigener Art betrachten. Der Erscheinungstermin liegt meist nach dem eigentlichen Abitur (z.B. am Abiball).

[Bearbeiten] Aufgaben und Zielgruppe

Eigentlich sind Abiturzeitungen für die Entlassungsschüler und deren Freundeskreis bestimmt. Viele Eltern und Lehrer kaufen auch ein Exemplar. So können sich diese auch später noch an die Schulzeit und die Schülerschaft erinnern. Die Mindestauflagen der Druckereien sorgen besonders bei kleinen Schulen dafür, dass auch weitere Käuferschichten erschlossen werden müssen, um nicht auf Restbeständen sitzen zu bleiben. Häufige Käufer sind jüngere Schüler. Zu deren Kaufanreiz muss eine Abiturzeitung auch Inhalte besitzen, die für Fremde unterhaltsam sind, die keinen persönlichen Bezug zu den Autoren haben.

[Bearbeiten] Stil und Layout

Der Schreibstil ist meist locker und lustig. Charakterisierungen von Schülern und Lehrern schwanken nicht selten zwischen übertrieben schmeichelhaft und zotig beleidigend. Da sich hier jeder verewigen darf, auch Schüler, deren Stärken weitab des Schreibens liegen, sind auch die Textqualität und sprachliche Korrektheit von Seite zu Seite verschieden. Das Layout richtet sich meist nach dem Abimotto, unter dem auch die anderen Veranstaltungen des Jahrgangs stehen. In der Regel ist zumindest das Cover farbig gedruckt, wohingegen der Innenteil meistens in schwarz-weiß gehalten ist. Aufgrund der heute weit verbreiteten Computer-Fähigkeiten verfügen auch Abiturzeitungen zum Teil über ein recht hochqualitatives Layout, sowohl beim Cover als auch beim Inhalt. Zu beachten ist, dass die Auflösung bei der grafischen Bearbeitung der Zeitung für einen Druck mindestens 300 dpi beträgt, um Unschärfe zu vermeiden.

[Bearbeiten] Typische Inhalte von Abiturzeitungen

  • Vorwort des Stufenleiters bzw. des Direktors
  • Persönliche Seite für jeden Abiturient/Abiturientin
    • von einer kleinen Gruppe von Freunden charakterisiert
    • enthalten oft auch einige Portraitfotos und einen einheitlich strukturierten Steckbrief
  • Rückblickende Worte auf die Schulzeit
  • Berichte von Exkursionen, Sprachreisen, Sportwochen...
  • Beschreibung von Projekten
  • Fotos aus der Schulzeit
  • Charakterisierungen der Lehrer
  • Vorstellung von durchgeführten Schülerprojekten
  • Grußworte von lokalen und/oder überregional bekannten Prominenten
  • Auszüge aus alten Klassenbüchern
  • Liste der ehemaligen Stufenangehörigen (Abgänger, Wiederholer, etc.)
  • Danksagungen
  • Werbung für ortsnahe Unternehmen
  • Ergebnisse von Umfragen und Stufenwahlen
  • Text des Abilieds (wenn vorhanden)
  • Witzige Sprüche aus dem Unterricht
  • Rätsel, Verlosungen und Gewinnspiele

Die ersten drei Oberpunkte nehmen meist einen Großteil der Seiten ein. Die Liste lässt sich auch beliebig erweitern, denn der Inhalt der Abiturzeitung ist regional bedingt stark unterschiedlich, d.h. er kann alle oder auch nur einen der genannten Punkte umfassen. In einigen wenigen Regionen mag man sogar etwas als Abiturzeitung bezeichnen, das noch stärker abweicht (auch in Form und Entstehung). Dies ergibt sich daraus, dass der Redaktion häufig Abiturzeitungen nahe gelegener Schulen als Vorlage oder zur Inspiration dienen, einen überregionalen Austausch gibt es kaum. Allgemein gilt nur, dass die Abiturzeitung kaum etwas mit dem zu zun hat, was der Definition von Zeitung entspräche.

[Bearbeiten] Finanzierung

Der Einsatz einer Druckerei und die hohe äußerliche Qualität haben ihren Preis. So ist der Jahrgang auf Sponsoren und Werbepartner angewiesen. Die Anzeigen haben eher einen Spendencharakter, da die Anzeigenpreise der Reichweite oft nicht gerecht werden. Obwohl die Zeitungen gegen Entgelt verkauft werden, sind sie oft nicht kostendeckend. Somit ist man auf Wohlwollen und Finanzkraft der Stufenkasse bzw. deren Verdienstquellen angewiesen.

[Bearbeiten] Multimedia

Selten, aber mit steigender Häufigkeit, werden Abiturzeitungen auch durch eine Internetseite, CD-ROM oder DVD begleitet, die zusätzliche Inhalte und Formate bietet. Diese Zusätze sind noch weit weniger standardisiert als der gedruckte Teil und unterscheiden sich vor allem im Umfang extrem. Inhalt hier sind vor allem Fotos vom Erlebten während der letzten Jahre der Schulzeit (Veranstaltungen, Feste, Abipartys, Exkursionen, etc), Videos, bestimmte Lieder, die den Jahrgang geprägt haben, die Abiturzeitung in digitaler Form, etc.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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