Adolf Clarenbach
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Adolf Clarenbach (auch Klarenbach; * um 1497 bei Lüttringhausen; † 28. September 1529 in Köln) starb als einer der ersten evangelischen Märtyrer am Niederrhein aufgrund seines Wirkens als protestantischer Reformator.
[Bearbeiten] Leben & Wirken
Adolf Clarenbach wurde kurz vor dem Ende des 15. Jahrhunderts auf dem „Buscherhof“ bei Lennep, einer Hofschaft in Lüttringhausen geboren. Das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt. An seinem Geburtshaus erinnert eine Gedenktafel an den „Bergischen Reformator“. Clarenbach suchte seit 1523 als Lehrer die reformatorischen Grundsätze in Münster, dann in Wesel zu verbreiten, wurde deshalb vom Fürsten von Kleve seines Amtes entsetzt, begab sich 1525 nach Osnabrück, wurde auch hier, ebenso wie dann in Lüttringhausen, Büderich und Elberfeld, wegen seines offenen Bekenntnisses für die Lehre Luthers vertrieben.
Am 3. April 1528 wurde Clarenbach gefangengesetzt und in Köln nach anderthalbjähriger Gefangenschaft zugleich mit einem anderen Glaubensgenossen, dem „Gotteslästerer“ Peter Fliesteden, am 28. September 1529 verbrannt. Die Hinrichtungsstätte befindet sich an der Stelle des heutigen Melaten-Friedhofs.
Petrus Medmann, ein Augenzeuge, schreibt in einer Randnotiz in einem seiner Bücher über Adolf Clarenbach: „Nach zweijähriger Haft hätte er der grausamen Gefangenschaft entgehen können, wenn er nur hätte zugeben wollen, dass die Laien keinen Anspruch auf die eine Hälfte des Sakraments haben. Zweimal hörte ich ihn mit den sogenannten Theologen disputieren: mit vorzüglichem Gedächtnis und durchaus treffend bewies er alle seine Lehren aus den heiligen Schriften; und von den Kirchenvätern zitierte er besonders Augustin.“
Axel Bluhm hat sich ausgiebig mit Clarenbach beschäftigt. In seinen Schriften sind Clarenbachs letzte Aussagen nachzulesen: „Und wenn ihr mich schon getötet habt, so werdet ihr dennoch euren Willen nicht haben, ich aber werde das ewige Leben haben. So erschreckt mich also auch dieser Tod nicht, denn ich weiß, dass Christus Tod, Teufel und Hölle überwunden hat.“ Diese Worte habe er dem Gerichtsherrn zugerufen, ehe er in die als Scheiterhaufen dienende Strohhütte geführt wurde.
300 Jahre nach seinem Tod wurde in Lüttringhausen an der B51 der Grundstein für ein Adolf-Clarenbach-Denkmal gelegt. 12000 Besucher seien an diesem 28. September 1829 zugegen gewesen, wird berichtet. Ebenfalls ihm zu Ehren wurde 1829 ein Kronleuchter gestiftet, der noch heute die evangelische Stadtkirche Remscheid-Lüttringhausen ziert.
Auf dem Melaten-Friedhof in Köln befindet sich ein Gedenkstein zum Andenken an Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden.
[Bearbeiten] Literatur
- Paul Natorp: Adolf Clarenbach und die evangelische Diaspora am Rhein. Barmen 1879
- Neue Deutsche Biographie, Bd. 3, S. 261
- Deutsches Geschlechterbuch. Bd. 168, S. 177-416. (Genealogie der Familie Clarenbach)
- Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, Bd. 10, S. 508
- C. Krafft: Geschichte der beiden Märtyrer A. Clarenbach und Peter Fliesteden. Elberfeld 1886.
- K. Rembert: Die Wiedertäufer im Herzogtum Jülich. Berlin 1899.
- H.-Klugkist Hesse: A. Clarenbach und P. Fliesteden. 1929 (Theol. Arbeiten des Rheinischen Wissenschaftlichen Predigervereins ; 45).
- W. Rotscheidt: A. Clarenbach : Bibliographie 1529–1929. Mh. für rheinische Kirchengeschichte. 23, 1929, 257ff.
- H. Müller-Diersfordt: Der blaue Stein in Köln und Peter Fliestedens Hinrichtung 1529. Mh. für rheinische Kirchengeschichte. NF 9, 1960, 74.
- Allein Gottes Wort : Vorträge, Ansprachen, Besinnungen anläßlich des 450. Todestages der Märtyrer A. C. und Peter Fliesteden. Köln 1981. (SVRG ; 62).
[Bearbeiten] Weblinks
- Adolf Clarenbach. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 16, S. 61.
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Clarenbach. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 4, S. 156 f.
Personendaten | |
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NAME | Clarenbach, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | Märtyrer der evangelischen Kirche |
GEBURTSDATUM | um 1497 |
GEBURTSORT | bei Lüttringhausen |
STERBEDATUM | 28. September 1529 |
STERBEORT | Köln |