Airbus A300
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Der Airbus A300 ist ein Mittelstrecken-Großraumflugzeug. Es ist das erste Flugzeug, das Airbus Industrie, ein Zusammenschluss aus verschiedenen Flugzeugherstellern in Europa, entwickelte. Das Flugzeug sollte dem zu Zeiten der 1970er Jahre übermächtigen Marktführer Boeing die Stirn bieten. Gleichzeitig war es das erste zweistrahlige Großraum-Verkehrsflugzeug (engl. „widebody“) der Welt.

Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Am 28. Oktober 1972 hob das erste Flugzeug des Typs A300 B1 ab, die Zulassung wurde am 15. März 1974 erteilt. Der Verkauf verlief zunächst schleppend. Nachdem jedoch die Lufthansa und Air France die A300 in ihre Flotten integrierten, wurden mehr Flugzeuge des Typs verkauft. Bis zum 16. Februar 2007 wurden 561 Flugzeuge dieses Typs bestellt und 555 Stück ausgeliefert [1].
Vom Airbus A300 wurden verschiedene Typen gebaut, die zunächst mit einem Zusatz in der Bezeichnung gekennzeichnet wurden. Die ersten beiden Prototypen waren A300 B1, während die ersten Serienmodelle A300 B2 waren. Die A300 B4-100/-200 ist eine Mittelstreckenvariante der A300, die als erste Verkehrsmaschine bereits über ein Zweimanncockpit verfügte (1981, FFCC=Forward Face Crew Cockpit). Ab Juli 1983 wurde ausschließlich das erheblich modernisierte Modell A300-600 (Erstflug 8. Juli 1983) bzw. ab Dezember 1987 die A300-600R (mit höherer Reichweite) gebaut. Dies war auch die erste Mittelstreckenmaschine, die Luftfrachtcontainer aufnehmen konnte. Weiterhin besitzt die A300-600R als erstes Flugzeug einen Trimmtank.
Angetrieben wird die A300 von zwei Turbofans (General Electric CF6 oder Pratt & Whitney JT9D) unter den Tragflächen. Zur Zeit der Entwicklung der A300 war es noch undenkbar, mit nur zwei Triebwerken Transatlantik- oder Transpazifikflüge zu unternehmen. Daher wurde die Reichweite für Kontinentalflüge ausgelegt. Die Lufthansa, einer der größten Betreiber der A300 und maßgeblich an der Definition des Typs beteiligt, nutzt die A300 nach wie vor, um verkehrsreiche innerdeutsche und innereuropäische Linien zu bedienen (z. B.: Frankfurt-London, Frankfurt-München). Später wurde die knappe Reichweite zu einem großen Verkaufs-Nachteil des Flugzeugs.
Die meisten Exemplare wurden als reine Passagiermaschinen mit ca. 250 bis 300 Sitzplätzen konzipiert, doch verließen auch auf Frachtbeförderung umrüstbare Exemplare (A300 C4) sowie reine Frachtmaschinen (A300 F4) die Werkshallen. Seit Mitte der 1990er-Jahre wurde von Kunden ausschließlich die Frachtvariante der A300, die A300F4-600R, mit 54 Tonnen Nutzlast gekauft. Bis einschließlich Mai 2005 gingen hierfür insgesamt 135 Bestellungen ein[2].
Voraussichtlich im Juli 2007 wird die Produktion der A300 eingestellt, um die Produktionsstätten für die neueren Airbus-Baureihen nutzen zu können[3]. Voraussichtlich letzte Auslieferung wird eine A300F4-600R für FedEx im Juli 2007 sein. Es werden dann insgesamt 821 Flugzeuge der A300/A310-Baureihe ausgeliefert worden sein.
[Bearbeiten] Produktion
Schon von Anfang an, also ab Beginn der A300-Herstellung, produziert Airbus nicht an einem Standort, sondern in internationaler Kooperation an mehreren Standorten. Teile der A300 entstehen in Großbritannien, andere Komponenten in Frankreich und Deutschland. Zwischen den Orten transportieren hauptsächlich Großraum-Transportflugzeuge (siehe Beluga) die Teile. In Toulouse (Frankreich) entsteht dann der letztlich flugfähige Rohbau. Der Innenausbau als letzter Produktionsschritt geschieht in Hamburg-Finkenwerder. Anschließend werden die fertigen Flugzeuge nach Toulouse überführt und an die Kunden ausgeliefert. Im Laufe der Zeit gab es immer wieder Versuche, die Produktion an einem Standort zusammenzuziehen – bisher ohne Erfolg.
[Bearbeiten] Beluga
Da die immer größer werdenden Flugzeugteile nicht mehr von der Super Guppy transportiert werden konnten und die Guppies begannen, unwirtschaftlich zu werden, wurde ein auf der A300-600 basierendes Spezialflugzeug entwickelt. Die A300-600 ST, von der bisher fünf Exemplare gebaut wurden, ist unter dem Namen Beluga bekannt.
[Bearbeiten] ZERO-G
Das dritte gebaute Exemplar der A300 (Baujahr 1973, Seriennummer 003) wurde 1998 von der französischen Raumfahrtbehörde CNES gekauft. Seitdem führt die Firma Novespace in ihrem Auftrag Parabelflüge damit durch. Die Maschine ist auch unter der Bezeichnung A300 ZERO-G bekannt.
[Bearbeiten] Technische Daten
Kenngröße | A300B2/B4 | A300-600R |
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Typ |
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Länge |
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Flügelspannweite |
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Tragflügelfläche insgesamt |
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Höhe | 16,53 m |
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Antrieb |
Pratt & Whitney JT9D-9 General Electric CF6-80-C2A5 |
Pratt & Whitney JT9D-7R4H1, PW 4158, General Electric CF6-80-C2A1 oder CF6-80-C2A5 |
Höchstgeschwindigkeit für Reiseflug |
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Reisegeschwindigkeit für Langstreckenflug |
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Reichweite |
A300B4: 5375 km mit 269 Passagieren |
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Leermasse |
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max. Startmasse |
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[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Airbus A300 – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Die A300/A310-Familie auf der Airbus-Website
- airliners.de - Flugzeuglexikon Airbus A300
- Luftfahrt.net - Airbus A300-Bilder
- Planespotters.net - Airbus A300 Produktionsliste
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Orders & Deliveries auf der Airbus-Website: http://www.airbus.com/en/corporate/orders_and_deliveries/, 30. Juni 2006
- ↑ Airbus Letter Mai 2005
- ↑ Airbus-Pressemitteilung (englisch)
Zivile Baureihen
A300 – A310 – A320-Familie – A330 – A340 – A350 – A380 – Beluga – Corporate Jetliner
Militärische Baureihen
A310 MRT/MRTT – A330 MRTT/KC-30 – A400M
Vergleichbare Flugzeugtypen
Boeing 767