Alberto Franchetti
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Alberto Franchetti (* 18. September 1860 in Turin; † 4. August 1942 in Viareggio) war ein italienischer Komponist.
Franchetti entstammte einer wohlhabenden Bankiersfamilie. Er studierte bis 1884 in München bei Josef Rheinberger, dann ging er nach Dresden zu dem damals sehr anerkannten Komponisten und Musikprofessor Felix Draeseke. Hier schrieb er seine Symphonie e-moll. Mit seiner symphonischen Dichtung Nella Foresta Nera (Im Schwarzwald) öffnete er sich der Programmmusik. Er gehörte zum Verehrerkreis von Richard Wagner.
Fortan widmete er sich der Oper. In München war schon die heute verschollene Oper Zoroastro entstanden, im Jahr 1888 fand die Uraufführung seiner Oper Asrael statt. Als Giuseppe Verdi zur 400-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas um eine Kolumbus-Oper gebeten wurde, verwies dieser auf Franchetti. Nach Cristoforo Colombo (UA 1892) entstanden noch Giove a Pompei (gemeinsam mit Umberto Giordano), Fior d'Alpe 1894, Il Signor di Pourceaugnac 1897 und Germania (UA 1. März 1902, Dirigent Arturo Toscanini).
In der Folgezeit ließ die Schaffenskraft nach und Franchetti widmete sich zahlreichen Ehrenämtern (Vorsitz der Wagner-Gesellschaft Bologna) und seinen Hobbys.
Er heiratete noch mehrmals.
Seine Opern wurden auf der ganzen Welt gespielt. Im Dritten Reich erhielten seine Werke wegen Franchettis jüdischer Abstammung Aufführungsverbot. Auch in Italien verschlechterte sich seine Situation durch Übernahme der Nürnberger Rassegesetze ab 1938. Nach dem Krieg wurden seine ehemals so erfolgreichen Werke nur sehr selten aufgeführt.
[Bearbeiten] Werke
- Christoforo Colombo, 1892
- Giove a Pompei
- Fior d'Alpe, 1894
- Il Signor di Pourceaugnac, 1897
- Germania, 1902
- Symphonie e-moll, 1883
- Chorwerke
- Kammermusik
[Bearbeiten] Quelle
Magazin der Deutschen Oper Berlin, Nr.1, September 2006
Personendaten | |
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NAME | Franchetti, Alberto |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 18. September 1860 |
GEBURTSORT | Turin |
STERBEDATUM | 4. August 1942 |
STERBEORT | Viareggio |