Richard Wagner
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Wilhelm Richard Wagner (* 22. Mai 1813 in Leipzig (Königreich Sachsen); † 13. Februar 1883 in Venedig im Palazzo Vendramin-Calergi) war ein deutscher Komponist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lebenslauf
[Bearbeiten] Kindheit und Jugendzeit
Der Komponist wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig (Haus „Zum roten und weißen Löwen“, nicht mehr erhalten) als neuntes Kind des Polizeiaktuarius Carl Friedrich Wagner (1770–1813) und der Bäckerstochter Johanna Rosine Wagner, geb. Pätz (1774–1848), geboren. Sechs Monate nach seiner Geburt, am 23. November 1813, starb der Vater an Typhus. Im August 1814 heiratete Wagners Mutter den Schauspieler und Dichter Ludwig Geyer (1780–1821), der sich der Familie nach dem Tod des Vaters angenommen hatte, und den Wagner sehr schätzte. Spekulationen, wonach Geyer der leibliche Vater Richard Wagners gewesen sei, sind weder bewiesen noch klar widerlegt. Die Vermutung, Geyer sei auch möglicherweise Jude gewesen, ist heute widerlegt. Noch 1814 übersiedelte die Familie nach Dresden. Am 16. Februar 1815 wurde Richards Halbschwester Cäcilie geboren.
Im Jahr 1817 wurde Wagner eingeschult. Zwei Jahre später erkrankte der Stiefvater Ludwig Geyer und starb am 30. September 1821 in Dresden. Richard kam zu seinem Onkel Karl Geyer in Eisleben in Pflege. Unter dem Namen Wilhelm Richard Geyer besuchte er ab 22. Dezember 1822 die Kreuzschule in Dresden. 1826 übersiedelte die Familie nach Prag. Richard blieb weiter in Dresden, besuchte aber die Familie in Prag, das erste Mal 1826, 1827 ein zweites Mal. Ab Weihnachten 1827 war er wieder bei seiner Familie in Leipzig. Hier besuchte er 1828 bis 1830 unter dem Namen Wagner die Nikolaischule sowie die Thomasschule. Er stand zu dieser Zeit unter dem Einfluss seines Onkels Adolf Wagner. Richard Wagner las Shakespeare und die Romantiker, z. B. E.T.A. Hoffmann. Mit 16 Jahren erlebte Wagner Wilhelmine Schröder-Devrient in Beethovens Fidelio. Von nun an stand für ihn fest, dass er Musiker werden wollte, und er verfasste bald erste Sonaten, ein Streichquartett sowie den unvollendeten Opernversuch Die Hochzeit. Ab 1831 studierte er an der Universität Leipzig Musik, außerdem nahm er Kompositions-Unterricht beim Thomaskantor Christian Theodor Weinlig, dem er auch sein erstes Werk (Klaviersonate in B-Dur) widmete. Im Jahr 1832 komponierte Wagner die C-dur-Sinfonie und unternahm seine dritte Böhmen-Reise.
Er wurde beim Corps Saxonia Leipzig aktiv. Allerdings wurde er – nachdem er später aufgrund seiner Finanzsituation mehrfach die Pension seiner Mutter veruntreute – ausgeschlossen. Er kommentierte dies mit den Worten: "Ich bin ein Genie! Für mich gelten andere Werte!"
1833 wurde Wagner durch den Schriftsteller und Publizisten Heinrich Laube von den Ideen des Jungen Deutschland, einer revolutionär orientierten literarischen Bewegung des Vormärz, beeindruckt. Gleichzeitig begann er mit der Komposition der Feen, nachdem er als Chordirektor vom Würzburger Theater engagiert worden war. In Laubes Zeitung für die elegante Welt erschien bald darauf sein Aufsatz "Die Deutsche Oper". Mit Theodor Apel unternahm er eine vierte Böhmen-Reise. Als musikalischer Leiter der Sommersaison in Bad Lauchstädt und des Theaters in Magdeburg lernte er die Schauspielerin Minna Planer (* 5. September 1809 in Oederan, † 25. Januar 1866 in Dresden) kennen.
[Bearbeiten] Reifejahre

1835 arbeitete Wagner an der Oper Das Liebesverbot und leitete die zweite Magdeburger Spielzeit. Am 29. März 1836 fand die Uraufführung der Oper Das Liebesverbot oder Die Novize von Palermo in Magdeburg statt. Über Berlin reiste Wagner nach Königsberg. Am 24. November heiratete er Minna Planer. Am 1. April 1837 wurde er Musikdirektor in Königsberg. Der Theaterbetrieb brach allerdings kurz darauf wegen der Direktion zusammen. Wagner geriet in Schulden. Im Juni 1837 gelang es ihm, eine Dirigentenstelle in Riga zu erlangen, wo er vor seinen deutschen Gläubigern sicher war. Hier entstand 1838 der Text und der Beginn der Partitur des Rienzi. Am 12. Oktober 1837 starb die Schwester Rosalie. 1839 verlor Wagner seine Stellung in Riga bereits wieder. Aus Furcht vor seinen Gläubigern überschritt er heimlich die russisch-ostpreußische Grenze und fuhr gemeinsam mit seiner Frau auf dem kleinen Segelschiff Thetis nach London. Die stürmische Überfahrt brachte erste Inspirationen für den Fliegenden Holländer. Anschließend fuhren sie weiter nach Paris.
Wagner verbrachte die Jahre 1840 und 1841 unter ärmlichen wirtschaftlichen Bedingungen in Paris: Er vollendete den Rienzi (1840) und den Fliegenden Holländer (1841). Er lernte Heinrich Heine und Franz Liszt kennen. In diese Zeit fiel auch die Beschäftigung mit Ludwig Feuerbachs atheistischer Philosophie und den Theorien des französischen Frühsozialisten und frühen Theoretikers des modernen Anarchismus Pierre Joseph Proudhon, die auf seine ersten Vorstellungen vom Nibelungendrama abfärbten. 1842 verließ Wagner Paris und kehrte nach Dresden zurück. Den Juni verbrachte er in Teplitz-Schönau. Auf dem Schreckenstein entstand der erste Tannhäuser-Entwurf. Die Uraufführung des Rienzi fand am 20. Oktober in Dresden statt. Franz Liszt war zu dieser Zeit Hofkapellmeister in Weimar.
1843 wurde Wagner zum Königlich-Sächsischen Kapellmeister an der Dresdner Oper ernannt. Der fliegende Holländer wurde am 2. Januar in Dresden uraufgeführt. Freundschaft mit Anton Pusinelli und August Röckel, mit dem er vor allem Gespräche über Politik führte. Hier befreundete er sich auch mit dem russischen Anarchisten Michail Bakunin. 1844 arbeitete Wagner weiter an der Oper Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Im Juli 1845 hielt sich Wagner in Marienbad auf. Er entwarf eine Skizze zu den Meistersingern und arbeitete an der Oper Lohengrin. Die Uraufführung des Tannhäuser fand am 19. Oktober in Dresden statt. Ludwig II. von Bayern wurde am 25. August geboren. 1846 dirigierte Wagner Beethovens 9. Symphonie und begann mit der Komposition des Lohengrin.
Wagners Mutter starb am 9. Januar 1848. Wagner bekannte sich zu den Bestrebungen der März-Revolution. Er befreundete sich mit Liszt in Weimar. Die Nibelungen-Konzeption entstand. Reise Wagners nach Wien. 1849 musste er als Revolutionär, wegen der Teilnahme am Dresdner Maiaufstand, im späteren Verlauf der Märzrevolution im Königreich Sachsen fliehen und wurde, wie auch sein Freund Gottfried Semper, von der Polizei steckbrieflich gesucht. Seine Flucht führte ihn, nach einem kurzem Aufenthalt in Paris, ins Exil nach Zürich. Dort entstanden die Zürcher Kunstschriften. Wagner hatte in Bordeaux eine Affäre mit Jessie Laussot. Lohengrin wurde am 28. August 1850 in Weimar uraufgeführt. Wagner verfasste die musiktheoretische Schrift Oper und Drama.
Wagner lernte 1852 Otto und Mathilde Wesendonck kennen und vollendete die Dichtung zum Ring des Nibelingen. Im Mai 1852 gab Wagner Konzerte in Zürich. Im Juli besuchten ihn die Liszts, bei dieser Gelegenheit kam es zum Bruderschaftstrunk mit Liszt und Georg Herwegh. Italien-Reise. Er konzipierte das Rheingold-Vorspiel. Am 10. Oktober war Wagner bei Liszt in Paris und sah Cosima zum ersten Mal. Beginn der Rheingold-Komposition.
1854 las Richard Wagner Schopenhauers Hauptwerk, Die Welt als Wille und Vorstellung. Im gleichen Jahr begann er mit der Konzeption von Tristan und Isolde. 1855 gab Wagner mehrere Konzerte in London. 1856 richtete er ein Gnadengesuch an den sächsischen König. Zwischenzeitlich lebte er auf dem Grünen Hügel neben der Villa Wesendonck in Zürich und komponierte die Wesendonck-Lieder. Die Komposition am Ring des Nibelungen wurde in dieser Zeit unterbrochen, dafür begann Wagner mit der Komposition am Tristan. Hans von Bülow und Cosima wurden am 18. August in Berlin getraut und unternahmen ihre Hochzeitsreise nach Zürich. 1858 spitzte sich Wagners Affäre mit Mathilde Wesendonck zu. Er reiste nach Venedig, seine Frau Minna nach Dresden. Nachdem Minna seine schwärmerische Freundschaft zur verheirateten Mathilde Wesendonck aufgedeckt hatte, trennte sich Wagner von seiner Frau. 1859 hielt er sich in Luzern auf und vollendete den Tristan. Danach weilte Wagner in Paris, wohin Minna ihm nachfolgte. Dort und in Brüssel gab Wagner Konzerte. Im August 1860 konnte Wagner nach Teilamnestie durch den sächsischen König zum ersten Mal wieder nach Deutschland reisen. Cosima von Bülows Tochter Daniela wurde am 12. Oktober geboren.
1861 war das Jahr des Pariser Tannhäuser-Skandals. Wagner hielt sich in Karlsruhe, Wien, Venedig, Mainz und Paris auf. Er begann mit der Arbeit an Die Meistersinger von Nürnberg. Im Jahr darauf verließ Wagner Paris. Er hielt sich mit Minna in Biebrich auf, wo es zur endgültigen Trennung zwischen den beiden kam. Im gleichen Jahr erließ der König von Sachsen eine vollständige Amnestie. Wagner unterhielt Beziehungen zu Mathilde Maier und Friederike Meyer. Im Juli traf er sich mit den Bülows, danach blieb er in Wien.
1863 gab Wagner Konzerte in Sankt Petersburg, Moskau, Budapest, Prag und Karlsruhe. Am 28. November bekannten sich Wagner und Cosima in Berlin gegenseitig ihre Liebe. Cosimas Tochter Blandine von Bülow wurde am 29. März geboren. 1864 verließ Wagner Wien und besuchte Eliza Wille in Mariafeld bei Zürich. Am 4. Mai 1863 wurde Wagner von König Ludwig II. in München empfangen, der ihn in den nächsten Jahren immer wieder unterstützte. Wagner war der Lieblingskomponist des Königs. Im Juni und Juli des gleichen Jahres weilte Cosima bei Wagner im Haus Pellet am Starnberger See. Damit war ihre Liebesbeziehung besiegelt. Isolde, Cosima von Bülows und Wagners erstes gemeinsames Kind, wurde am 10. April 1865 in München geboren. Die Uraufführung von Tristan und Isolde war am 10. Juni in München. Am 17. Juli begann Wagner an seiner Autobiographie Mein Leben zu schreiben.
Minna Wagner starb am 25. Januar 1866 in Dresden. Wagner war zu der Zeit mit Cosima in der Schweiz, beide zogen zusammen in Tribschen ein, wo sich Cosima die meiste Zeit aufhielt. Eva, Cosimas und Wagners zweites Kind, wurde dort am 17. Februar 1867 geboren. Die Uraufführung der Meistersinger fand am 21. Juni 1868 in München statt. Wagner unternahm eine Tessin-Reise mit Cosima. Am 8. November begegnete Wagner in Leipzig Nietzsche das erste Mal. Ab 16. November lebte Cosima für immer bei Wagner in Tribschen. Sie begann am 1. Januar 1869 ihre Tagebuch-Niederschrift. Friedrich Nietzsche, damals Professor in Basel, war regelmäßig in Tribschen zu Gast. Siegfried Wagner, Cosimas und Richards drittes Kind, wurde am 6. Juni in Tribschen geboren. Am 22. September fand die Uraufführung des Rheingold in München statt.
Am 18. Juli 1870 wurde die Ehe Cosimas und Hans von Bülows geschieden, und die Uraufführung der Walküre fand am 26. Juni in München statt. Cosima und Richard Wagner wurden gleich darauf am 25. August in Luzern getraut. Am 25. Dezember 1870 fand die Uraufführung des Siegfried-Idylls auf der Treppe in Wagners Haus in Tribschen statt. Wagner wählte Bayreuth als Festspielort aus und kündigt 1871 erstmals Festspiele an. Er wurde von Bismarck in Berlin empfangen. 1872 starb am 3. Januar Richard Wagners Schwester Luise. Er übersiedelte nach Bayreuth, und bereits am 22. Mai konnte der Grundstein des Festspielhauses gelegt werden.
Im Bayreuther Festspielhaus schuf Wagner ein „unsichtbares Orchester“, indem er den Orchestergraben mit einer Abdeckung zum Publikum hin abschirmen ließ („mystischer Abgrund“). Die dramatische Handlung auf der Opernbühne blieb so der alleinige Blickpunkt, während das Orchester nicht zu sehen war. Außerdem lag ihm an der dadurch entstehenden Klangqualität. Die besondere Akustik beruht auch darauf, dass es ein Holzbau ist, dass der Zuschauerraum keine Logen an den Seiten hat und die Sitze ungepolstert sind. Die Idee dazu war ihm schon in Riga gekommen, wo er in einer Art Scheune dirigieren musste, von deren Akustik er jedoch begeistert war.
Im darauf folgenden Jahr war Wagner viel auf Konzertreisen unterwegs. Bruckner und Nietzsche waren zu Besuch in Bayreuth. Am 2. August 1873 war das Richtfest des Festspielhauses. In diesem Jahr hatte Friedrich Nietzsche seine ersten schweren Krankheitsanfälle.
[Bearbeiten] Die letzten Jahre
Am 28. April 1874 bezogen Cosima und Richard Wagner das Haus Wahnfried. Wagners Bruder Albert starb am 31. Oktober – ein halbes Jahr später, am 17. März 1875, auch die Schwester Klara. Die Partitur des Ring des Nibelungen war am 21. November 1874 beendet.
In Anwesenheit Kaiser Wilhelms I. fanden ab 13. August 1876 die ersten Bayreuther Festspiele mit dem Ring des Nibelungen statt. Im September reiste Wagner nach Italien und hatte eine letzte Begegnung mit Nietzsche in Sorrent. In den Jahren 1877 bis 1879 arbeitete Wagner am Parsifal. Während eines London-Aufenthalts wurde er durch Königin Victoria von England empfangen. Am 31. Dezember 1879 verreiste Wagner nach Italien und hielt sich im Folgejahr überwiegend in Neapel, Ravello, Siena und Venedig auf.
1881 wurde der Ring des Nibelungen in Berlin aufgeführt. Wagner hielt sich ab November in Sizilien auf. Er vollendete am 13. Januar 1882 in Palermo den Parsifal. Die zweiten Bayreuther Festspiele mit dem Parsifal fanden ab 26. Juli statt. Ab 16. September hielt sich Wagner mit seiner Familie in Venedig auf. Dort entstanden seine letzten Schriften. Richard Wagner starb am 13. Februar 1883 im Palazzo Vendramin, am 16. Februar wurde sein Leichnam nach Bayreuth überführt, wo er am 18. Februar im Garten der Villa Wahnfried beigesetzt wurde.
Siehe auch: Wagner (Familie)
[Bearbeiten] Wagner und der Antisemitismus
Wagners Werke wurden schon im Kaiserreich und vor allem im Nationalsozialismus von nationalistischen Strömungen einseitig politisch vereinnahmt.
Wagners Antisemitismus zeigt sich in seinem Aufsatz Das Judenthum in der Musik. Diese Schrift wurde 1850 zunächst anonym veröffentlicht. 1869 wurde sie mit einem in der Form eines Briefes gehaltenen Vor- und umfangreichen Nachwort ergänzt und unter seinem eigenen Namen erneut publiziert. Wagner beklagt darin die Verjüdung der modernen Kunst und vertritt die These, dass „der Jude“ an sich unfähig sei, weder durch seine äußere Erscheinung, seine Sprache, am allerwenigsten aber durch seinen Gesang, sich uns künstlerisch kundzugeben. Gleichwohl sei „er“ in der Musik zur Beherrschung des öffentlichen Geschmacks gelangt.
In seinem 1865 erschienenen Aufsatz Was ist deutsch? versuchte Wagner das Scheitern der Revolution von 1848 dadurch zu erklären, daß der eigentliche wahrhafte Deutsche sich und seinen Namen so plötzlich von einer Menschenart vertreten fand, die ihm ganz fremd war.
Über den Bayreuther Kreis um Richard und Cosima Wagner hielt zudem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein in seiner Form gänzlich neuer biologisierender Rassismus Einzug in die deutsche Gesellschaft, im Wesentlichen vertreten durch den Franzosen Arthur de Gobineau, der Wagner beeindruckte, und den englischen Wahldeutschen Houston Stewart Chamberlain. Beide propagierten die Überlegenheit einer "arischen Rasse" gegenüber dem Judentum. Chamberlain heiratete 1908 Wagners Tochter Eva.
Die Widersprüchlichkeit der Judenfeindschaft Wagners zeigt sich in seiner Anzahl jüdischer Freunde und Mitarbeiter, unter anderem seine Helfer Karl Tausig, Joseph Rubinstein, Angelo Neumann und die berühmte Sängerin Lilli Lehmann.
Die Aufführung von Wagners Werken ist in Israel immer noch heftig umstritten. So führte beispielsweise die Aufführung der Ouvertüre zur Oper Tristan und Isolde durch Daniel Barenboim im Juli 2001 zu einem Eklat. Andere Wagner-Aufführungen wurden zum Teil durch Proteste von Holocaust-Überlebenden verhindert.
Ein Kongress mit dem Ziel einer wissenschaftlichen Aufarbeitung des Themas Wagner und die Juden fand erstmalig im Festspielsommer 1998 in Bayreuth unter Beteiligung von Wissenschaftlern aus Deutschland, Israel und den USA statt, die Beiträge und z.T. sehr kontroversen Diskussionen wurden unter der Herausgeberschaft von Borchmeyer u. a. publiziert.
[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Musikdramatische Werke
- Die Hochzeit (1832, 226 Takte erhalten)
- Die Feen (1834, UA: 29. Juni 1888 Königliches Hof- und Nationaltheater München)
- Das Liebesverbot oder Die Novize von Palermo (1834–1836, UA: 29. März 1836 Stadttheater Magdeburg)
- Rienzi, der Letzte der Tribunen (1837–1840, UA: 20. Oktober 1842 Königlich Sächsisches Hoftheater Dresden)
Nur die folgenden zehn Werke wählte Wagner für Aufführungen im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel in Bayreuth aus:
- Der fliegende Holländer (1840–1841, UA: 2. Januar 1843 Königlich Sächsisches Hoftheater Dresden. Überarbeitet 1852 (Zürich) und 1864 (München))
- Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg (1842–1845, UA: 19. Oktober 1845 Königlich Sächsisches Hoftheater Dresden. Überarbeitet 1847, 1860 (Erstdruck der Partitur, sog. „Dresdener Fassung“), 1861 (Paris, in frz. Sprache), 1875 (Wien, sog. „Pariser Fassung“))
- Lohengrin (1845–1848, UA: 28. August 1850, Großherzogliches Hoftheater Weimar.)
- Der Ring des Nibelungen (betont: Nibelungen), mit vier Teilen:
- Vorabend: Das Rheingold (1851–1854, UA: 22. September 1869 Königliches Hof- und Nationaltheater München)
- Erster Tag: Die Walküre (betont: Walküre) (1851–1856, UA: 26. Juni 1870 Königliches Hof- und Nationaltheater München)
- Zweiter Tag: Siegfried (1851–1871, UA: 16. August 1876 Festspielhaus Bayreuth)
- Dritter Tag: Götterdämmerung (1848–1874, UA: 17. August 1876 Festspielhaus Bayreuth)
- Tristan und Isolde (1856–1859, UA: 10. Juni 1865 Königliches Hof- und Nationaltheater München)
- Die Meistersinger von Nürnberg (1845–1867, UA: 21. Juni 1868 Königliches Hof- und Nationaltheater München)
- Parsifal (1865–1882, UA: 26. Juli 1882 Festspielhaus Bayreuth) – „Bühnenweihfestspiel“
[Bearbeiten] Sonstiges
- Symphonie C-Dur
- Symphonie E-Dur (unvollendet, es existieren nur 2 Sätze)
- Konzertouvertüren (darunter Faust-Ouvertüre d-Moll)
- 3 Klaviersonaten
- Wesendonck-Lieder
[Bearbeiten] Schriften von Wagner
Wagner hat zusätzlich zu den Inhaltsentwürfen, Textfassungen und Analysen seiner Musikdramen zahlreiche musiktheoretische, philosophische, politische und belletristische Schriften verfasst, u. a. Oper und Drama, (1851), ein Essay über die Theorie der Oper, Das Judentum in der Musik (1850), eine Polemik gegen jüdische Komponisten und Das Kunstwerk der Zukunft (1850). Er schrieb auch eine Autobiografie Mein Leben (1880).
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Joachim Bauer: Reclams Musikführer Richard Wagner. Reclam, Stuttgart 1992, ISBN 3-15-010374-6
- Paul Bekker: Richard Wagner (1924)
- Dieter Borchmeyer, Ami Maayani, Susanne Vill (Hrsg.): Richard Wagner und die Juden. J.B. Metzler, Stuttgart, Weimar 2000, ISBN 3-476-01754-0
- Lothar Bornscheuer: Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen. Ein Meisterwerk des Anarchismus. (PDF-Datei) Rezeption des Nibelungenstoffs, GoethezeitPortal.de, 2005
- Gabriele D'Annunzio: Das Feuer. ISBN 3548245005 (Roman aus dem Jahr 1900, in dem Richard Wagner und seine Kunst eine wichtige Rolle spielen)
- Martin Geck: Richard Wagner. Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-50661-0
- Carl Friedrich Glasenapp: Das Leben Richard Wagners. Sechs Bände. Leipzig 1876-1911
- Martin Gregor-Dellin: Richard Wagner – Sein Leben, sein Werk, sein Jahrhundert. Piper, München 1980, ISBN 3-492-02527-7
- Brigitte Hamann: Die Familie Wagner. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-50658-0
- Friedrich von Hausegger: Richard Wagner – Aus dem Geiste der Musik geboren. (Hörbuch) ABOD, Norderstedt 2006, ISBN 3-8341-0174-5
- Eckehard Kiem/Ludwig Holtmeier (Hrsg.), Richard Wagner und seine Zeit, Laaber 2003, ISBN 3-921518-95-4
- Richard Klein (Hrsg.), Narben des Gesamtkunstwerks. Wagners Ring des Nibelungen, München 2001, ISBN 3-7705-3565-0
- Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn (Hrsg.): Richard Wagner. Wie antisemitisch darf ein Künstler sein? aus der Reihe: Musik-Konzepte, Heft 5, Edition Text u. Kritik, München 1978, ISBN 3-921402-67-0
- Hannu Salmi: Wagner and Wagnerism in Nineteenth-Century Sweden, Finland, and the Baltic Provinces: Reception, Enthusiasm, Cult. Eastman Studies in Music. University of Rochester Press, Rochester NY 2005.
- Hannu Salmi: Imagined Germany. Richard Wagner's National Utopia. German Life and Civilization, Vol. 29. General editor: Jost Hermand. Peter Lang Publishing, New York 1999.
- Marc A. Weiner: Antisemitische Fantasien. Die Musikdramen Richard Wagners. Henschel, Berlin 2000, ISBN 3-89487-358-2 (Übers. von Henning Thies), Originaltitel: Richard Wagner and the Anti-Semitic Imagination, University of Nebraska Press, Lincoln/London 1995, ISBN 0-8032-4775-3
- Zdeněk Nejedlý: Richard Wagner. Zrození romantika. Státní hudební, Praha 1961 (2.Aufl.), ISBN nicht vergeben (tschechisch)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Richard Wagner – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Richard Wagner-Web – umfangreiche Informationen über Leben und Werk Richard Wagners
- Das Wagnerportal – umfangreiche Informationen über Richard Wagner aus der Wagnerstadt
- Richard ist Leipziger... – Richard-Wagner-Verband Leipzig
- Richard Wagner Archive – sehr umfangreiche Informationssammlung, sowie elektronische Volltexte fast aller Werke, wissenschaftliche Behandlung vieler Aspekte (meist auf Englisch)
- Richard-Wagner-Postkarten – große Sammlung historischer Postkarten mit Motiven aus Richard Wagners Opern
- Deutsche Richard-Wagner-Gesellschaft
- Österreichische Richard-Wagner-Gesellschaft
- Wagneriana-Sammlung in der Zentralbibliothek Zürich
- Schweizer Richard Wagner-Museum – Das Landhaus direkt am Vierwaldstättersee in der Schweiz war das Exil Richard Wagners und seiner zweiten Frau Cosima in den Jahren 1866 bis 1872.
- Richard Wagner-Werkstatt – Textbücher, Biographie-Datenbank, Wagner-Aufführungskalender, Hör-Beispiele
- Archivo Richard Wagner (auf Spanisch)
- Richard Wagner Verband International e.V.
- Grabstätte Richard Wagners (auf Englisch)
- Richard Wagner und Ludwig II. – Richard Wagners Beziehung zum bayrischen Märchenkönig
Noten und Hörbespiele:
- Noten von Richard Wagner im ChoralWiki (Choral Public Domain Library)
- Werner Icking Music Archive Partituren u. Hörbeispiele (PDF+Midi)
- ClassicCat.net Freie Aufnahmen
Personendaten | |
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NAME | Wagner, Richard |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | 22. Mai 1813 |
GEBURTSORT | Leipzig, Deutschland |
STERBEDATUM | 13. Februar 1883 |
STERBEORT | Venedig, Italien |