Alignement (Vermessung)
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Alignement (spr. alinjemå, französ. für Ausrichtung, in die Reihe stellen, Bauflucht) bedeutet das Abstecken einer geraden Linie. Es ist eine einfache Methode zur Vermessung oder Überprüfung von geradlinigen Strukturen an technischen oder natürlichen Objekten.
Geodäten und Bauingenieure verwenden das Alignement unter anderem zur raschen, genäherten Absteckung gerader Linien (zum Beispiel Grenzen von Grundstücken, Einfluchten von Bauwerken oder Trassen) oder zur Bestimmung der Stichhöhe bei schwach gekrümmten Linien.
[Bearbeiten] Technische Durchführung
Ein Alignement wird freiäugig, mit einem Winkelprisma oder anderen kleinen Messinstrumenten durchgeführt. Man stellt sich in die Gerade (bzw. vermeintliche Gerade) oder an ihr Endstück („sich einfluchten“) und stellt fest, ob sich der jeweils interessierende Punkt mit der Visur zum nächsten Geradenpunkt deckt.
Im Bauwesen verwendet der Polier dafür auch manchmal eine elastische Schnur. Mit etwas Kreide versehen, kann so die ganze Linie markiert werden (vom Tapezierer auch für Linien gleicher Höhe angewandt).
Aligniert man mit einem Theodolit, so wird das Instrument auf dem Stativ genau über einem Punkt der gewünschten Linie aufgestellt ("zentriert"):
- entweder durch Herstellen der berechneten Richtung zu einem Vermessungspunkt,
- oder durch kleine Verschiebungen am Stativteller, bis der Winkel zwischen 2 Geradenpunkten genau 180° (bzw. 200g) entspricht.
- Anschließend kann man am Boden beliebig viele Zwischenpunkte markieren
- und bei längeren Strecken einen neuen Messpunkt setzen. Diese Verlängerung einer Linie durch 180°-Winkel entspricht theoretisch der Absteckung einer geodätischen Linie.
[Bearbeiten] Siehe auch:
- Deckpeilung, Vorwärtsschnitt, Polaraufnahme, Schnurgerüst, Spiegeln, Sperrmaß, Trassierung
- Grenzstein, Grenzverlauf, Kataster, Fluchtlinie, Fluchtstange
Zur Messung von Verschiebungen von Bauwerksblöcken auf und in Staumauern oder Messpunkten auf Staudämmen kommt die optische Alignierausrüstung zum Einsatz. Dabei wird eine Fluchtlinie zwischen festes Zielzeichen (Mire) und einem hochauflösenden Fernrohr (65 fach)von Festpunkten aus gebildet. Bewegliche Zielzeichen an den Messpunkten werden nach Einweisung in den Zielstrahl bewegt. Eine Messgenauigkeit < 0,8 mm bei einer 400 m langen Fluchtlinie sind nachweisbar.
In Bauwerken wird die Linie durch gepannte Drahtlitzen gebildet.