Altes Theater (Leipzig)
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Das Alte Theater war die erste Theaterbühne in Leipzig. Es stand am Richard-Wagner-Platz, der zuvor Fleischerplatz/Theaterplatz und davor Rannische Bastei hieß.
Das Theater auf der Rannischen Bastei wurde im Auftrag des Kaufmanns Benedikt Zehmisch 1766 von Georg Rudolph Fäsch erbaut. Es hatte auf drei Rängen und Logen 1186 Sitzplätze und Stehparkett. Die Eröffnung fand am 7. Oktober desselben Jahres mit der Tragödie Hermann von Johann Elias Schlegel statt, sowie einem Ballett und einer Komödie. Johann Wolfgang von Goethe wohnte der Eröffnung als Zuschauer bei und Gotthold Ephraim Lessing 1768 einer Aufführung seines Lustspiels Minna von Barnhelm. Johann Adam Hiller ließ hier seine Singspiele aufführen.
1796 und 1802 erfolgten Umbauten und Erweiterungen. 1817 wurde es schließlich von Friedrich Weinbrenner im klassizistischen Stil umgestaltet und am 26. August 1817 als Theater der Stadt Leipzig wiedereröffnet. Von 1829 bis 1832 fungierte es als Sächsisches Hoftheater, anschließend kam die Leitung wieder in private Hand. Nach dem Bau des Neuen Theaters, 1868, wurde das Haus in Altes Theater umbenannt und nur noch für Schauspiel und kleinere Opern genutzt. Seit 1912 stand es abermals unter Verwaltung der Stadt Leipzig.
Während des Zweiten Weltkriegs, in der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember 1943, zerstörte ein britischer Luftangriff viele kulturell bedeutsame Leipziger Bauten. Davon betroffen waren ebenso das Neue und das Alte Theater, dessen Ruine nach Kriegsende abgetragen wurde.
Koordinaten: 51° 20' 38" N, 12° 22' 20" O