Alumnat
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Der Alumnat (Alumneum, lateinisch "alumnus": Zögling, Pflegling, Sohn) ist eine heute noch gebräuchliche Bezeichnung für die mit Gymnasien verbundenen Schulheime und höheren Schul- und Erziehungsanstalten, die aus den mittelalterlichen Klosterschulen hervorgegangen sind. Andere Bezeichnungen sind Internat und Konvikt, auch Kollegium oder Pädagogium.
Die ältesten Alumnate entstanden in der Reformationszeit in vormaligen Klosteranlagen, so die drei Fürstenschulen in Kursachsen, die Klosterschulen Ilfeld am Harz und Roßleben und die so genannten niederen Seminare in Württemberg. In katholischen Gebieten entstanden Alumnate aus Klosterschulen der Jesuiten. Die der Schule des Kreuzchors in Dresden angegliederte Einrichtung wird auch heute noch Alumnat genannt.
Die Schüler (Alumnen) erhielten von ihrer Lehranstalt Unterricht, Erziehung, Unterkunft und Kost. Geprägt durch die klösterliche Tradition stand die Erziehung im Zeichen von Einfachheit und Regelmäßigkeit des Lebens, geordneter Arbeit und Strenge. Dagegen fehlten die anregenden, gemütsbildenden und sittigenden Einwirkungen des Familienlebens und die günstige Entwicklung der Individualität wurde erschwert.
Später wurden andere Alumnate gegründet für die Erziehung der Söhne höherer Stände gegründet, wie die Ritterakademien, das Pädagogium der Franckesche Stiftungen in Halle an der Saale, das Vitzthumsche Gymnasium in Dresden, das königliche Pädagogium in Putbus auf Rügen. In den meisten Alumnaten nahmen auch noch auswärts wohnende Schüler (Externe, Hospiten, Oppidanen) am Unterricht teil.
Weiterhin Verwendung findet der Begriff hingegen als Bezeichnung für ein katholisches Priesterseminar, dessen Mitglieder davon abgeleitet als Alumnen bezeichnet werden.