Roßleben
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Kyffhäuserkreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 18′ N, 11° 26′ O51° 18′ N, 11° 26′ O | |
Höhe: | 119 m ü. NN | |
Fläche: | 33,42 km² | |
Einwohner: | 6142 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 184 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 06571 | |
Vorwahl: | 034672 | |
Kfz-Kennzeichen: | KYF (alt: ART) | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 65 061 | |
Stadtgliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Weinberg 24 06571 Roßleben |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Rainer Heuchel (SPD) |
Roßleben ist eine Stadt im thüringischem Kyffhäuserkreis.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geographische Lage
Roßleben liegt im Tal der Unstrut zwischen dem Bergrücken des Ziegelrodaer Forsts und dem Höhenzug Hohe Schrecke.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Roßleben (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Querfurt (Landkreis Merseburg-Querfurt, Sachsen-Anhalt), Wendelstein (Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt), Memleben (Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt), Wiehe, Donndorf, Nausitz, Gehofen, Kalbsrieth und Heygendorf (alle Kyffhäuserkreis, Thüringen).
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
Die Stadt Roßleben besteht aus den folgenden 3 Ortsteilen:
- Roßleben
- Bottendorf
- Schönewerda
[Bearbeiten] Klima
Roßleben liegt in einem niederschlagsarmen Gebiet.
- Niederschlagsmenge: Juli/August: rd. 54 l/m², November: 25 l/m²
- Jahresmittel 525 l/m²
[Bearbeiten] Geschichte
In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Roßleben als zehntpflichtiger Ort Rostenleba im Friesenfeld erstmals urkundlich genannt.
- 1140 – stifteten Graf Ludwig von Wippra und seine Gemahlin Mathilde ein Augustiner Mönchskloster - mit der Andreaskirche. Die Bestätigung durch Papst Innocens II. erfolgte 1142.
- 1177 – sprechen die Quellen von Rusteleva (Erbgut eines Rusto). Der Rote Hof, die heutige evangelische Pfarre, wird hiermit in Zusammenhang gebracht.
- 1250 – wird das Augustinerkloster in ein Zisterzienserinnenkloster umgewandelt.
- 1342–1345 – finden die thüringischen Grafenkriege statt, die die Herren von Orlamünde verloren haben. Nach dieser Zeit werden die Grafen von Roßleben nicht mehr erwähnt. Der Wendelstein fällt an die Herren von Witzleben.
- 1549 – beauftragt Heinrich von Witzleben auf Wendelstein, seinen Inspektor Georg Fabricius, im Roßlebener Kloster eine Knabenschule einzurichten.
- 1554 – nahm Rektor Isaak Faust mit 40 Jungen den Schulunterricht auf.
- 1597 – viele Einwohner des Ortes werden Opfer der Pest.
- 2. April 1686 – ein Großbrand vernichtet fast das ganze Dorf. 17 Gebäude überstanden den Brand. Darunter waren die Klostermühle und die Andreaskirche.
- 14. Mai 1732 – die neuerrichtete Klosterschule nimmt den Lehrbetrieb wieder auf.
- 12. Juni 1770 – ein Großfeuer vernichtet einen großen Teil des Ortes. Die Kirche, die Klosterschule und das Pfarrhaus bleiben jedoch verschont.
- 1851 – die erste Roßlebener Zuckerfabrik entsteht am östlichen Ortsausgang. Später wurde daraus das Dampfsägewerk Meitz bzw. die Schuhfabrik.
- 1895 – die erste Roßlebener Zeitung erscheint.
- seit 1889 – hat Roßleben auch einen eigenen Bahnhof.
- 1857/1858 – eine zweite Zuckerfabrik entsteht zwischen Roßleben und Bottendorf.
- 15. Juni 1903 – beginnt man mit dem Abteufen des Roßlebener Kalischachtes.
- 1905 – zählt man in Roßleben schon 72 selbständige Handwerker.
- 1912 – die Gemeinde baut eine Wasserleitung. Elektrischer Strom, der im Dampfsägewerk in der Wendelsteiner Straße erzeugt wird, sorgt für den wirtschaftlichen Aufschwung.
- 1921 – wird die Zuckerfabrik von einem Großbrand heimgesucht.
- 1926 – die Postkutsche zwischen Roßleben und Wiehe wird durch ein Postauto ersetzt.
- 1927 – das erste Mädchen besucht die Klosterschule.
- 1939 – ein Laugeneinbruch bringt den Kaliabbau bis 1946 zum Erliegen.
- 1962–1964 – Gesamtrekonstruktion des Kaliwerkes - Erweiterung der Kapazität - viele Arbeitskräfte ziehen nach Roßleben. Es entstehen über 1000 neue Wohnungen.
- 1976 – bilden Roßleben, Wiehe, Langenroda und Donndorf den Gemeindeverband „Unstruttal“, der 1990 aufgelöst wurde.
- Ab 1990 – Reprivatisierung des Volkseigentums, Schließung des Kaliwerkes und aller Industriebetriebe in Roßleben. Neuaufbau der Wirtschaft im Gewerbegebiet.
- 1992/1993 – Lingel-Schuhfabrik wird Bildungszentrum. Die Rekonstruktion der Klosterschule wird abgeschlossen.
- 1994 – das neue Gemeindewappen wird bestätigt.
- 1995 – Roßleben wird erfüllende Gemeinde für Bottendorf und Schönewerda.
- 1996 – Das neue Feuerwehrdepot wird eingeweiht. Wirtschaftsminister Schuster gibt den Auftakt zur Neuerschließung des Kaligeländes.
- 1997 – Erster Rosenmontagsumzug.
- 1999 – Roßleben wird Einheitsgemeinde mit den Ortschaften Bottendorf und Schönewerda. Stadtrechtverleihung am 17. Juni in der Klosterschule.
- 2000 – Zusammenführung der Verwaltung zu einem Bereich und Haushaltsplan.
- 2004 – Die Klosterschule Roßleben feiert ihr 450. Jubiläum im Rahmen einer großen Festveranstaltung. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird der restaurierte Mittelrisalit feierlich eröffnet und Ministerpräsident Althaus hält eine Rede.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
1994 bis 1998 ohne, 1999 bis 2005 mit Ortsteilen
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Die Bevölkerungsentwicklung verläuft wie insgesamt im Landkreis negativ. Die durch die schwache Struktur bedingten Wegzüge und die Überalterung können nicht durch Zuzüge kompensiert werden. Bei diesem Trend ist in naher Zukunft eine weitere Gemeindegebietsreform zu erwarten. Die Nachbarstadt Wiehe verzeichnet einen ähnlichen Negativtrend, ein Zusammenschluss wäre in naher Zukunft vorstellbar.
[Bearbeiten] Politik
Sitzverteilung im Stadtrat (20 Sitze, Wahl 2004) :
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Klosterschule Roßleben eine der ältesten Bildungseinrichtungen Deutschlands.
- Heimathaus Roßleben
- Kupferhütte Bottendorf ländlicher Tourismus zum Anfassen.
- Ziele in der näheren Umgebung:
- Klosterruine Memleben – ein geschichtsträchtiger Ort der Ottonen.
- Modellbahn Wiehe – die zweitgrößte Modellbahn Europas.
- Mühlenkaffee Langenroda – ein schönes Café in einer rekonstruierten Bockwindmühle.
- Kloster Donndorf – ein rekonstruierter Gebäudekomplex auf den Ruinen eines Zisterzienserinnenklosters.
- Burg/Festung Wendelstein a. d. Unstrut
- Erlebnistierpark Memleben
- Himmelsscheibe von Nebra – die erste uns bekannte konkrete Himmelsdarstellung der Menschheitsgeschichte. Der Fundort liegt unweit von Roßleben auf dem Mittelberg. Hier entsteht derzeit ein Informationszentrum.
- Kyffhäuserdenkmal
- Panoramamuseum – das größte Monumental-Rundgemälde Deutschlands.
- Barbarossahöhle – die größte Anhydrit-Gips-Höhle Europas und Ursprung der gleichnamigen Sage.
- Wasserburg Heldrungen – eine sehenswerte rekonstruierte Burganlage.
- Burg Querfurt
- Schloss Allstedt
[Bearbeiten] Sport
- SV Kali Roßleben
- Tennisclub Klosterschule Roßleben
- Kegelsportverein
- Karateverein SHO-BU-DO
- Volleyballclub mit den Sparten Volleyball, Aerobic und Basketball
- Dart-Verein
- Ruderclub Roßleben
- Verein zur Förderung des Wassersports
- Büro für Tourismus und Wassersport Roßleben
- „Blau-Weiß“ Bottendorf e. V.
- VfB Schönewerda
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehrsanbindungen
- Autobahn: A 38 und A 71 (beide im Bau)
- Bundesstraßen: B 85 und B 86
- Der Bahnhof von Roßleben lag an der Kursbuchstrecke 585 (Burgenlandbahn Zeitz–Naumburg–Artern). Der Streckenteil zwischen Artern und Nebra wurde im Dezember 2006 stillgelegt.
- Flughafen: Erfurt in 60 km und Halle/Leipzig in 80 km Entfernung.
- Kleinflugplätze: Dermsdorf bei Kölleda 35 km, Bedarfslandeplatz Allstedt 15 km, Verkehrslandeplatz Udersleben 20 km und die Segelflugplätze bei Bad Frankenhausen und Laucha/Unstrut.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Vor der Wende verfügte Roßleben über einige Großbetriebe. Allen voran ist die 100jährige Bergmannstradition zu nennen. Roßleben blickt auf 100 Jahre Kalibergbau an Unstrut und Finne zurück. Daneben gab es die holzverarbeitende, die Schuh- sowie die Agrar- und Lebensmittelindustrie. Diese Betriebe fielen wie vielerorts der Reprivatisierung zum Opfer. Viele Arbeitsplätze gingen, und mit ihnen die Menschen. Vor allem der Niedergang des Kalibergbaus hinterließ eine große Lücke. Die Kalivorkommen hätten noch für ca. 70 Jahre Abbau gereicht.
Heute bestimmen wenige kleine bis mittelständische Betriebe das Bild. Handwerk und Dienstleistungen stellen den Großteil, aber auch das produzierende Gewerbe ist vertreten.
[Bearbeiten] Ausgewählte Unternehmen
- FOLIEtec Kunststoffwerk AG
- Tankbau Gruß GmbH
- GHB Gesellschaft zur Herstellung von Bodensubstraten mbH
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (1887–1977), Reichsfinanzminister und 1945 „Leitender Minister der geschäftsführenden Reichsregierung“ Dönitz, absolvierte in der Klosterschule sein Abitur.
- Peter Graf Yorck von Wartenburg (1904–1944), Mitbegründer des Kreisauer Kreises, Vetter der Gebrüder Berthold und Claus Graf Schenk von Stauffenberg, absolvierte in der Klosterschule sein Abitur (1920–1923), nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 am 8. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
- Fünf weitere Absolventen der Klosterschule Roßleben, hingerichtet aufgrund ihres Mitwirkens am Attentat vom 20. Juli 1944.
[Bearbeiten] Söhne der Stadt
In Roßleben wurden geboren:
- Friedrich Wilhelm Zopf (1846-1909), deutscher Botaniker
- Fritz Hofmann, (1871–1927), deutscher Leichtathlet, Gewinner der ersten Medaille für Deutschland bei den Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen
- Hugo Launicke, (1909–1975), Antifaschist und SED-Politiker.
Im Ortsteil Bottendorf wurden geboren:
- Richard Hüttig, (1908–1934), Kommunist, hingerichtet am 14. Juni 1934 in Berlin-Plötzensee
- Johannes Steinhoff, (1913–1994), Jagdflieger-As im Zweiten Weltkrieg, Vier-Sterne-General und Inspekteur der Luftwaffe, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses (1971–1974)
[Bearbeiten] Weblinks
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